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Bei besten Bedingungen schauen wir zu, wie die Thermik fast das Zelt vom Startplatz reisst - es wird aber gewartet, bis klar ist, dass an den Nordstart gewechselt werden muss. Der Task führt über Niska Banja (HQ) nach Nis und dann nach Süden. Er ist nun wirklich sicher (kein Berglein könnte ein Turbulenzlein verursachen, der Task ist um alle Hügel rum gesetzt), so dass die Chance gross ist, wirklich noch einen gültigen Durchgang reinzukriegen. Es ist dann auch so. Kein schlechter Task, einfach Flachland ohne Ende und entsprechen langsames Fliegen. Die erste Gruppe wird von Lager, Valic, Siegel und andern Grössen gepuscht - und mit einigem Glück schaffen sies ins Goal. Die Zweite Gruppe ist sozusagen die "Normale". Die meisten Schweizer sind drin. Sagen wir mal, wer normal gestartet ist und nicht mega angreifen wollte, der flog in der Zweiten. Die dritte Gruppe sind dann die Nachzügler, die nicht vorher starten durften oder (wie im Fall vom Franzosen Issenhut, der ein Problem mit dem Speedsystem hatte), ein zweites Mal starteten. Joel ist auch in der dritten Gruppe. Interessant: Die 15 Min vom einen Start zum andern waren zu wenig - die Gruppen holten einander auf und im Goal waren die Schnellsten aller drei Gruppen fast gleichzeitig. Die ersten erhalten noch einigermassen Bonuspunkte, aber dennoch, wie sagt das Sprichwort: Die Ersten werden die Letzten sein. Unserem Team gings prächtig. Anja holte sich ihren dritten Tagessieg, Aebi kommt Lager auf wenige Punkte nahe und auch der Sieg kommt in Reichweite. Nur Morgenthaler hatte Pech im Endanflug. Er stand 1.5 km vor dem Goal am Boden. Womit wir die Führung in der Teamwertung an Frankreich übergeben müssen. Wir hoffen auf einen weiteren Durchgang morgen, dem letzten möglichen Task. Link zu den Resultaten im Bericht von Joel.

Enfin une bonne manche pour moi; mieux vaut tard que jamais. Déjà que hier la manche a été annulée injustement à mon sens; alors que nous n'étions que deux avec Torsten à poursuivre jusqu'au goal. Aujourd'hui nous volons vers le sud (Leskovac),avec une bonne partie du vol en plaine. Mon ranking 88 me permet de prendre le départ seulement avec le 3e groupe. Il va s'avérer que ce sera le plus rapide. Nous rejoignons la plus grande partie des pilotes qui ont pris le start 15 min. avant nous, juste avant la dernière balise en plaine. il est certainement plus facile de revenir de l'arrière dans ce type de manche, mais attention à ne pas se laisser endormir par le faux rythme des attardés; et passer de groupe en groupe avec peu de voiles demande pas mal d'attention, on peut très vite se retrouver en bas.Heureusement aujourd'hui tout a bien fonctionné pour moi et je peux faire le plané final avec les autres suisses. Malheureusement pour le team Stef Morgenthaler a une grosse malchance avec sa ligne de plané final et manque de peu le cylindre d'arrivée.

Wie schon geschrieben: Es hatte weniger Wind, auch am Startplatz, und nach einigen Verzögerungen kamen die Piloten rund eine Stunde zu spät alle in die Luft. Der Task sollte im Zick Zack mit und Quer zum Wind zum bekannten Goal nach Pirot, nahe der Bulgarischen Grenze führen. Er liss sich auch ganz gut an, die Basis war hoch (2600m) und der Wind ok. nach der ersten Boje aber mussten die Piloten zurück an den Berg. Diejenigen, die dies tief versuchten kamen zum Teil in unangenehme Lee's. Hoch und im Luv gings gut. So oder so, ohne dass wir (ich spreche da von den Teamleadern von Italien, Deutschland und mir) etwas von "Level 3" am Funk hörten, wurde der Task gecancelt. Schade. Wir wären super dran gewesen, im Gegensatz zu andern gut platzierten Nationen und Piloten. Einige flogen den Task dann noch genau zu Ende, Stef Morgenthaler machte einen Ausflug in die höheren Berge bei Pirot. Das Abbrechen von Tasks ist heikel. Einerseits muss sehr schnell gehandelt werden, weils sonst keinen Sinn mehr macht, andererseits sind es vor allem diejenigen, die tief waren und Absaufen, die die Gefahr hatten und deswegen auch "Level 3" melden. Fotos vom Start folgen.

73km Clock start. Nach 2std gecanceled wegen zu viel wind. Einige (auch schweizer) fliegen ins Goal.

Heute hat es ein bisschen weniger Wind als gestern, am Nachmittag soll er aber zunehmen. Trotzdem, es hat eine realistische Chance für einen Task. Allerdings wohl zum 4. Mal nach Pirot. Morgen noch weniger Wind und übermorgen Samstag (letzter möglicher Wettkampftag) Tendez Süd. Auf den Fotos von gestern hats Flugfotos von einem Abendflug über Nisca Bagna, "unserem" Dorf.

10 kn auf Startplatzhöhe, 15 kn auf 1500m. Das ist für dieses hügelige Flachland schon recht viel. Im Moment ist der Wind sogar noch etwas stärker. Jedenfalls wird auf 12 Uhr ein Briefing am Startplatz angesagt. Wir fahren erst knapp dafür hoch - weil es am Nordstart eh kaum eine Möglichkeit gibt, bessere Startplätze mit frühem Erscheinen zu sichern: Es wird nach Rangliste gestartet. Nach 2 Stunden ist es dann klar: Es hat einfach zu viel Wind. Nicht einmal einer der Spitzenpiloten startet. Morgen hats nach den Wetterberichten nur unwesentlich weniger Wind. Ich halte es aber doch knapp für möglich, dass wir starten können.

Es soll um 14 Uhr eine Kaltfront kommen, weswegen nur eine mittlere Chance für einen Start am Südstart besteht. Der Wind ist allerdings West, dreht auf Nordwest, so dass es gut Abwind geben könnte, sobald wir starten wollen. Wer sich für unser Wetter interessiert - ich arbeite mit folgenden Links: Meteogramme aus dem weltweiten GFS-Modell: http://www.arl.noaa.gov/ready/cmet.html (Koordinaten 43/22) Weltweite Soundings: http://weather.uwyo.edu/upperair/sounding.html Und meine Lieblingssammlung der Karten: http://www.wetterzentrale.de/topkarten/fsavneur.html Der Organisator hat noch zusätzlich die Serbischen Berichte - die waren aber bis jetzt auch nur ein Mal präziser als diese Karten.

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, (2x den Startplatz gewechselt) starteten wir heute endlich ein Race über eine Boje Richtung Pirot. Nachdem es in der Mitte vom Task etwas harzig wurde, stand Stefan Schmoker nach einem kleinen Pass ab, der Rest der Piloten musste sich mühsam im Zickzack-Flug von Schlauch zu Schlauch mogeln. Interessant wurde es wieder im 17 km langen Endanflug, Stefan Morgenthaler war 2 km vor der Ziellinie noch knapp 100 m über Boden und hat’s ins Ziel geschafft, Joël leider nicht ganz. Anja gewann bei den Frauen. 1. Jocke Johannson (SWE) 2. Greg Blondeau (FRA) 3. Mark Watts (GBR

57km Race, Schmoker und Debons abgestanden. Kroll gewinnt. Andere schweizer gut.

Der Task 3 ist natürlich noch provisorisch: Task 3 ******* 1 JOHANSSON, Joakim (Aventyrscenter FR4) SWE 992 2 BLONDEAU, Greg (MAC Para Magus5) FRA 989 3 WATTS, Mark (Axis UK Mercury) GBR 947 4 MORGAN, Craig (Mac UK Magu5) GBR 938 5 BOTTEGAL, Maurizio (SwingItalia Stratus WRC) ITA 927 6 LAGER, Jeremie (Meribel-Advance-Bolle Omega Proto) FRA 925 7 BRANDLEHNER, Thomas (Swing Stratus WRC) AUT 918 8 JONSSON, Lars Anders (SkySport Mantra R07) SWE 916 9 DIMOV, Orlin (Skynomad Omega) BGR 914 10 AEBI, Andy (Hoglofs, Advance Omega) CHE 913 14 MORGENTHALER, Stephan (Gin Boomerang5) CHE 901 16 SIGEL, Michael (Spalti AG, Advance Omega) CHE 895 73 DEBONS, Joel (Digifly Icepeak proto) CHE 507 100 SCHMOKER, Stefan (Advance Omega) CHE 248 1 (37) KROLL, Anja (Gin Gliders Boomerang5) CHE 850 Zwischenstand EM nach drei Durchgängen ************************************** 1 BLONDEAU, Greg, (MAC Para Magus5) FRA 2570 2 LAGER, Jeremie, (Meribel-Advance-Omega Proto) FRA 2538 3 MORGENTHALER, Stephan, (Gin Boomerang5) CHE 2471 4 AEBI, Andy, (Hoglofs, Advance Omega) CHE 2445 5 SIGEL, Michael, (Spalti AG, Advance Omega) CHE 2401 1 WISNIERSKA, Ewa, (karuna-berlin.de Stratus) DEU 2285 2 KROLL, Anja, (Gin Gliders Boomerang5) CHE 1729 3 LICINI, Caroll, (Bentom Real Estate Peak) ITA 1658 Schweiz 6646 Frankreich 6423 Italien 6375 Die ofizielle Website ist im Moment "off". Aber dennoch: http://www.eupgserbia2008.com/

Schlecht waren die Bedingungen nicht, aber knapp nicht gut genug - meinten jedenfalls die Tasksetter. Im Detail: Es bläst mit 20 km/h von Südwest und ist sehr stabil. Gerade mal knapp steigen die Piloten (u.a. Schmoker und Sigel, die von Xavier sozusagen aufgefordert wurden zu fliegen, um die Konditionen zu Checken - die offiziellen Vorflieger wollten nicht oder sind abgesoffen). Aber auch nach Stunden des Wartens wurden die Bedingugnen nicht wesentlich besser - bis um 14:40 abgebrochen wurde. Viele Piloten versuchten natürlich heimzufliegen, gegen den Wind schaffte es aber keiner. Mit Wind aber wäre ein Task möglich gewesen, sagen die meisten. Meine Meinung: Ich kann den Entscheid der Tasksetter nachvollziehen. Bei den stabilen Bedingungen und dem Wind 150 Piloten auf Strecke zu schicken, ist ein Grenzfall.

Mitten in der Nacht erhalten alle Teamleader ein SMS: Bitte Tracklogs nicht löschen, wegen Hardwareproblemen. Uff. Am Morgen dann die Details: Georgies Harddisk ist gerashed. In einer Nachtaktion hat er und Calvo die Daten gerettet - nicht aber die Tracks. Unsere sind aber alle ok. Provisorische Rangliste (Rang, Pilot, Startzeit, Zeit, Punkte): 1 Mads Syndegard 15:00 1:20 897 2 Malecki 15:15 1:18 868 3 Morgenthaler 15:45 1:16 846 5 Ewa 15:15 1:20 837 8 Aebi 15:45 1:17 812 13 Sigel 15:45 1:19 785 15 Schmoker 15:45 1:19 778 90 Debons 15:45 43.2km 313 118 Kroll 16:?? 32.6km 204 Bei genauem Hinschauen sieht man, dass eine halbe Stunde früher starten etwa 4 Minuten ausmachten (ist natürlich bei jedem Task anders). Es wird auch ersichtlich, wie Komplex es für die Athleten ist, abzuschätzen, wann gestartet werden soll. Es müssen viele Elemente berücksichtigt werden: - Early Bird Bonus - Besser oder schlechter werdende Bedingungen - Konkurrenz (in welcher Gruppe) - Gruppenstärke (mit guten fliegts sich schneller) Uff... Aber ich würde sagen, wir habens optimal gemacht. Klar, in einer früheren Gruppe wären mehr Punkte drin gewesen, aber wenn man in einer schlechteren Gruppe fliegt, sind 4 Minuten bald vertrödelt... Da unsere Top 4 eh gut platziert sind, dürfen sie kein Risiko eingehen. Der späte Start in der grössten und stärksten Gruppe war perfekt. Am Teamleaderbriefing übrigens wieder Diskussionen, dass die letzten Starter schlechtere Chancen hatten. A) Schmoker re-startete nach allen 150 Piloten und wurde 15er. B) Einmal mehr ein Grundsatzproblem bei den FAI 1 Wettkämpfen: Die Teamleader der "kleinen" Nationen fordern, dass es für alle 150 fair ist - was es nie! sein kann. Die CIVL muss sich wirklich endlich dazu bekennen, dass Regeln umso fairer sein müssen, je höher das Ranking ist. Das ist in jedem Sport so.

Der Wind am Startplatz ist bei weitem zu stark um um die 150 Piloten loszulassen. JM Caron macht mal eine Runde, aber beim Anblick wirds nur noch klarer: Warten. Um 2 Uhr am ungefähr 4. Briefing ist es dann endgültig soweit: Ein Clockstart über 57 km nach Südost. Clockstart heisst, dass nur alle xx Minuten gestartet werden kann (Luftstart, heute alle 15 Min). Zweck der Sache ist es, dass nicht alle warten bis die Toppiloten gehen, diese aber gar nicht losfliegen können - weil sie bei diesen Bedingungen eingehohlt und damit wichtige Minuten verlieren würden. In der Gruppe, in der unsere Jungs gehen, sind sie die scnellsten (Morgenthaler, Aebi, Schmoker, Sigel). Joel schafft es nicht und landet 20 km vor dem Goal. Anja und Schmoker saufen zuerst mal beim Bomb-Out ab, werden von der Organisation wieder hochtransportiert (vorbildlich schnell), dürfen dann aber erst wieder starten, als alle einmal gegangen sind - also als letzte. Schmoker schafft den Anschluss zur gerade startenden Grupper, Anja nicht - sie muss die Aufgabe sozusagen alleine anpacken und erreicht das Ziel ebenfalls nicht. Die endgültigen Resultate weiss man bei Speed-Runs (Clockstart, Elapsed Time Race to Goal) erst nach Auswertung aller GPS, aber schlecht liefs sicher nicht für die Einzel- und Nationenwertung. 70 piloten erreichten das Ziel. Die Organisation hat sich übrigens wirklich gewaltig gesteigert: Der Nordstart wurde hergerichtet, die 6 Minibusse waren auf der Strecke präsent, der neue Safety-Director wurde vorgestellt. Und das Tasksetting heute war für die schwierigen Bedingungen professionell gemacht. Hut ab.

Heute ist schönes Wetter angesagt mit mässigem Nordwestwind. Wir fahren an den NW-Startplatz "Fakir". Montag und Dienstag ist dann (endlich) Sdwest. Hoffentlich nicht zu stark am Dienstag. Die vielen Reklamationen scheinen etwas bewirkt zu haben: Anscheinend (nicht gesicherte Infos) wurden 6 neue Busse angeschaft und der Safety-, sowie auch der Retrieve-Director ausgewechselt. Offiziell am Briefing wurde nur über die neuen Busse berichtet.

Nach viel Regen am Abend und in der Nacht ist die Basis jetzt tief, soll allerdings bis über 1500 m steigen. Am Nachmittag/Abend sind nochmals Gewitter angesagt. 10kn NW. Wir fahren an den Nordstart, die kleine Chance für einen Durchgang soll genutzt werden. Weitere Infos am Abend. Übrigens: Meine Bemerkungen in den letzten Berichten waren punkto Organisation sehr negativ. Dazu stehe ich und die vielen Posts in anderen Foren bestätigen die Zustände ja auch. Ich möchte ebenfalls nochmals kurz wiederholen, dass ich den tiefen Grund in der Struktur der CIVL sehe. Damit aber nicht ein falscher Eindruck vom Gebiet und den Leuten hier entsteht, möchte ich auch hierzu etwas schreiben: Super! Die Menschen hier sind alle mega-freundlich, die Stadt Nis ist aufgestellt und voll modernen Lebens. Kontrastiert wird dies mit der ländlichen Bevölkerung, bei der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Aber auch hier ist nichts Negatives gegen uns zu spüren, im Gegenteil, es scheint ein positives Staunen zu sein. Und das Fluggebiet ist wirklich hervorragend. Privaten Gruppen kann ich es zum Ferien machen nur empfehlen. Es hat übersichtliche Flugbedingungen, gute Startplätze (für 3 - 10 Piloten), überall Landemöglichkeiten und wenig versteckte Gefahren. Ausserdem kann die Freizeit sehr vielseitig gestaltet werden: Bikeparadies, super Klettergebiete, Joggen. Nur eines fehlt: schöne Seen. Aber ohnehin dürfte die beste Zeit für Aktivferien Ende September / Anfang Oktober sein (Angenehme 22-27° und immer noch gute Thermik). PS (Anja, 16:00 h): Zunächst ein 45 km Task nach Süden, dann ein geänderter mit dem Wind 52 km nach Südosten, dann cancelled. Als die Freiflieger starten, lösen sich die dunklen Wolken auf, die Thermik setzt ein. Der Task wäre wohl machbar gewesen. Ein weiterer Tag verloren und vorbei.

Man muss den Veranstalter für ein Mal loben: Pünktlich um 14 Uhr beginnt es zu Regnen. Der Entscheid, den Tag schon am Morgen abzusagen war also richtig. Ich selbst bin am Morgen noch mit Briefings beschäftigt (Hasstiraden aller Teams gegen den Veranstalter - ich bin für ein Mal der Ruhigste...), das Team entschliesst sich, nicht zum Fliegen, sondern zum Baden zu fahren (es ist drückend heiss). Hasstiraden, warum? Ich hatte es vorgestern geschrieben: In vielen Punkten versagt die Organisation. Bis anhin wars vor allem die schlecht organisierte, langwierige Fahrt zum Startplatz, die den Piloten zu schaffen machte (die keine eigenen Fahrzeuge hier haben). Nach dem gestrigen Durchgang zeigten sich dann natürlich viele weiter Schwächen, so dass sich viele Teams betrogen (hohes Startgeld) und wie Tiere behandelt fühlten (nach ewigem Warten wurden sie in Militärtrucks eng zusammengepfercht und ohne Fenster zum HQ transportiert). Zudem wurde (bei einem glücklicherweise kleinem Zwischenfall) klar, dass das Sicherheitsdispositiv versagte: Nach einer Notschirmöffnung wollte der Pilot den Veranstalter auf der Notfrequenz anfunken, was nicht gelang. Calvo (Engl. Teamleader) und ich haben dem Piloten dann geantwortet und versucht, den Veranstalter auf der Sicherheits-Tel-Nummer zu erreichen - was wieder nicht gelang. Erst eine persönliche Nummer war erfolgreich. Die Liste der Negativpunkte muss deswegen erweitert werden: 7 Sicherheitsdispositiv eventuell wirklich schlecht 8 Rückholdienst extrem ineffizient 9 Der Nord(ost)startplatz ist nicht hergerichtet (gemäht), was anscheinend vor einem Jahr der Fall gewesen war 10 Zu wenig Wasser am Startplatz (bei 4 Std Warten inkl Startplatzwechsel nicht zu unterschätzen) Nun, wir und die andern grossen Teams können uns glücklich schätzen, von all dem weitgehend unabhängig zu sein. Man würde es sich aber viel zu einfach machen, gute Resultate auf solche Faktoren zurückzuführen. Natürlich, nach vielen anstrengenden Tagen ist es wichtig, frisch zu sein - aber entscheidend sind wohl andere Faktoren. Wenn ich zwei nennen müsste: - die Stimmung und Freundschaft im Team (die Tschechen und Slovenen machens als "kleine" Nationen vor) - die langfristige Unterstützung unseres Verbandes und der Sponsoren, die den Aufbau der Toppiloten ermöglicht Heute jedenfalls geniesse ich das Gefühl, mit einem sehr neuen, extrem jungen und voll coolen Team hier zu sein und den ersten Tag gewonnen zu haben (5 von 6 Piloten sind super drin).

Nach einen nervenaufreibenden Startprozedere am kleinen Nordstartplatz sind wir heute über 3 Bojen nach Pirot geflogen. Trotz der geänderten Formel haben auch beim heutigen Speedrun alle gewartet bis die anderen endlich starten. So haben wir wertvolle Thermik über dem Startplatz vergeudet. Als es dann endlich losging deckte ein Zirrenband die Sonne ab. Die ersten Kilometer nach der Startlinine wurden dementsprechend harzig aber es fanden sich immer wieder schwache Aufwinde. In der zweiten Hälfte des Taskes hatte die Sonne wieder volle Kraft und katapultierte uns bis auf knapp 2500m, über die Inversion. Dann gings mit dem Wind zügig der letzen Boje entgegen. Leider kehrten die Zirren zurück und wir konnten nur noch ausgleiten. Die meisten Schweizer landeten nach etwa 60km (Joel etwas weniger), nur 2 Piloten schafften den gesamten Lauf. Wir hoffen auf Aufwind am Startplatz und in der Luft.

Ja, ihr lest richtig: Trotz super Wetter (blau, Thermik, schwacher Nordwind) gibts wieder keinen gültigen Durchgang. Warum? Der Veranstalter hats ganz einfach versaut. Weil der Piloten-Transport zum Startplatz zu lang ging, dann wurde noch zu lange am Tasksetting rumgemacht und bis dann endlich das Fenster geöffnet wurde, kehrte der Wind auf Nord. Nach den ersten 20 Piloten war ein Start unmöglich (Micha flog elegant in den riesen Busch vor dem Start, weils ihn einfach runterdrückte). Das ist aber nicht die einzige Kritik am Veranstalter: 1) Ich hatte es schon erwähnt: Wichtige Dokumente wie der Versicherungsnachweis wurden nicht gecheckt. Der GPS Bojenupload war auf tiefstem Niveau (zb war am ersten Tag der Einschreibung kein MLR Kabel vorhanden...), die ID-Cards kamen zwei Tage zu spät und erfüllen ihren Zweck nur teilweise, weil wichtige Sicherheitshinweise fehlen. 2) Die Auffahrt zum Startplatz ist ungenügend repariert worden. Die einen Busse des Veranstalters können den letzten KM nicht mehr hochfahren, was zu Verzögerungen führt. 3) Es hat nicht genügend taugliche Fahrzeuge, um die Piloten innerhalb nützlicher Zeit hochzubringen. 4) Der einigermassen brauchbare Südstart wurde nicht genügend präpariert: Steine, Gras und Äste, die in den Leinen hängen bleiben. Felsen in der Startbahn machen ihn sogar gefährlich. Ein Bulldozer-Einsatz wäre nötig gewesen (und der FAI ja auch versprochen gewesen) - allerdings vor Monaten, damit alles auch wieder gereinigt wäre. 5) Es gibt keine brauchbaren Wetterberichte. Der Wind wird mit einem Ballon gemessen, der am Startpatz (in der Thermik) hochgelassen wird. Heute hatte er West angesagt - in der Tat war es aber auffrischender Nord, was in den normalen Wetterkarten sichtbar war. Der Hinweis, dass ein Ballon in der Thermik wohl wenig hilft, blitzte ab ("I do this since 15 years"). 6) Der Meet Direktor ist anscheinend krank. Der Ersatz hat keine Ahnung vom Wettkampfwesen (zum Glück ist Xavier Murillo Deputy Director, so das das Schlimmste verhindert werden kann). >> Nicht Auszudenken, was im "Ernstfall für das Sicherheitsdispsitiv" passieren würde. Jedenfalls scheinen keine Lehren aus der Katastrophe in Griechenland (EM 04 - ein Tag mit 5 Unfällen) gezogen worden zu sein. Nun, dies sind Vorwürfe gegen den Veranstalter. Der Hauptgrund allen Übels liegt aber viel tiefer: In der FAI (CIVL) selbst. - versteinerte Strukturen - eine Nationen-Basierte Demokratie (Irland hat mit 50 Piloten das selbe Stimmrecht wie Deutschland mit 33'000; das wäre, wie wenn bei uns nur der Ständerat das Sagen hätte). - Delegierte, die teilweise wohl noch nie einen Gleitschirm gesehen haben (CIVL-Delegates). - ein Gerangel um jeden Paragrafen des überdicken Reglementes, in dem bald nur noch ein Jurist durchblickt (und übrigens auch die Thermik-Vortrittsregeln erklärt werden). Seit etwa 5 Jahren haben die "kleinen" Nationen entdeckt, dass sie in etwa Alles Durchbrigen. Sei es bei der Vergabe der Anlässe, der CIVL-Plenary-Meetings (Kulumbien, Mexiko...) und eben der ganzen Reglemente. Und so könnte es auch kommen, dass an der nächsten WM in Mexiko nur noch 3 Schweizer Herren starten können plus eine Frau - gleich viele wie aus jedem andern Land der Welt (wenn die Piloten die Qualifikationen schaffen: Zwei 60km Flüge). So erstaunt es nicht, dass es für die EM 08 nur einen Antrag gab - den von Serbien, dem wohl oder übel zugestimmt werden musste. Hier schliesst sich der Kreis und es wird klar, warum hier vieles nicht rund läuft. Wenn die Europameisterschaften langfristig gerettet werden sollen (was für unseren Sport wichtig wäre), braucht es eine grundsätzliche Verjüngungskur des Betriebes "CIVL". Oder wir brauchen eine Alternative zu den FAI Cat 1 Events WM und EM.