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Competition News

Poggio Bustone, Italy

Zick-Zack Race über 68 km im Kessel

Anja Kroll, 8. May 2008
Am Morgen sieht es schon wieder nach Überentwicklungen aus. Rund um den Kessel stehen um 11 bereits gute entwickelte Cumuli auf dem Weg zu Castellani. Über der Fläche ist es blau, gute Thermik also garantiert. Die Tasksetter entscheiden sich für ein relativ kurzes Race über 68 km, wieder im Zickzack vor den Bergen entlang und mit der letzten Boje auf der anderen Seite des Tales. Für die, die es genau wissen wollen: P02, P10, P29, P11, P35, P08 und P03. Um 12 geht es am Boden los, eine Stunden später in der Luft. Das Spannende an diesem Task ist sicher, ob der direkte Weg über die Ebene funktioniert, oder der sicherere Umweg über die Berge sich auszahlen wird. Beim Anschluss nach der ersten Boje splittet sich das Feld. Urban Valic & Co fliegen zurück zum Berg, und erwischen dort gutes Steigen. Zur 29 bin ich nicht weit hinter dieser führenden Gruppe, Urs und Petsch sind in der Nähe. Die Schirme weiter draussen in der Ebene kommen nicht so gut voran, es steigt selten. Von der 29 zur 11 fliegen wir dann doch etwas direkter, eine Thermik am See reicht fürs Gleiten zum Hangfuss etwa 5 km vor der nächsten Boje. Dort haben wir Anschluss in einem Superbart. Von der Basis holen wir die Boje, und wieder zurück Richtung Berge. Dieses Mal liegt das nah, denn die vorletzte Boje, die 35, ist näher am Berg. Das Tempo zieht an, und in dem Gerumpel über den Hängen kann ich das Tempo nicht halten, bin so etwa im zweiten Pulk. Andy Aebi schliesst zu uns auf, andere auch. Über den Bergen machen wir ordentlich Höhe, ehe wir auf eine längere Durststrecke zur 35 und weiter auf die letze Wende, die 08 zufliegen. Kurz vor der 08 gibt es endlich schwaches Steigen. Als ich in die Thermik einsteige, kommt mir Urban schon im final glide entgegen, und kurz darauf Andy als führender der Verfolgergruppe. Die Thermik lässt leider kurz darauf nach, und als ich von der Boje zurückkomme, ist sie leider ganz weg. Der Endanflug ist nach der Regie von Hitchcock. Mit Sollgleiten 7.8 sieht es am Anfang nicht schlecht aus, es trägt und geht gut voran. Zwischen den beiden Seen erwische ich dann über 2 km ein 4-5 m Sinken, und ich benutze das erste mal die dritte Stufe, um diesem Elend zu entkommen. Fliegen wie im Paternoster - absolut typisch für diese Gegend. Wenn es passt, wird man weggebeamt, wenn man 10 m daneben fliegt, geht's gnadenlos zum Boden runter. Es gelingt! Mit 20 m Reserve überfliege ich die Linie und kann den Schirm sogar noch gegen den Wind drehen. Andy und Stefan Schmoker sind schon im Ziel. Michi Sigel habe heute endlich mal hinter mir gelassen. Da muss sich der Youngster morgen halt mal mehr anstrengen ;-) Petsch, der eine Linie weiter aussen gewählt hat, musste leider landen, ebenso wie Elä, Joël und Housi. Urs und Stef Wyss fliegen ins Ziel. Den Task gewinnt Nikolay Shorokov, Andy wird fünfter, Stef Schmoker zehnter. Mir reicht es zu Platz 16. Bin damit bei den Damen deutlich vorn, weswegen mir Andy die Ehre des Berichtschreibens heute abgetreten hat. Nachher ist hier am Landeplatz Party angesagt, und die Gewitterwolken lösen sich langsam wieder auf. Alles wird gut! 1. Nikolay Shorokov (RUS) 2. Thomas Brauner (CZE) 3. Urban Valic (SLO) 4. ??? 5. Andy Aebi ... 10. Stefan Schmoker ... 16. Anja Kroll PS: Den Wettkampf führt Urban Valic vor Primoz Podobnik an. Und dann - yes!- folgt Stefan Schmoker. Drückt uns die Daumen für beiden kommenden Tage!
Poggio Bustone, Italy

77 km Speedrun

Anja Kroll, 7. May 2008
cancelled at 15:15 Zunächst war ein 84 km Race-to-Goal mit Start am Boden 12:15, in der Luft eine Stunde später, angesagt. Um 12:14 wurde das Fenster geschlossen. Um 12:29 auf 12:40 verschoben. Um 12:39 ein neues Briefing angesetzt. Der Tag hatte verheissungsvoll begonnen, und nach dem gestrigen unterschätzen Rennen, rechneten wir auch mit einer längeren Aufgabe. Doch die Wolken entwickelten sich rasch, eine 99% Abschattung im Kessel von Poggio Bustone machte Thermik zur Mangelware. Beim Briefing um 12:45 darum der Entscheid des Taskkommittes, ein Elapsed Time Rennen anzusagen. Eine Boje wurde verändert, so waren es nur noch 77 km. Window open um 13:00. Die Warterei ging weiter. In vorderster Linie wollte niemand raus. So kamen die Piloten von hinten und legten noch weiter vorne aus, um dann ihrerseits ebenfalls nicht zu starten. Um kurz von zwei rief Xavier Murillo den verbliebenen Winddummy zur Hilfe: "Please come back to the takeoff, on the same level, and show the young World Cup Pilots what is possible." Der Winddummy legte brav die Ohren an, und stieg auf Startplatzhöhe ruckzuck in die Thermik ein. Klar dauerte es nicht lang, bis das halbe Feld in der Luft war. Taktisch war die Sache klar: die meisten würden die letzte Startzeit im 15:00 nehmen, und damit wäre der Speed Run dann doch wieder ein Race... Auf dem Rückweg von der ersten Boje am Startplatz vorbei zog es erst gut nach oben, dann kam der Hagelschauer. In Richtung der entferntesten Boje des Kurses baute sich graues Grauen auf. Um 15:15 wurde der Task abgesagt. Bleiben noch drei mögliche Tage, die Gegend im Kessel von Poggio Bustone zu erkunden. * * * Fliegen ist ja nicht alles an so einem Worldcup. Gestern Abend waren wir zum Beispiel zum Pilotenabend eingeladen. Die Lokation, "Due Laghi", hielt, was der Name versprach. Blick von einem sanften Hügel auf zwei der kleinen Seen in der Ebene. Der Wein floss in Strömen, das Essen kam in mehreren Gängen, und war superfein. Unser jüngster Schweizer Pilot wurde dabei beobachtet, wie er fünf (!) Portionen Dessert vernichtet hat. Morgen ist eine Party am Landeplatz angesagt. Unterdessen wird dort fleissig gebaggert, weil die einzige halbwarme Dusche am Landeplatz zu stark frequentiert war, und für eine flächige Überschwemmung gesorgt hat. Betroffen davon waren leider auch die Gleitschirmsäcke einiger Zelthausender, die ihre Säcke in der vermeintlich trockenen Downloadhütte untergebracht hatten. Mehr als ein nasser Notschirm wurde heute morgen beklagt.
Bavarian Open 2008 / Pfronten,Allgäu

Bavarian Open 2008

Stefan Land, 5. May 2008
Vom 1.-4 Mai fanden in Pfronten (Allgäu) die Bavarian Open statt. Michel Risse und Stefan Land nahmen teil, genossen einen gut organisierten Wettkampf sowie die gute und deftige bayrische Küche. Auch Landschaftlich kamen wir auf unsere Kosten, Berge mit vorgelagertem Flachland gespickt mit verschiedenen Seen und den Traumschlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau. Bavarian Open 1.Tag Wird bereits im Vorfeld über Internet als gecancelt, das Wetter ist zu schlecht. Bavarian Open 2.Tag Als wir am Morgen aus dem Fenster schauen sieht es bewölkt und windig aus. Beim morgenlichen Briefing wird beschlossen ins Flachland zu fahren und dort an einer 100m Kante einen Task zu versuchen. Die Wolkenstrassen stehen prächtig am Himmel, hinter uns steht aber eine grössere Abschattung und so wird mit dem Start der 94km Aufgabe zugewartet. Es ist ein elapse time run und alle hoffen auf baldige, perfekte Bedingungen. Leider frischt der Wind mehr und mehr auf, es werden spitzen von 55km/h gemessen.Die Wolkenstrasse über uns bleibt so einfach unerreichbar. Und obwohl der Task nicht gecancelt wird ist klar, das wird nichts mehr. Abends können wir dann noch etwas an der Kante soaren. Bavarian Open 3.Tag Die heutige Aufgabe war ein flaches Dreieck über 63km, mit einem Schlussschenkel im Flachen.Der Tag war sehr labil prognostiziert und für den frühen Nachmittag waren sogar 8/8 Bewölkung angesagt. Der Task führte uns am Schloss Neuschwanstein vorbei Richtung Osten, leider konnte Michel den schönen Anblick nicht geniessen, dazu war er schlichtweg zu hoch. Stefan sah das Schloss etwas detailierter konnte aber mangels Höhe den Anblick irgendwie auch nicht so recht geniessen. Während Michel "orbitalisiert" zum ersten Wendepunkt steuerte und das Feld anführte,kämpfte sich Stefan im Tiefflug zur Boje vor. Nach der Wende ging es im Bayrischen Wind zügig gen Westen voran. Die Wolken wuchsen prächtig in die Höhe und die Abschattungen wurden grösser,was den Führenden zum Verhängniss wurde, da diese beim Sprung ins Flachland genau in die grösste Abschattung flogen. Michel erwischte diese Schlüsselstelle,dank offensiver Taktik besser und konnte einen mächtigen Vorsprung von 18min realisieren. Stefan rollte derweil das Feld von Hinten auf und konnte in der Abschattung die Gegner optimal kontrollieren und sich mit einer gewagten Linie schliesslich auch absetzen. 1.Michel Risse CH (GIN Boomerang5) 2.Peter Jung DE (GIN Boomerang 5) 3.Klaus Tretter DE (GRADIENT Avax SR7) 4.Stefan Land CH (SOL Tracer2008) Bavarian Open 4.Tag Auch heute wurde ein flaches Dreick ausgeschrieben. etwas weniger weit gegen Osten dafür etwas weiter nach Westen, auch ein Abstecher ins Flachland entfiel. Der Tag war wieder sehr gut, schon um 11 Uhr begannen die Freiflieger an den Nordhängen zu steigen. Der Luftstart öffnete um 13Uhr und während die meisten Piloten sehr defensiv im Startzylinder unter der Basis warteten, stachen eine Handvoll Piloten mit uns beiden Schweizern offensiv ins Rennen. Rüdiger Gördes (DE) wählte einen sehr mutigen alleingang ins Flache, während wir uns mehr an die Berge hielten. Schnell setzten wir uns vom Feld ab und holten die erste Wende im Osten. Auf dem Weg zur zweiten Boje hatten wir mit zerrissener Thermik zu kämpfen, konnten uns aber, schon sehr tief,nochmals Retten. Die zweite Boje war bereits stark abgeschattet und bremste die Führenden ein, oder groundete sie grad ganz. Michel fiel der Abschattung leider zum Opfer, Stefan konnte sich zwar Retten, schaffte es aber auch nicht ins Goal, was uns beiden den Podestplatz kostete. Rüdiger gewann den Task verdient, der mutige Alleingang zu Beginn zahlte sich aus. Overall Results: 1.Peter Jung DE (GIN Boomerang 5) 2.Burkhart Martens DE (GIN Boomerang 5) 3.Joachim Torn DE (AIRCROSS Ultima 4) 4.Sigfried Schusteritsch OE (Niviuk/GIN) 5.Stefan Land CH (SOL Tracer2008) 6.Michel Risse CH (GIN Boomerang 5) Stefan Land Michel Risse
Swiss (League) Cup OGO

Swiss Cup OGO

Stefan Schmoker, 30. April 2008
Bereits vor neun Uhr morgens bilden sich über dem Alpstein die ersten Kumuli, während wir in unseren Schlafsäcken im Schatten der Alp Sigel nach einer kalten Nacht sehnsüchtig auf die ersten wärmenden Sonnenstrahlen warten, die sich nur ganz langsam unserem Zelt nähern. Nach dem Morgenprogramm mit Einschreiben, z’Mörgele und Briefing geht’s um elf mit der Gondelbahn auf die Ebenalp, wo die ersten Schirme bereits an der Basis kleben. Beim Taskbriefing am Startplatz wird wegen einer erwarteten Warmfront am Nachmittag ein eher kurzes Race mit dafür umso mehr Wendepunkten (42 km über 7 Bojen) ausgeschrieben. Die meisten Piloten erwischen den Luftstart recht gut und es wird gleich von Beginn an zur ersten Boje (Antenne Solegg) und zurück zur Ebenalp tüchtig Gas gegeben. Obwohl erst auf halbem Weg zur Basis, verlasse ich die satte Thermik bei der zweiten Boje (Restaurant Schäfler) frühzeitig und nehme allein direkten Kurs auf den dritten Wendepunkt im Tal (Leugangen), während die meisten anderen Piloten Chrigel folgen, der die Sightseeing-Route über die Alp Sigel wählt. Die direkte Route ist etwas schneller und so kann ich den vierten Wendepunkt (Restaurant Ebenalp) etwas vor den anderen nehmen. Um meinen Vorsprung nicht gleich wieder zu verlieren, mach ich mich, zugegebenermassen etwas tief, auf die lange Querung Richtung vierter Boje (Hoher Kasten). Einige Gleitschirme im Tal draussen, die langsam aufdrehen, lassen mich hoffen, unterwegs noch etwas Höhe tanken zu können. Nach 5 km Gleiten mit einigen Hebern, fliege ich nur noch wenige Meter entfernt vom noch schattigen Nordwesthang des hohen Kastens in den 400m Zylinder ein und mache kehrt. Tief geht’s dann zurück über den flachen Ausläufer der Alp Sigel, wo ich definitiv die Handbremse ziehen und mit einem Einmeterschlauch Vorlieb nehmen muss, während meine Verfolger hoch über mir Richtung Kronberg unterwegs sind, und kräftig aufholen. Endlich kann ich den lahmen Schlauch verlassen und quere zurück an die Ebenalp, wo ich zum ersten mal seit dem Start wieder mit anständigem Steigen bis zur Basis aufdrehen kann. Einmal mehr geht’s dann mit Vollgas Richtung zweitletzter Boje (Kronberg Bergstation), wo Chrigel zu mir aufschliesst. Die letzten Kilometer zur siebten Boje (Kirche Schwende) weht uns eine mässige Bise entgegen, was mit den ständigen Ablösungen nochmals etwas sportliche Bedingungen und verbogene Schirme zur Folge hat. Fast zeitgleich mit einem hauchdünnen Vorsprung überquere ich vor Chrigel die Ziellinie, für mich eine Premiere. Ein paar Minuten später kommt dann auch die erste Verfolgergruppe mit Stefan Land, Joël Debons und Jörg Ewald ins Ziel. Insgesamt kamen von den 60 gestarteten Piloten mehr als 40 ins Ziel, was neben der reibungslosen und einwandfreien Organisation durch die Fluggemeinschaft Alpstein (FGA) sicher auch ein Grund für die entspannte Atmosphäre während des ganzen Anlasses war. 1 Steff Schmoker 1:12 2 Chrigel Maurer 3 Stefan Land 1(17) Susanne Wyss 2(20) Anja Kroll 3(22) Regula Strasser
Swiss League Cup 5./6.4.2008

Swiss League Cup in Vionnaz: Netter Flug, aber kein gültiger Durchgang

Martin Scheel, 5. April 2008
Wie immer im Frühling treffen die Piloten und Pilotinnen zahlreich und motiviert ein - auch wenn der Wetterbericht nicht gerade vielversprechend ist. Aber doch hoffen alle, am richtigen Ort zu sein (im Osten regnet's...), ein bisschen zu fliegen und nach dem Winter und den beiden abgesagten Swiss League Cups wieder mal ein bisschen Wettkampfatmosphäre zu schnuppern. Das Wetter aber macht nicht nur mir Sorgen: Es ist bewölkter als angesagt... erst ein Anruf bei Meteoschweiz beruhigt: Sie prognostizieren ein paar Stunden Sonnenschein - wie erhofft... sonst wären wir ja nicht gekommen. Dank Julien Voeffray klappt der Transport zum Startplatz in Torgon mit einem Reisebus besser als bequem: Zuerst werden wir zum Restaurant mit Briefing chauffiert, dann zum Startplatz unterhalb des Dorfes. Dieser ist steil, aber die Sonne scheint und ein optimaler Wind streicht die Flanken hoch. Die Thermik ist anfangs zuverlässig und die aus dem Emagramm gelesene Obergrenze (Isothermie ab 1800, trotzdem höher) korrekt. Der Task wurde aber ein bisschen zu ambitiös gesetzt (na ja, die Distanz von 40 km ist es nicht - aber der Schenkel nach Champéry), so dass die, von Westen reinziehenden Abschattungen ein Weiterfliegen verunmöglichen... innerhalb von 15 Minuten melden sich alle per SMS zurück... in Val-d'Illiez. Die Minimaldistanz von 25km wurde knapp nicht erreicht, der Task wird also nicht gewertet. Ach ja, wegen Task: Die Alternative wäre ein Zick Zack vor dem Startplatz mit 5km Schenkeln gewesen... und ohne Sonne dann auch nur eventuell zu beenden. Wie auch immer, es war schön, wieder mal Sonne zu sehen und den Flügel in der Thermik zu drehen. Ich glaube nur wenige haben sich über die doch nicht ganz nahe Anreise geärgert. Die meisten genossen den Tag - insbesondere weil's an den meisten andern Orten der Alpennordseite noch schlechter war. Bei den Fotos zu Beachten: - Andy Aebi mit neuer Sichel unterwegs - Stef Schmoker mit Andys Schirm in der Luft - Steph Morgenthaler mit neuem Gurtzeug - Michi Sigel mit Eläs Omega - als Training fürs Cusco-Open
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