Intesivcamp an der Hessenmeisterschaft in Greifenburg
Tag 4, Task 4. In der Gesamtwertung gewinnt Nanda und ist 5. Overall, Remo Meissen auf seinem Zeno 8.
Martin Scheel,
16. June 2019
Heute wurde ein 100km Task gesetzt, nach Silian und zurück. Dies, obwohl am Nachmittag Gewitter und zügiger SE-Wind prognostiziert waren. Es gab zwei Varianten: Entweder schon vor dem Luftstart auf die südliche Kette wechseln oder die "normale" Route nach Osten mit dem Wechsel auf die südliche Kette bei Lienz. Klar war, dass Variante 1 die schnellere sein würde, nur war das dann sozusagen ein groundstartet Race! Ich hatte richtig Freude, fast alle von uns waren früh in der Luft und früh genug oben (2700) und erwischten den Luftstart auf der südlichen Kette. Entsprechend schnell waren wir unterwegs, bis das Race nach der Boje in Silian gestoppt wurde wegen zu viel Gegenwind. Und ja, der Gegenwind war nicht lustig, diejenigen, die zurück flogen hatten teilweise ziemliche Manöver. Es war sicherlich richtig den Task zu stoppen. Das Intensiv Camp endete mit einem letzten Debriefing und einer Feedback-Runde. Es ist schon jetzt klar, dass wir dieses Camp nächste Saison wieder machen - wohl wieder in Greifenburg! Die Siegerehrung dauerte dann bis um halb Acht - ohne Damenwertung. Pressetext: Swiss League Intensiv-Camp Hessenmeisterschaft Greifenburg, 13.-16.6.2019 Intensiv-Camp? An den meisten Weltcups stellt die Swiss League einen Teamleader, der Neulingen das eine oder andere erklärt, Briefings und Debriefings macht. Wie aber können sich Piloten weiterbilden, die gerne Wettkampf fliegen, aber noch nicht an die Weltcups selektioniert sind? Dies war eins der Themen an der Ligasitzung im Herbst 2018. Lösung: Die Swiss League definiert ein Open, für welches sich auch Neulinge selektionieren können. Die Wahl fiel auf die Hessenmeisterschaft in Greifenburg, an der auch die German League teilnimmt. Nebst relativ gutem “Pq” (“Wert” des Wettbewerbes in der Weltrangliste) sprach für Greifenburg das gute Fluggebiet und die einmalige Infrastruktur: Landewiese, Camping, Headquarter und Badesee an einem Ort. So meldeten sich 11 Schweizer an, 9 Wettkampfneulinge plus Nanda und Hansjörg Walliser. Der Kontakt mit dem Veranstalter zeigte: “Wir sind sehr froh, wenn ihr 60 Flymaster Tracker mitbringt, die Deutsche Liga hat auch welche, so dass dann alle Piloten damit ausgerüstet sind” (die Tracker dienen nicht nur der Sicherheit und dem Livetracking, sondern es lassen sich alle igc per Knopfdruck herunterladen, was das sofortige Erstellen der Ranglisten ermöglicht). Mittwoch Trainingstag: Starkwind, das Fliegen machte keinen Spass, aber doch waren alle von uns in der Luft, gut um sich einfach mal “einzufliegen”. Spontanes gemeinsames Kochen ums Büssli von Weltenbummler Dominik Rohner, spontanes Briefing, super Stimmung. Donnerstag bis Sonntag konnte jeden Tag geflogen werden, wobei es süd-windig blieb, erst der Sonntag war ein Königstag, hätte der Veranstalter den Task optimal gesetzt, wärs Hammer gewesen. Silian und zurück. Eben: Der Hamerflug über die Lienzer Dolomiten musste gestoppt werden. Nanda – kein Newcomer sondern Routinier – gewann bei den Damen. Richtig cool flogen aber auch die meisten Newcomer, in den Resultaten stach schlussendlich Remo Meissens Rang 8 hervor - auf seinem Zeno! Die Resultate spielten aber eine untergeordnete Rolle: Wichtig war das Lernen, die gute Stimmung und viel Fliegen. Freude, um weiterhin Gas zu geben. Potentielle Weltmeister zeigen sich zu Beginn der Karriere nicht in konstanten Resultaten, sondern in talentiertem Flugstil und mutigen Entscheidungen. Potential für zukünftige Weltmeister war in Greifenburg dabei!