SHV/FSVL
Menu

Regio BEO/Oberwallis

Latest News

Season round-up @ Regio BeO 2024

Komplizierter Task vom Stockhorn

Benjamin Fankhauser, 23. September 2024
Das letzte Regio fasst die aktuelle Saison ziemlich gut zusammen: es war nicht ganz einfach. Wir treffen uns auf dem wunderschönen Stockhorn. Neben dem Meteo besprechen wir auch die Highlights und das persönliche Optimierungspotential für die nächste Saison. Wir unterbrechen die Sitzung aber schnell, da die ersten Piloten vom Niesen gestartet sind. Also ab zum Startplatz. Wir setzen ein 67km Task in Richtung Gstaad mit einem Abstecher über das Albristhorn auf dem Retourweg. Mit einer prognostizierten Basis von 3000m und wenig Wind sind wir optimistisch. Der Startplatz vom Stockhorn ist aber steil und der Seitenwind von SO macht die Angelegenheit nicht einfacher. Während dem Versuch ein Gruppenfoto zu machen, werden bereits die ersten Schirme umhergewirbelt. Der Wind beruhigt sich aber ein bisschen und wir kommen alle raus. Wir können direkt aufdrehen und uns auf 2700-2900m positionieren. Die hohe Basis macht mich optimistisch und ich fliege direkt los. Ich bin zuversichtlich, dass bis Boltigen sicher noch irgendwo eine Thermik steht. Ich habe nicht ganz unrecht, aber in den herbstlichen Bedingungen ist es wichtiger in den obersten Luftschichten zu bleiben. Je tiefer ich komme, desto schwächer wird die Thermik. Schlussendlich versperrt mir der Luftraum von Zweisimmen den Weg, aber ich war definitiv zu tief. Noah und Roger sind ein bisschen hinter mir, aber nehmen jede Thermik bis zur Basis mit. Sie können sich damit über dem Gelände halten, was ihnen mehrere Optionen offen hält. Beim Jaunpass war aber auch für die beiden Schluss, Schatten, fehlende Thermik und wenig Lust auf eine lange Rückreise haben dazu geführt den Task zu stoppen. Die Verfolger nehmen auch die defensive Route, werden aber auch beim Jaunpass ausgebremst. Offen bleibt die Frage, ob die Route östlich von Zweisimmen funktioniert hätte. Der Zug sammelt alle wieder ein und wir lassen die Saison 2024 zusammen in Erlenbach ausklingen. Das Wetter war unbeständig und viele Wettkämpfe wurden abgesagt. Wir hoffen trotzdem, dass die Regios den einen oder anderen aus der Komfortzone locken konnte und neue Eindrücke vermitteln konnte. Zum Beispiel mit unseren Ausflügen mit dem Regio West in die Voralpen von Charmey, Experimente in Grindelwald oder die legendäre Lusentino Expedition, welche im Nachhinein zu neuen Startplatzrekorden geführt hat. Alle Informationen zu vergangenen Regios findest du hier: https://www.swissleague.ch/beo/news
Charmey revival

Charmey Revival - Bise Battle

Benjamin Fankhauser, 29. July 2024
23 Piloten haben sich am Sonntag für ein Regio in Charmey getroffen. Die Prognose versprach Auflockerungen von Westen mit Basisanstieg im Tagesverlauf. Einige Piloten sind bei Regen aus dem Haus und entsprechend gross war die Vorfreude, als die Freiburger Alpen uns mit Sonnenschein und kumulierenden Wolken begrüssten.

Für die überraschend besseren Bedingungen haben wir die vorbereiteten Tasks schnell verworfen und in der Gondel ein 50km Task gebaut. Zuerst ein kleines Zickzack in Charmey, um danach in Richtung Osten nachhause zu fliegen.

Als Trainingsaufgabe haben wir 3er Teams gebildet. Die Teamwertung ist aber nur so gut wie das letzte Mitglied. Das bedeutet, dass man sich untereinander helfen muss. Beim Fliegen, wie auch in der Vorbereitung. Schnell brachen wilde Taktikbesprechungen und Routenplanungen aus. Wie denn ein anderes Team vielleicht fliegt oder ob es irgendwo noch ein Trickli gibt. In der Hitze der Vorbereitung, haben aber ein paar Teams vergessen den Funk zu prüfen. Dies hat in der Luft zu sehr unterhaltsamen Monologen geführt.

Die Teams waren wie folgt:


Tigers: Corina H., Corina B., Noah


Vögeli: Romy, Matz, Patrick


The Hunters: Ich (Benjamin), Simon S., Roger


Team Landebier: Andres, Graham, Christian


The Leading Gaggle: Sedin, Vale, Marco


Gin Power: Serena mit Passagier Shawn, Olivier


Race to the Ground: Nicolas, Jonathan, Stefano


Cloudbase: Simon B., Roland



Nach dem Take off sind wir schnell an der Basis. Alle Teams können sich gut Positionieren für den Airstart um 14:30. Da der Start Zylinder Out-and-Return war, musste man vor 14:30 in den Zylinder einfligen, 180-Grad drehen und um 14:30 den Zylinder verlassen. Dieses Detail hilft, um sich schnell vom Pulk abzusetzen und in der nächsten Thermik mehr Platz zu haben.

Im weiteren Zickzack ist es wichtig gute Linien über den auslaufenden Ridges zu finden und mit viel Gas zu fliegen. Wichtig ist auch, das beste Steigen im Geradeausflug mitzunehmen. Man spart sich dabei das Kurvensinken von ca. 1 m/s. Solche kleine Unterschiede ziehen das Feld auseinander.

Nach dem Zickzack finden sich alle Teams bei der Startthermik ratlos zusammen. Die Basis ist leider nicht gestiegen, sondern höchstens etwas gesunken. Die hohen Bergen sind in den Wolken, der Pass zum Schwarzsee ist zwar offen, aber es hat viel Schatten. Richtung Flachland über die Berra steht die Sonne, aber es ist eher 90 Grad zum Kurs und keine vielversprechende Option, da im Flachland Biese prognostiziert ist.

Aus purem Mangel an Optionen starten die Hunters ihre Jagd in Richtung La Berra. Gefolgt vom Leading Gaggle. Neben und Unter der Konvergenz können wir relativ einfach das Tal queren. Romy schaut mal nach, ob es hinter der Wolke besser aussieht, scheinbar aber nicht und sie fliegt uns hinterher. Hunter 1 zieht aber direkt auf einen von Nord überspühlten Hang zu und lässt sich und sein Team das erste Mal aus dem Tal blasen. Leading Gaggle, Tigers, die Vögelis und Racing to the Ground beobachten die Szene und fliegen der Konvergenz entlang in die Westhänge der Berra.

Die Hunters drehen nochmal auf und fliegen den selben überspühlten Hang ein zweites Mal an. Glückwunsch. Danach wollen sie unbedingt nicht ins Flachland und spekulieren auf eine steigende Basis. Dazu investieren sie viel Zeit, um den Startplatz wieder zu überhöhen und fliegen direkt auf den Pass Richtung Schwarzsee. Roger und Simon drehen ab, ich lande oben auf dem Pass und sichere uns den letzten Platz in der Rangliste.

Zeitgleich in den Westehängen der Berra befindet sich das Team Landebier im Endanflug. Seitlicher Gegenwind, flache Hänge und wenig Thermik verhindern ein effizientes Vorankommen. Racing to the Ground, GinPower und Cloubase landen an der selben Stelle.

Mit viel Geduld kämpft sich das Leading Gaggle mit den Tigers nach vorne. Dicht gefolgt von den geduldigen Vögelis. Sie schaffen sogar den Sprung ans Gurli. Stark! Leider wird die zunehmende Bise immer wie stärker und inner halb von 2 Minuten landen alle unterhalb der Pfyffe. Nicolas schafft es im Flachland eine Thermik weiter, er hat aber sein Team schon lange verloren.

Alles in allem war es eine starke Teamleistung sich gegen den Seitenwind nach vorne zu kämpfen. Gratulation an alle Piloten, die bis nach Plaffeien gekommen sind! Gewonnen haben die Leading Gaggles zusammen mit den Tigers. Auf Platz 3 landen die Vögelis.
Regio Beo - Sonntagsausflug 2024

Sonntagsausflug mit Zirren

Benjamin Fankhauser, 26. May 2024
Heute war sicher kein Hammer-Tag im Beo. Die Zirren kamen früher als erwartet und unter 1500 m AMSL war der Temp eindeutig schlechter als prognostiziert. Dafür hat der SW Wind kaum gestört. Da die Prognosen in der Westschweiz noch schlechter waren, ist das Regio West spontan zu uns gestossen. Zusammen sind wir einen 47 km Task geflogen mit dem Airstart um 11:40 (!). Was sich eigentlich nach schnell Starten anhört, wurde den frühen Startern zum Verhängnis. 10 Minuten vor Airstart ging am Reeti die Thermik aus und kam nicht wieder. Sie durften entsprechend tiefer starten als die anderen. Das ist eigentlich nicht so tragisch, ausser die erste Querung geht direkt zu einem komplett abgeschatteten Schattwald. Der Pulk hat aber bekanntlich immer recht und nach ein paar Suchkreisen wurde im Schattwald ein schwaches Steigen zentriert. Dieses wurde gegen oben immer wie besser und wir konnten weiter zum Wendepunkt im Lauterbrunnental. Auf dem Weg zurück kam die erste grosse Entscheidung: tief in die Westhänge am Männlichen? Es ist aber noch früh. Oder über die kleine Scheidegg schleichen und im Schattwald nochmal probieren? Um der Situation zu entfliehen, habe ich eine Thermik gesucht und konnte dem Pulk tief unter mir zusehen, wie sie in der SW Flanke vom Männlichen doch noch ein kleines Steigen finden konnten. Andi hat sein Glück tief im Schattwald probiert und Corina hat 2x das Lauterbrunnental gequert. Allgemein war es extrem zyklisch und wer dachte, er könne unter einen kreisenden Piloten fliegen, hat meistens nur noch Sinken gefunden. Obwohl die Zirren zum Teil den kompletten Himmel bedeckt haben, waren Steigwerte von über 3m/s keine Seltenheit. Man musste aber über 2200 m sein. Weiter ging es Richtung Interlaken, zu einer Boje hinten bei Habkern. Leider endet hier auch für die meisten die Geschichte. Eine stabile Suppe mit noch weniger Sonne hat uns in Empfang genommen und die meisten zur Landung gezwungen. Patrick Morgenthaler hat seine Chance gepackt und hat in der letzten Grindelwaldthermik so hoch aufgedreht, dass er die Boje im Gleitflug erreichen konnte. Er flog mit entsprechend viel Vorsprung in die ESS! Noah Kiener hat sich zwischen einem überfüllten Amisbühlschlauch durchgemogelt und die Boje mit Geduld geholt. Gratulation! Rangliste: 1. Patrick Morgenthaler (1:51:53) 2. Noah Kiener (2:07:37) 3. Alle Andern ;-