Grosserfolg für Schweizer Team am Superfinal des Weltcup
Martin Scheel,
29. January 2017
In 10 aussagekräftigen Durchgängen dieses aus sportlicher Sicht wichtigsten Gleitschirmwettkampfes des Jahres konnten sich nicht weniger als 3 Schweizer in den ersten 5 Rängen platzieren. Adrian Hachen ist Vizechampion Auch wenn sie den Sieg letztlich dem Italiener Aaron Durogati überlassen mussten, verbuchen die Schweizer Gleitschirmpiloten am Weltcup-Superfinal in Brasilien einen Grosserfolg: Der Berner Adrian Hachen ist Vizechampion. Michael Sigel (Kandersteg) und Stefan Wyss (Ringgenberg) belegen in der Schlusswertung Rang vier und fünf. Für den 27-jährigen Berner Adrian Hachen ist der Erfolg am Weltcup-Superfinal in Governador Valadares der bisher grösste Erfolg seiner Karriere. Einen Erfolg notabene, den er sich gleich in zweifacher Weise verdient hat. Er hat den Gleitschirm – ein Gin Boomerang 11 – mit dem er im letzten Lauf den Sieger fast noch abfangen konnte, persönlich mitentwickelt. Das Material sei im Gleitschirmsport wie in der Formel 1 ein wichtiges Puzzleteil. «Umso spezieller ist es für mich, mit eigenen Schirm auf das Podest zu fliegen.» Dem entgangenen Sieg im sportlich wichtigsten Wettkampf der Saison 2016 trauert er darum nicht nach: «Ich habe noch genug Zeit, um einen Superfinal zu gewinnen», blickt der Luftfahrtingenieur zuversichtlich auf seine weitere Karriere. Auch Michael Sigel aus Kandersteg ist zufrieden, obwohl er mit dem undankbaren vierten Rang vorliebnehmen muss: «Klar bin ich mit dem Ziel angereist, zu gewinnen. Letztlich aber sind die richtigen drei Piloten auf dem Podest.» Stefan Wyss (Ringgenberg) hat die Chance als erster Wettkämpfer überhaupt den Superfinal zwei Mal für sich zu entscheiden verpasst. Nach seinem Sieg im zweitletzten Lauf keimten seine Hoffnungen noch einmal auf. Im alles entscheidenden letzten Durchgang musste er sich jedoch mit dem 62 Platz zufriedengeben. «Klar bin ich enttäuscht, schliesslich war ich bis kurz vor Schluss ganz nah dran…», zieht der Seriensieger Bilanz. Tim Bollinger aus Nods (Bern) hat einen furiosen Start mit zwei Laufsiegen hingelegt. Letztlich aber fehlt dem Nachwuchspiloten noch die Beständigkeit, einen Wettkampf auf solchen hohem Niveau zu bestreiten. Ein Versprechen für die Zukunft ist der 24-jährige Sohn der Gleitschirmlegende Housi Bollinger jedoch alleweil. Bei den Frauen konnte die einzige Schweizerin – Yael Margelisch aus Verbier – die Erwartungen nicht erfüllen: Rang sieben. Hingegen behauptete das sehr kleine Schweizer Team den zweiten Rang in der Teamwertung. Open 1 Aaron Durogati, ITA, Gin Boomerang 11 2 ADRIAN HACHEN, CHE, Gin Boomerang 11 3 Charles Cazeau, FRA, Ozone Zeno 4 MICHAEL SIGEL, CHE, Gin Boomerang 11 5 STEFAN WYSS, CHE, Ozone Zeno Women 1 Seiko FUKUOKA NAVILLE, FRA, Ozone Zeno 2 Nicole FEDELE, ITA, Ozone Zeno 3 Laurie GENOVESE, FRA, Ozone Zeno Nations 1 France (45 pilots), 28656 pts. 2 Switzerland (8 pilots), 28241 pts. 3 Italy (11 pilots), 27509 pts.