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Competition News

Swiss League Cup 20./21.7.

SLC Grindelwald, Task 2: Schwierige 70km, Alfredo Studer gewinnt // + Fotos

Martin Scheel, 21. July 2019
Das Tasksetting war wieder schwierig, danke, Michi, Christoph, Patrick und Urs fürs Tasksetten: Warten am Reeti - Gratschärm - Burg - gr. Scheidegg - kl Scheidegg - Gratschärm - dann eine Lenkungsboje Richtung Brienzersee (damit man nicht zur Schynige fliegt) - Morgenberghorn - Harder (Goal). Der Start war sensationell, thermodynamisch auf fast 3000m überm Reeti. Wie angekündigt wurde die Thermik schlechter (immer schlechter, den ganzen Nachmittag lang, typisch für den ersten Tag nach einer Front), und das bei 20km/h Westwind. So wars dann eigentlich beinahe überall "Level 2", ungemütlich, aber fliegbar… Die Mit-Wind-Schenkel waren jeweils einfach, gegen den Wind aber wars jedesmal mühsam. Spannend war: Allgemein: Ein paar Piloten hatten schon vor dem Start "ein schlechtes Gefühl". Mit diesem Mindset läuft nichts mehr, auch wenn die Bedingungen vor dem Luftstart super geil waren. Besser wäre mit "neutralem" Mindset einmal zu schauen. Rausfliegen und landen war ja jederzeit möglich. Gr. Scheidegg: 5 Piloten entschieden sich für den direkten Weg den NW-Wänden entlang Richtung kl. Scheidegg. Dies wurde am Briefing als Option vermerkt, allerdings mit dem Satz: "Macht dann eh niemand"… Leider war noch zu wenig Sonne drin, die Piloten hatten eigentlich einen verlängerten Abgleiter und waren unter dem Eiger zu tief, um beim berühmt-berüchtigten Schattwald Anschluss zu finden. Schattwald (Boje kl. Scheidegg): Wie immer wars eher Zufall, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Einige Piloten flogen zu tief ab - und fanden im Schattwald keinen Anschluss. Eigentlich komisch, tief abzufliegen, es war klar, dass es schwierig würde. Gegenwindschenkel: Es war wie es war. Mühsam, aber möglich… Übergang von Grindelwald nach Interlaken (Lenkungsboje): Wegen der schlechter werdenden Thermik wäre der Übergang lange nicht möglich gewesen (man musste überm Reeti wieder auf 2900m, sonst wärs bei dem Gegenwind nicht möglich gewesen zum Faulhorn zu wechseln. Der Umweg über die Schynige wäre heute nicht nur gefährlich, sondern auch unmöglich gewesen. Man sah das am "Blau", es hatte kein Wölkchen. Ich war deswegen überrascht, dass ein Pilot die 3 Superpiloten verliess und es doch in Richtung Burg versuchte. Jedenfalls wars zu diesem Zeitpunkt wieder möglich, thermodynamisch an der Reeti gut Höhe zu machen. Belohnt wurden alle, die dies schafften mit einer super Aussicht und einem recht ruhigen Flug zum Morgenberghorn (der Därligrat funktionierte recht gut) und ins Goal. Die Linie um dies zu fliegen war nicht sonderlich entscheidend. Die ersten flogen einen Umweg, um nicht hinter dem Därligrat in die Abwindzune zu kommen, Dan hingegen flog zur Schynige und von dort recht direkt zum Därligrat - es war etwa gleich schnell. Insgesamt hatten wir zwei anspruchsvolle, aber sehr interessante Tage hier. Wer Goal machte, war schon top! Gratulation an alle, und bis … Disentis! Fotos folgen.
French Open

Tag 6, Task 5: 80 km bei super Bedingungen

Jörg Ewald, 14. July 2019
Tennis- und heimfahrtbedingt etwas zeitverzögert: Heute sei der beste Tag der Woche, heisst es beim Morgenkurzbriefing. Die Ansage ist vollkommen richtig, am Startplatz glänzen die Augen der lokalen Piloten, wobei dafür durchaus auch die eine oder andere Träne wegen dem verpassten XC-Tag verantwortlich sein dürfte. Clement Latour meint, die gesteckte Aufgabe - zwei Mal aus dem Tal raus und wieder zum Startplatz zurück, rund 80 km - könnte wohl ohne Drehen absolviert werden. Ganz so einfach ist's dann doch nicht, aber die 85 Piloten im Ziel und die Siegerzeit von 2:05h (Schnitt von 38.5 km/h) zeigen schon, dass es ganz gut ging. Am turbulentesten erschienen mir einmal mehr die Bedingungen vor dem Rennstart, die Schläuche zogen aus allen Ecken am Mont Lachat empor, dazwischen bewegten sich die Luft und die Schirme darin in alle Richtungen. Somit weiss ich nun, dass sogar mein superstabiler Enzo 3 sich durchaus komplett entleeren kann, wenn er zwischen zwei sich balgende Thermiken gerät. Vorteil: Meinen obligatorischen Fullstall hab ich für diese Saison schon mal absolviert, unter Beobachtung von 120 anderen Piloten - einige davon aus allernächster Nähe. Die zweite Herausforderung bestand darin, zumindest kurz vor dem Start ausserhalb der sich ständig um uns herum formenden Wolken zu fliegen. Das gelang, nach entsprechender Aufforderung durch den Meet Director, den meisten recht gut. Blöd nur, wenn man dann vor lauter Um-die-Wolken-Herumfliegen den Exit-Startzylinder um ein paar wenige Meter verfehlt, nochmals zurück muss, dabei natürlich in das stärkste Steigen des Tages stolpert, also noch mehr Wolken-Ausweichmanöver benögtigt und so ziemlich als allerletzter die Rennstrecke in Angriff nimmt. Für den Weg zur ersten Boje bestehen zwei Routenoptionen, entweder klassisch der Krete an der Nordseite des Tales entlang, oder direkt geradeaus, via ein paar Querungen und Pässe, aber auch via dem Konvergenzgebiet beim Col des Aravis. Das Feld entscheidet sich zu etwa 50/50 für die beiden Varianten, ich geh auch geradeaus. Die Gruppe vor mir muss nach der ersten Querung etwas nach Thermik suchen, ich finde heute endlich den Turbo-Knopf meines Schirms, und mich so plötzlich nur noch 500m hinter der Spitze. Diese erwischt eine super Line, von einer sich entwickelnden Thermik zur nächsten, und kann praktisch ohne zu drehen die Hinterseite der Tournette (der Berg hinter dem Startplatz in Annecy) anfliegen. Bis ich diese Thermiken jeweils erreiche, fangen sie immer schon an auszukondensieren, ich hab also stärkere Steigwerte, muss aber auch ständig Umwege fliegen, um bestimmt für meine Mitpiloten sichtbar zu bleiben. Trotzdem erreiche ich mit den allerersten die Wende. Die Nordseitenflieger kommen kurz nach uns, aber rund 500m tiefer an. Dann auf gleicher Strecke zurück, die Konvergenzthermik am Col des Aravis ist zyklisch, das kostet mich den Anschluss an die Spitze, aber zusammen mit Max Jeanpierre heizen wir ihnen nach, was das Zeugs hält, und schaffen es immerhin, den Rückstand über die restliche Strecke hinweg einigermassen stabil zu halten. In der letzten Thermik drehen wir dann noch ein paar völlig überflüssige Kreise im 5-Meter-Steigen, einfach weil's soviel Spass macht, queren zweimal das Tal und sind im Ziel. Ich als 25., 11 Minuten hinter dem Tagessieger Ulli Prinz. Youri kommt 2 Minuten hinter mir rein, als 35., Nanda wird 69. Hansjörg und Gernot schaffen es nicht ins Ziel. Gesamtrangliste Overall: 1. Honorin Hamard (F) 2. Luc Armant (F) 3. Julien Wirtz (F) 4. Seiko Fukuoka (F) 44. Nanda Walliser (CH) 56. Jörg Ewald (CH) 66. Youri Pitteloud (CH) 98. Hansjörg Walliser (CH) 112. Gernot Seitz (CH) Gesamtrangliste Damen: 1. Seiko Fukuoka (F) 2. Meryl Delferriere (F) 3. Nanda Walliser (CH
French Open

Tag 5: Savoyenrundfahrt und abgebrochener Task 4

Jörg Ewald, 14. July 2019
Da der starke Nordwind einen Task in Le-Grand-Bornand wie auch in Annecy / Col de la Forclaz verunmöglicht, werden wir nach Samoëns gefahren, das windgeschützt sein soll. Schon beeindruckend, wie sich die Organisatoren hier bemühen, das macht die Mängel auf Seiten Technik und Kommunikation schon fast wieder wett. Ein Task wird gesetzt, die lokale Flugschule bricht den Schulungsbetrieb ab, die Tandempiloten zögern auch immer länger, wir starten. In der Luft ist's eher unruhig, und die Vorwärtsfahrt oft eher niedrig, bis man mal den Gipfel überhöht hat. Als ich mit den ersten an der Basis angelangt bin, herrscht plötzlich grosse Aufregung am Funk, der Absturz ging aber glimpflich und nur mit Materialschaden über die Bühne. In der Zwischenzeit sind die Bedingungen am Startplatz nicht mehr sauber, und der Task wird noch vor dem Luftstart abgesagt. Man hätte die Aufgabe vermutlich fliegen können - einige Top-Piloten flogen zurück nach Grand-Bo - aber nur unter stark erhöhtem Risiko, der Abbruch war OK, fand ich. Also ruhigen Landeplatz suchen. Der offizielle Landeplatz in Samoëns schaut erstens überfüllt und zweitens sehr turbulent aus, 2 km weiter talauswärts sind die Felder gross und der Wind einigermassen laminar. Kurz darauf fährt schon der Minibus vor, für den zweiten Teil unserer kleinen Rundfahrt. Um 15 Uhr sind wir wieder zurück am Ausgangspunkt. Immerhin mit einem neuen Fluggebiet im Erfahrungsschatz.
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