Task 3. 78 km im Zickzack übers Flachland
Bei der Auffahrt zum Startplatz blies uns heute ein steifer Nordwind entgegen, der sich aber pünktlich zum Briefing beruhigte. So wurde dann auch ein Race to Goal über 78 km angesetzt. Bis zur ersten Boje wurde noch der Ridge entlang gegast und dann ins Flache geflogen. Bei der vorletzten Boje konnte ich zu Heli Eichholzer aufschliessen und zusammen machten wir uns auf die Aufholjagd zu Charles Cazaux, den wir kurz vor dem Goal noch einholten, um zeitgleich über die Linie zu fliegen.
Die Freude über meinen ersten Laufsieg war riesig, währte aber vorerst nur bis zum Auslesen des GPS, als der Auswerter Christian Quest noch die Zahl 2910 auf meinen Zettel schrieb. Dies bedeutete nämlich, dass ich vor dem Start laut GPS 10 m über der vom Militär erlaubten Flughöhe von 2900 m aufgedreht hatte (wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass das Militär damit GPS-Höhe und nicht barometrische Höhe gemeint hat). Wie sich im Laufe der GPS-Auswertung herausstellte sind etwa die Hälfte aller Piloten nach der in der Luftfahrt üblichen barometrischen Höhe geflogen und haben mehr oder weniger über die erlaubte Höhe aufgedreht. Für alle die weniger als 20 m drüber waren, hatte dies keine Konsequenz für den Rest gabs Penalties von 100 Punkten Abzug bis zu 0 Punkten für den Lauf. Dieser Entscheid ist insofern problematisch, da beim Briefing zwar mehrmals die GPS-Höhe als massgebend erwähnt wurde, diese aber nicht bei allen Geräten im Flug angezeigt werden kann, und bei einigen Geräten auch nicht aufgezeichnet wird. Abgesehen davon hat kein mir bekannter Pilot absichtlich höher aufgedreht um sich einen Vorteil zu verschaffen. Da die Basis zum Zeitpunkt des Luftstarts deutlich unter den 2900 m lag, hatten die Verstösse auch keinerlei Einfluss auf den Verlauf des heutigen Wettkampfes, so dass eine Verwarnung aber nicht ein Penalty aus meiner Sicht angebracht gewesen wäre.
Da wir morgen nicht mit Flugwetter rechnen, wird wahrscheinlich eine hitzige Diskussion ausbrechen und einige Complaints bei der Organisation eingehen.
Aus meiner Sicht sind diejenigen Piloten, die sich über die Verstösse beschweren und Penalties fordern wesentlich unsportlicher als die "Delinquenten", da sich erstere durch Vergabe von ungerechtfertigten Penalties an letztere einen Vorteil verschaffen wollen, während letztere diesen weder wollten noch erhielten.
Ich hoffe also, dass ich mich bald mit Heli und Charles über einen Dreifachsieg, den wir alle verdient haben, freuen kann.
1. Steff Schmoker, Charles Cazaux, (Heli Eichholzer)
5. Michi Sigel
(7. Petsch Neuenschwander)
8. Andy Aebi
12. Steff Wyss
22. Ewald Jörg
26. Joel Debons
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