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PWC Portugal

Vorhut ist angekommen

Jörg Ewald, 5. August 2010
Der letzte diesjährige Weltcup-Anlass vor dem Superfinal im September/Oktober findet ab Samstag in Portugal statt, genauer in Linhares da Beira im Naturschutzgebiet "Serra da Estrela", in dem unter anderem die höchsten portugiesischen Berge untergebracht sind. Mit dabei sechs Schweizer, die sich alle bis auf Regula Strasser ihren Startplatz im Superfinal noch erkämpfen müssen - hierfür ist die nächste Woche die letzte Gelegenheit. So quasi als Vorhut bin ich bereits gestern Mittwoch Abend losgefahren und heute Abend, mit haargenau 2000 km mehr auf dem Tacho und knapp 20 Stunden reiner Fahrzeit in den Knochen (davon hat zum Glück ein Mitfahrer bis Bilbao einen guten Teil übernommen) in Linhares angekommen. Der erste Eindruck ist sehr vielversprechend: Landeplatz bereits eingerichtet und mit Flaggen verziert (geschieht ja oft genug im letzten Moment am Sonntag Morgen), das Headquarter ist tip-top ausgestattet und schön klimatisiert, das Schlange stehen vor Registration und Download sollte hier recht angenehm vor sich gehen. Dazu noch ein Gratiscamping mit WiFi - unsere Berichteschreiber wirds freuen (wie wir mit der Situation umgehen werden, dass pro Geschlecht genau ein Duschkopf und eine Kloschüssel zur Verfügung steht - bei 11 erwarteten Pilotinnen und 109 erwarteten Piloten - werden wir sicher noch berichten). Und der Clou am ganzen: Es hat WEGWEISER! Klare, international verständliche Symbole führten mich an alle wichtigen Orte, ohne dass ich mich einmal verfahren hätte! Da sind offensichtlich Organisatoren am Werk die ihr Metier beherrschen. Weil, verfahren könnte man sich schon (hab ich nachher mit dem Velo ausprobiert): Der Ort, zwischen Lande- und Startplatz auf einer kleinen Anhöhe gelegen, ,wird von einer grossen Burg aus dem 12. Jahrhundert dominiert und weist ein Gewusel engster Gässchen auf, alle mit holprigstem Kopfsteinpflaster belegt. Also ein Labyrinth halsbrecherischer Downhillstrecken - vielleicht ganz gut ist Michael Witschi diesmal nicht mit von der Partie... Die übrigen Schweizer (Regula Strasser, Joël Debons, Stefan Land, Petsch Neuenschwander und Mario Pfister) treffen dann am Samstag ein, die meisten per Flieger. Neben dem Fliegen dürfte hier auch die Ernährung eine spannende Sache werden, schon das Willkommenskommittee lässt böses vermuten: Vor dem Dorf lauert ein Rudel halbwilder Hunde den vorbeifahrenden Autos auf und erlegt wohl ältere, langsamere Modelle, um sie in die Büsche zu verschleppen und genüsslich zu verspeisen. Mein Bus war zum Glück noch fit genug, wir sind ihnen knapp entkommen. Im Ort selber dann genau ein einziges Restaurant mit gerade fünf Tischchen und einem Koch der vor 21 Uhr nicht kochen mag. Ich denke, dass die Lunchpakete hier bald schon eine wichtige Alternativwährung darstellen werden, so à la "Ich lass dich im Task morgen mit meinem Zweileiner fliegen wenn du mich einmal von deinem Sandwich abbeissen lässt". Der Sonnenuntergang schaut spektakulär aus, Abend-Glass-Off-Flüge sollten hier super schön sein - heute hat das wegen vorherrschendem Nordwind aber nur ein riesiger Schwarm Stare genossen.
PWC Chelan, USA

7. Tag, 6. Lauf :-) :-) :-) :-) :-)

Urs † Schönauer, 25. July 2010
So, und schon ist der letzte Wettkampftag vorbei. Heute gab's ausnahmsweise einen Lauf unter hundert Kilometer. Ein sechzig Kilometer Task Richtung Norden und zurück wurde an den Startberg wurde ausgeschrieben. Der Wind sollte nur leicht von Westen blasen, so der Meteoman. Doch als die Winddummys sich raushauten, wurde schnell klar, dass da etwas mehr Wind im Spiel war. Obwohl fast alle Vorflieger absoffen wagte sich früh Fuhri raus und fand sich ziemlich bald ziemlich tief im Tal wieder. Leider musste er da auch landen gehen. Ich hatte mehr Glück und konnte mich schön raufschrauben. Aber jetzt war spätestens klar, dass wir starken Südwind hatten, hmmmm. Heute gab es zwei Pulks nach dem Racestart. Der eine Pulk war bereits im Flachen am warten während der zweite das Rennen westlich vom Canyon in Angriff nahm. Bei diesem war auch ich dabei. Wir waren dann auch einiges schneller an der Wende. Dann fing das Gegenwind fliegen zurück Richtung Startberg an. Leider konnte ich nur noch ein paar Kilometer machen bis ich in einem Kornfeld irgendwo im Nordwesten der USA landete. Die Aufgabe heute schaffte nur eine Handvoll Piloten. Gewonnen hat heute Russ Ogden. Den PWC Chelan gewinnt Josh Cohn aus der USA. Der Bursche ist die ganze Woche immer super geflogen, meist vorne dabei und sau schnell. Schade sind nicht mehr Schweizer dabei gewesen. Ist ein echt cooles Gebiet hier! Das wärs gewesen hier aus Chelan, jetzt gehts an die Siegerehrung und PARTY!!! Grüssle Urs
PWC Chelan, USA

6. Tag, 5. Lauf :-) :-) :-) :-)

Urs † Schönauer, 24. July 2010
Heute sah die Windsituation schon wieder viel entspannter aus wie gestern. So fuhren wir nach einem weiteren viel zu ausgiebigen Frühstück zum Startplatz hoch. Dort konnten wir wie jeden Tag einige recht quirlige Dustys beobachten, wobei immer darauf zu achten war, dass man die Schirme nicht aus den Augen liess. Sonst gingen die Flügel auch gerne mal ohne Pilot fliegen. Der Task gab dann einiges zu reden und viele Piloten mussten wieder mal überlegen, wie man das jetzt am besten in die Geräte eingeben kann. Die zweite Boje wurde so gesetzt, dass wir aus einem 50km Radius um den Startplatz ausfliegen mussten, nördlich begrenzt durch den Columbia River, südlich durch den Highway zum Staudamm hin (siehe Foto). Dann zurück zum Start und noch ne letzte Boje westlich von diesem. Alles in allem ca 130km. Wo das der Radius ausgeflogen wurde war innerhalb der gesetzten Grenzen egal. Wie immer war ich einer der ersten, der startete. In der Luft war es einfach viel angenehmer als am Startplatz. Zumindest Temperatur mässig. Über dem Startplatz war es heute ziemlich turbulent. So konnte ich einige speziele Figuren von verschiedenen Piloten beobachten, bis es mir meinen Schirm auch mal um die Ohren haute. Um 13.45 gings endlich los und ich zog gleich mal ne direkte Linie zum Flachland an. Komischerweise folgte mir nur ein einziger Pilot, die meisten anderen waren weiter hinten bereits am aufdrehen. Mein bedauernswerter Verfolger musste dann prompt landen gehen, während ich ziemlich tief einen Schlauch fand. Eieieiei, nochmal Glück gehabt. Die 50km bis zum Radius gingen dann recht flott mit Rückenwind. Bei der Wende war ich wieder mal tief voraus. Dann begann der mühsame Gegenwind Teil. Irgendwann hatte ich die glorreiche Idee alleine nach Norden zu fliegen, weil es da einfach viel knackiger aussah. Zuerst noch mit guter Thermik belohnt war meine Idee bald zum scheitern verurteilt. Allein ins Flache ist halt doch nicht so ne gute Idee. Ich stand dann bald westlich von Mainsfield am Boden. Fuhri war schon beim Hinweg südlich des selben Dorfes gelandet. Gewonnen hat wieder Jack Brown. Die Amis geben hier richtig Gas. Morgen gibts hoffentlich noch einen Abschlusstask. Bis dann
PWC Chelan, USA

4. Tag, 4. Lauf :-) :-) :-)

Urs † Schönauer, 22. July 2010
Heute morgen wurden wir wieder mit einem strahlend blauen Himmel empfangen, als wir das Motel verliessen, um ein weiteres kalorienreiches Frühstück zu verdrücken. Komischerweise blendete heute die Sonne viel mehr wie sonst...... Am Startplatz musste ich meine Augen nochmals reiben, als ich den Task eingegeben hatte. Ein flaches Dreieck über 152km wurde uns als Aufgabe präsentiert! Wie immer startete ich als einer der ersten aber heute konnte ich mich bedeutend länger in der luft halten als gestern.... Um 13.15 Uhr gings über dem Startplatz los mit einem Exit aus dem 4km Zylinder um den Takeoff herum. Nach dem Sprung auf's Flachland bemerkten wir schnell, dass der Gegenwind viel stärker war als vom Meteomann vorhergesagt. So gab es ein ziemlich mühsames fliegen. Ein paar Kilometer vorfliegen, aufdrehen, runterschauen und bemerken, dass ich wieder fast am selben Punkt war wie nach dem letzten Schlauch. So ging es den ganzen Flug weiter. Natürlich waren wir dadurch relativ langsam unterwegs. Gegen Abend wurden die Thermik schwächer und ich hatte noch nicht mal 100km geschafft. So musste ich und ein Grossteil der Piloten kurz vor der zweiten Wende nach 6.5h und 100km landen. Fuhri hatte es schon ein wenig vorher erwischt. Nachdem ich meinen Schirm schwitzend wie eine Sprinkleranlage zusammengepackt hatte durften wir ca ne Stunde auf den Rückholer warten, der uns aber gleich mit einem eisgekühlten Bud Light entschädigte. Der Fahrer brachte uns dann ins nächste Dorf wo wir in einer Bar ein weiteres Helles und einen feinen Hamburger genossen. Leider hatten sie uns dann irgendwie vergessen. Nach langem warten und einer 45min Fahrt erreichten wir das HQ erst um 23.15 Uhr!!!! Mal schauen was morgen geht, es könnte tatsächlich nicht fliegbar sein. Aber dem Meteomensch traue ich hier nicht so ganz. Schöne Grüsse
PWC Chelan, USA

3. Tag 3. Task :-) :-)

Bernhard Fuhrer, 21. July 2010
Fuhrer und der PWC - nicht gerade eine Erfolgsstory... Da unser Team aber nur aus 2 Mann besteht und Urs heute seinen Pechtag hatte, bin ich nun unerwartet an der Reihe, hier einen Bericht zu schreiben... Heute war etwas neu, wir hatten grosse, fette Wolken - am Schluss ein wenig zu fett...Nun der Reihe nach: Der Tag fing etwas bedeckt aber mit guten Prognosen an. 127km Race; effektive Distanz ca. 90km weil grosse Zylinder von 5 oder sogar 10 km verwendet wurden. Meiner bescheidenen Resultate wegen, musste ich früh starten, um eine faire Chance zu kriegen. Gut weg zu kommen und eine gute Startposition zu erreichen, sind in diesem schnellen Gebiet schon fast die halbe Miete. Heute hatten die meissten Piloten Mühe, sich nach der Columbia-River-Querung hoch zu arbeiten. So dauerte auch mein Eiertanz (Nullern bis der Schlauch kommt) zu lange und ich handelte mir einen grossen Rückstand ein, welchen ich nie mehr wettmachen konnte. Urs war zu diesem Zeitpunkt schon am Boden. Er war in der 1. Gruppe, welche die Querung in Angriff nahm (noch vor dem Airstart - welcher im Flachen draussen war). Leider hatte er zu spät bemerkt, dass seine Gefährten - vom Mut verlassen - umdrehten und sich gerade noch in den Startschlauch zurückmogelten... Auch ich hatte nicht wirklich Glück. Ich war zwar nach der anfänglichen Startverzögerung einigermassen flott unterwegs. Die Wolken über uns wurden aber immer bedrohlicher und gerade als ich die End-Off-Speed-Linie überquerte (2km vor Goal), wurde der Task gestoppt, weil es am Landeplatz kurz zu regnen anfing. Zu diesem Zeitpunkt war ich so hoch, dass ich mit dem Notschirm hätte ins Ziel fliegen können. Trotzdem habe ich keine Goalpunkte bekommen - ziemlich ärgerlich. Das Stoppen des Tasks war aber korrekt, da die Situation zu diesem Zeitpunkt wirklich ziemlich bedrohlich aussah. So verbrachte ich ca. 20 Minuten mit Spiralen und Ohrenanlegen um runter zu kommen. Der R10.2 ist der genialste Flügel, denn ich jemals geflogen habe - ausser wenn man runter muss - dann wirds eher ungemütlich... Alles in allem ein rauher aber guter Flugtag, der sich für das Swiss-Team leider nicht ausbezahlt hat. Chelan mit Wolken ist devinitiv nichts für Warmduscher... Rangliste Abendessen: Urs 6 Bacardi (Stand Redaktionsschluss) Thorsten unbestimmte Anzahl Kamillentee mit Tomatensaft (oder ähnlich) Beni 1 Bier weniger wäre auch OK gewesen...
PWC Chelan, USA

2. Tag, 2. Lauf :-)

Urs † Schönauer, 20. July 2010
Und täglich grüsst das Murmeltier...... Aufstehen, zum ausgiebigen Frühstück ins Apple Cup spazieren, Auto beim Landeplatz parkieren, mit dem Bus hochfahren lassen, Schatten suchen und gespannt auf die Aufgabe warten. Schon bald konnten wir die Turnpoints in die GPS reintöggelen und ich staunte nicht schlecht als bei der Distanz 120km stand! Scheinbar sollte der Tag noch besser wie gestern werden. So war es dann auch. Schon beim warten auf den Racestart in der schön kühlen Luft erreichten wir eine Höhe von über 3000m, gestern waren es gerade mal 2200m...... Um 13.45 Uhr gings dann endlich los. Fuhri und ich waren von Anfang an immer gut bei der Spitze dabei. Da unter uns eh alles flach ist, kann man hier tatsächlich einfach dem GPS Pfeil nachfliegen. Wichtig ist eigentlich nur immer schön mit der Spitze mithalten und die Schläuche ja nicht verpassen. Das Absaufrisiko hält sich in Grenzen, immer wieder findet man irgendwo Thermik. Heute konnte ich mich bis 3650m hochschrauben!! Zur letzten Wende hin bin ich leider etwas optimistisch vorausgeflogen. Endgültig zu tief, musste ich die Führungsgruppe ziehen lassen und irgendwo Thermik suchen. In dem Moment tauchte auch Fuhri wieder auf und wir konnten langsam aber sicher wieder Höhe machen. Die Zeit wurde 10km vor dem Ziel gestoppt, damit wir nicht Vollgas in den Canyon des Columbiarivers heizen mussten. Die letzten 30km konnte ich wieder gut aufholen. Fuhrer's Bernhard flog etwas zu Risikoreich bis zum 10km Radius und musste dort landen gehen. Das war wieder ein super Flugtag! Im Goal war ich ziemlich fertig vom vielen Gasgeben, aber Spass hat es gemacht. Bis morgen
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