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Paragliding World Cup Superfinal

Superfinal Montag: Speedrun vom unteren Startplatz + Rangliste

Martin Scheel, 27. September 2010
Wegen recht zügigem SW-Wind fahren wir nur an den unteren Startplatz. Der ist wohl gut ausgebaut für 5 Schirme nebeneinander - wenn der Wind von unten käme. Tut er aber fast nie... Der Reihe nach: Es schattet um die Mittagszeit fast total ab und Semih und das Taskteam setzen einen gut 50 km langen Task der Ridge entlang. Die Abschattung war aber wie bei uns so oft gesehen: Mit einsetzen der Thermik formieren sich Wolken und der grösste Teil des Himmels ist für einige Stunden frei. Als die Vorflieger (die beiden schon erwähnten Frauen) dann im Wind stehen und später absaufen, wird ein zweites Briefing einberufen und wahrscheinlich wertvolle Zeit verschwendet. Jedenfalls gehts nun wieder mit Wind zum Goal 4 ... oder sollte gehen. Nach chaotischen Startszenen erreichen nur wenige Piloten, die früh losfliegen können das Goal. Die Rangliste ist spannend: Der Punkteabfall ist krass. Und da die andern Tage sehr flach waren, ist der heutige Tag für sozusagen alle Piloten ein *Streicher" - so dass ziemlich gemischelt wird. Micha Sigel zB. ist kaum geflogen und hat 6 Ränge gutgemacht. Ebenso Christoph und Anders (sogar 9). Es ist allerdings zu sagen, dass es beim nächsten gültigen Durchgang (ausser es sei dies erst am Freitag oder Samstag) nochmals einen offiziellen Streicher gibt. Dann kommen die Resultate von heute dann vielleicht doch wieder zum Zug.
Paragliding World Cup Superfinal

Superfinal Samstag: 107km Task ? Alex Hofer gewinnt mit 60.79km

Martin Scheel, 25. September 2010
Der Wind auf dem Plateau wurde stark (25km/h in allen Höhenlagen) und die Thermik verlor permanent an Kraft: Für wenige km brauchten die Piloten am Schluss eine Stunde, bis dann alle im Umkreis von wenigen Kilometern landeten. Alex Hofer gewinnt den Tag. Die Punktdifferenzen sind gering. Aber da die Punktdifferenzen in der Gesamtrangliste ebenfalls sehr klein sind, ist jedes Pünktchen wichtig. Interssant ist auch zu beobachten, dass viele Piloten in den vorderen Rängen einen "schlechten" Streicher haben. 600pkt oder so. Sollten sie nochmals einen schlechten Lauf haben, sind sie weg von vorn. Bis es einen zweiten Streicher gibt (es gibt Maximum 2, da es an den letzten zwei Tagen keinen mehr gibt). Übrigens: Alex befragt, ob er wieder Freude am Wettkampf gefunden hätte: Er sei in China angetreten., weil der PWC halt in China gewesen sei (wo er wohnt) - und so fasziniert von den neuen Geräten, dass er Lust kriegte, hier mitzumachen. Zum Glück für uns: Neu ist eine Nationenwertung aufgeschaltet. Wir belegen hinter Frankreich den zweiten Platz. In Anbetracht der Tatsache, dass die Franzosen mit rund doppelt so vielen Piloten antreten ist das doch gar nicht so schlecht. Team Spälti heute auf Rang 2. Dort ist Alex nebenbei bemerkt "Ersatzpilot" - und hat bereits zweimal gepunktet. Michi Sigel hat (als einziger) bisher jeden Tag fürs Team Punkte geholt!
Paragliding World Cup Superfinal

Superfinal Freitag: Task zu Goal 4, 61km. Christoph Trutmann ist etwa 5ter.

Martin Scheel, 24. September 2010
Wir sind wieder recht früh am Startplatz, diesmal bläst der Wind aber satt von vorn. Bis Briefing und so weiter durch sind (neue Boje, fehlende Boje auf Karte, noch keine Lunchbags... man könnte meinen es ist ein Ligafliegen. Und: Die Höhe des Goals von gestern war 100m zu tief angegeben. Ich staune, dass niemand den Durchgang annullieren will). Wie auch immer, der Wind nahm stetig zu und ich bin als Vorflieger raus. Den andern beiden! Vorfliegerinnen (es hat nur zwei leichte Frauen...) hatte es wohl etwas viel Wind, um es als erstes zu versuchen (volles Verständnis für die zwei, weniger für die Organisation). Halb im Wind stehend, ab und zu gut hochgebeamt meldete ich dann mal "25km/h, Level 2" (was so viel heisst wie "Happig, aber ein Lauf ist knapp zu verantworten"). Da dann ein neues Briefing einberufen wird mache ich genug Höhe um Heim zu fliegen... Lust auf 2 Std Warten im Hack hatte ich dann auch nicht. Und genug zu tun ohnehin. Um 14:55 meldet Stef per SMS: Fenster offen, Luftstart um 16 Uhr zu Ziel 4. Anders war ganz vorne dabei, musste aber im Endanflug 15 Minuten schwaches Steigen suchen (was auch richtig war, einige standen kurz vor der Linie). Christoph war dann erster Schweizer, hoch über der Linie. Micha und Stef sind etwa 17te. Die Liveleader-Resultate zeigen die kurz gestandenen Piloten noch als im Goal gelandet an. Auf diese superprovisorische Rangliste kann also noch nicht geschaut werden.
Paragliding World Cup Superfinal

Day 1, first Task

Michael Sigel, 22. September 2010
Heute gings sehr früh los, bereits um 9 sollten die Busse zum Startplatz hochfahren. Dies hat sich sehr stark in die Länge gezogen, wieso auch immer. Trotzdem kamen wir in den Genuss, gute 2 Stunden am Startplatz zu warten. Doch Zelte und ein ?wunderbares? Pomfritten-Industriewurstsandwich versüsste uns die Wartezeit. Ausgeschrieben war ein 71km Task. Das Meiste im ZigZak den Bergen entlang. Am Schluss noch raus ins Flachland und bei Pamukkale ins Goal. Der Start ging um 13:30 auf und kurze Zeit später setzte der konstante Aufwind aus. Ab da hiess es, einen Dusty abwarten und sich halsbrecherisch rauswerfen. Horrorszenen spielen sich vor meinen schweissüberströmten Augen ab. 15min vor dem Airstart kam ich auch noch in die Luft und erwischte einen guten Schlauch, so dass ich trotzdem rechtzeitig an der Basis war. Das Race war eröffnet und los gings: es wurde mächtig gegast, bis zurück vor den Startplatz. Da wartete the thermal of pain! Extrem stark, extrem turbulent, extrem eng und alle Piloten auf einem Haufen. Da mir mein Leben wichtig ist, bin dann einfach gerade aus weiter. Dies hat sich als gut erwiesen, da man auch im Geradeausflug bis an die Basis gekommen ist. Ab da war das Eis gebrochen, Gas drücken bis zum Anschlag und immer dem Pfeil nach. Die ersten haben bei der dritten Boie dann doch eine Thermik zu viel ausgelassen und sich mit Strafsoaren einen grossen Rückstand eingehandelt. Danach gings noch mal vorbei am Startplatz, ein letztes Mal Höhe tanken und etwa 15km (oder so, eigentlich weis ich es nicht) über die letzten beiden Boien in Flachland ins Goal racen. Die Schweizer haben es so mässig erwischt... aber die meisten von uns haben nur wenige Minuten Rückstand auf Andre Rainsford (ev. war Alex schneller als ich, aber noch hat ihn keiner gesehen). Die Organisation scheint indes nicht besonders gut zu sein. Am Start sind die Helfer nur rumgestanden und haben zugeschaut. Der Startplatz ist steinig, es hat Distel und nur einen ganz kleinen Teppich zum starten und letztlich war das Goal nicht da, wo es sein sollte. (3km versetzt).... Resultate: http://www.paraglidingworldcup.org/taxonomy/term/98
British Open St. André

Abschluss

Jörg Ewald, 7. September 2010
So, ich bin wieder daheim im vertrauten Regen und zehre noch von den Erinnerungen an eine tolle Flugwoche in den Südalpen. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Briten es verstehen, hochstehende Wettkämpfe zu organisieren, bei denen man sich als Pilot jederzeit ernst genommen fühlt und die trotzdem familiär und mit viel Freude und Humor abgewickelt werden. Ich schätze die Atmosphäre dort sehr, und auch der Rest unseres kleinen Teams sprach sich sehr positiv über die Organisation aus. Natürlich gab's auch diesmal Dinge, die man hätte verbessern können, insbesondere im Zusammenhang mit der Registrierung, aber hier hat (Ligagast und Chef des Competition Panels) Tom Payne auf nächstes Jahr Besserung dank neuer Software versprochen. Die Liga bot ja diese (betreute) Wettkampfteilnahme an in der Absicht, Nachwuchspiloten an die internationale Wettkampfszene anzunähern. Das ist aus meiner Sicht gelungen, die Leistungsdichte war jetzt zwar nicht grad PWC-Level (naja, zumindest nicht so wie sie vor 2009 im PWC war), aber mit vielen starken Franzosen und allen Top-Briten war das Feld doch sehr stark besetzt und gab viel Gelegenheit, von anderen zu lernen. Auch die Grösse war beeindruckend, ein 150-Personen-Feld ist ja alles andere als alltäglich. Im Schweizer Team hatten wir uns im Vorfeld jeder ein persönliches Ziel gesetzt für diese Woche. Die Ziele erreicht haben: Ariane Künzli: "Top 50% der Frauen" - Ariane flog bei den meisten Tasks am Anfang sehr gut mit und liess sich kaum durch irgend etwas aus der Ruhe bringen. 6te von 13 Frauen, Gratulation! Dominik Frei: "Top 3 der Schweizer" - Dominik flog die ganze Woche über relativ unbeschwert mit seinem Dreileiner-R10 (der auch laut Luc Armant von Ozone stabiler ist in den Topgeschwindigkeiten als der Zweileiner) an der Spitze oder kurz dahinter mit, kam immer ins Goal wenn man überhaupt ins Goal fliegen konnte (der letzte Lauf wurde gestoppt als wir noch etwa 30 km zu fliegen hatten) und beendete den Wettkampf als bester Schweizer auf dem tollen 11ten Gesamtrang. Gratulation! Michael Küffer: "Top 8 in der Sports Class" - Es war manchmal schon fast unheimlich, da mühte man sich über einen halben Lauf hinweg ab wie verrückt, machte Druck um an der Spitze dranzubleiben, dann mal irgendwo ein Hänger und schon drehte man die nächste Thermik zusammen mit einem blau-weissen Artik XP auf. Michi flog - wie Dominik - immer ins Ziel wenn's möglich war (beim ersten Lauf halt nach dem Stopp...), zeigte Initiative bei Linien- und Routenwahl und erreichte den 44igsten Gesamtrang, vor einer ganzen Menge Wettkampfschirme. Den Sieg in der Sportklasse hat er sich am letzten Tag verdient geholt, und nur ein einziger Serienschirmpilot (EN-D respektive LTF-2/3) lag am Schluss noch vor ihm. Herzliche Gratulation! David Rossi: "Ein Tasksieg" - womit bei David die Taktik so ziemlich klar war: Alles oder nüt! Und neben den sich daraus logischerweise ergebenden Abstehern flog er zwei Mal in die Top 10, jeweils als ziemlicher Exot mit seinem "alten" Icepeak 3. In Anbetracht seines Materialnachteils ist aus meiner Sicht zumindest der 8te Platz im vierten Lauf (umgeben von lauter R10 und einem Boomerang 7) einem Laufsieg nahezu gleichzusetzen. Gratulation! Gewonnen hat den Anlass verdientermassen Russell Ogden, Britischer Meister wurde Craig Morgan mit 7 Punkten Vorsprung auf Neil Roberts und 10 Punkten auf Jamie Messenger - und das nach 11 Läufen! Entegen der auf der Website publizierten Team-Rangliste sind wir Schweizer nicht erste geworden, die korrekten Listen werden vielleicht dann noch nachgeliefert. Die Chancen stehen gut, dass die Briten nächstes Jahr wieder einen ihrer zwei Wettkämpfe in Saint-André durchführen, was natürlich auch eine hervorragende Vorbereitung auf die EM 2012 darstellt. Und vielleicht reist dann auch wieder ein Schweizer Team dort hin...
Vercofly

Vercofly

Christian Maurer, 7. September 2010
Vercofly, ein neuer und sehr spannender Wettkampf im Unterwallis- um was ging es: -8 SAC Hütten im Val dÀnniviers und Val d`Hérens in 4 Tagen nur zu fuss oder fliegend mit dem Gleitschirm zu besuchen -Nebst den Punkten für die Hüttenbesuche wurden Täglich auch Punkte für den längsten Flug und die höchste Höhe vergeben. -Jeder Teilnehmer konnte zudem Punkten, in dem er im Hotel Weisshorn über Zinal ein Bromberenkuchen ass, sich bei der Bec de Bosson Hütte von der Hüttenwartin küssen lies oder in Vercorin startet und gleich wieder landet (letzteres geht nur bei bestimmten Windbedingungen) Organisiert wurde dieser Anlass von Twist`air um Laurent Borella Dank langen und hohen Flügen konnte ich den Vorjahressieger Alex Barman knapp hinter mir lassen und das Vercofly 2010 gewinnen! Bei den unterschieden handelte es sich pro Tag um wenige KM und Höhenmeter, welche zu meinen Gunsten ausfielen! Insgesamt ging ich "nur" 3400m zu Fuss hoch und ca. 800m runter, den Rest, gut 250km konnte ich fliegend zurücklegen! http://www.xcontest.org/switzerland/en/pilots/detail:chrigel Erlebnissbericht: Start war am Freitag Morgen um 05:30 Uhr in Vercorin, zu Fuss versteht sich! Die 28 Teilnehmer, davon eine Teilnehmerin, teilten sich augenblicklich in alle möglichen Richtungen auf- es gab also keine optimale Route! Eigentlich hatte ich mich gut vorbereitet, mein Flugmaterial kannte ich vom Red Bull X-Alps 2009 sehr gut! Aber das Gebiet war neu und ich wusste nicht genau wem ich folgen sollte... Karten, GPS war im Rucksack, so wie trockene und warme Kleider zum fliegen. In den Hütte wurden wir jeweils mit Nachtessen und Frühstück versorgt, für unterwegs hatte ich Essen und Trinken mit dabei. So wog mein Rucksack beim Start 16kg... Am ersten Tag konnte ich dank guten Bedingungen bereits 5 Stämpel auf meinem Kontrollblatt zählen, Kuchen gab es zum Mittagessen. So war das Val d`Anniviers bereits erledigt. Zu fuss machte ich 2500 Höhenmeter, fliegen konnte ich (grösste Distanz zweier Wendepunkte) und bis 4090m aufsteigen. Es reichte für den längsten Flug des Teilnehmerfeldes, 4200m war die höchste Höhe eines anderen Teilnehmers... Die Nacht verbrachte ich mit einem Teilnehmer aus der Region in der Moiry Hütte- welche einem 3* Hotel im nichts nachahmt... Am zweiten Tag stieg ich bloss 600m zu fuss auf um dann die restlichen 3 Hütten im Val d`Heréns einzutragen. Bei allen konnte ich direkt bei der Hütte landen und meist auch gleich wieder in die Luft. Nachtessen und Bettruhe gab es in der Aiguille Rouge oberhalb Arolla. Leider konnte ich mit 26km nicht den längsten aber mit 4260m.ü.M den höchsten Flug machen! Am dritten Tag war das Wetter immer noch perfekt. Am Morgen wanderte ich auf 3100m.ü.M. Um 11:30 Uhr stieg es schon auf 3700m. Vom Mt. Blanc de Cheilon (hinter Grand Dixence) konnte ich ?über alle Berge? bis an den Anfang des Val d`Anniviers fliegen und so wiederum mit 33km den längsten und mit 4060m.ü.M den höchsten Flug machen. Den Abend genoss ich mit 6 weiteren Teilnehmern in der Arpittettaz Hütte bei Zinal. Am letzten Tag zogen hohe Schichtwolken auf und brachten auf den Berggipfeln schon etwas Schnee. Wir gingen zur Tracuit Hütte auf 3256m.ü.M., nochmals 763m Aufstieg zu fuss. Der Wind blies unangenehm stark. Planmässig gelang es mir in die Luft zu kommen und die 18km bis Vercorin zu fliegen. Dabei stieg es nochmals auf 3652m.ü.M. was nochmals für den längsten und höchsten Flug reichte. Den Nachmittag verbrachten wir mit warten auf die richtigen Winde, um auch die letzten Punkte noch zu sammeln, doch dieser blieb aus. Am Abend gab es nebst super Preisen ein gutes Nachtessen und viele von der Sonne und Anstrengung gezeichnete Gesichter. Rückblickend war es aber ein voller Erfolg, ja ein unvergessliches Abenteuer! Chrigel Maurer
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