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PWC China

Tag 5 - Lauf über 82 Kilometer in super Bedingungen und mit allen Schweizern vorne dabei

Michael Küffer, 13. June 2019
Heute wurden weniger Wind und gute Thermik prognostiziert – wir waren da natürlich etwas skeptisch, es hat sich aber tatsächlich bewahrheitet. Der Lauf führt uns zuerst nach einer Boje im Norden das ganze Ridge entlang Richtung Süden. Es wurde ordentlich Gas gegeben an der Kante. Den meisten war aber nicht nach ganz Vollgas zumute und so mussten wir zwei Franzosen ziehen lassen, mit dabei Babtiste Lambert, der aktuell Führende in der Overallwertung. Dahinter reihten sich Michi Sigel und ich ein, etwas zurück die restlichen Schweizer. Es stieg fantastisch und an der Kante wurde sowieso nicht gedreht. Die nächste Boje führte uns nun ins Flache. Bevor wir rauszogen tankten wir ordentlich Höhe und konnten zum ersten Mal an diesem Wettkampf an einer Wolkenbasis schnuppern. Mit über 3'000müm, also gut 2'500m über Boden zogen wir los. Jetzt wurde die Thermik schwacher und die Linien wichtiger. Man musste sich gut überlegen, welches Steigen man wo drehte und welche Gruppe bzw. welche Mitflieger man sich aussuchte. Irgendwann hatten Michi Sigel, Adi Hachen und ich die beiden Franzosen aufgeholt und wir waren zu fünft unterwegs. Die Verfolgergruppe wurde von hinten eingeholt, wuchs auf rund 30 Piloten an und drehte früher auf als wir. Wir waren tief, wurden etwas unsicher und begannen relativ schwaches Steigen zu drehen. Die Gruppe flog höher neben uns vorbei, erwischte aber eine schlechte Linie und begann im Zylinder der letzten Boje, rund 10km vor dem Goal nochmals zu drehen. Adi Hachen und ich hatten auf diesen Umweg keine Lust und riskierten den Endanflug mit benötigter Gleitzahl 12. Adi hatte zum vermeintlichen Glück nochmals tolles Steigen, das er unter der Gruppe, die sich nun auch schon im Endanflug befand, ausdrehte. Mir blieb nichts anderes übrig als Richtung Goal zu drücken. Mit J. Song, dem lokalen Piloten als taktisch mutigen Vorflieger erwischten wir eine fantastische Linie und kamen gerade noch vor den anderen ins Ziel. Alle anderen Schweizer folgten kurz darauf (Adi Seitz hat aber leider den Start 1 Sekunde zu früh erwischt). Andy war in der Gruppe am höchsten, büsste aber schirmbedingt etwas Zeit ein. Für Michi Sigel ist es auch besonders ärgerlich, denn er hat über weite Strecken die Gruppe hinter den Franzosen angeführt. Overall sollten wir immer noch gut dabei sein, sowohl in der Einzelwertung wie auch in der Nationen- und Teamwertung (GIN Team). Es bleiben noch 2 Tage, auf eine Prognose dazu lassen wir uns nicht ein.
Intesivcamp an der Hessenmeisterschaft in Greifenburg

Intensiv Comp an der Hessenmeisterschaft Greifenburg

Martin Scheel, 12. June 2019
Nanda und Hansjörg sind schon am Sonntag nach dem Swiss Cup Frutigen angereist (6 Stunden…), Marcel Mock, Dominic Rohner, Andreas Nydegger, Oliver Keller, Manuela Pfrunder, Fabienne Schrader und ich gestern Abend, heute kamen noch Jörg Ewald, Remo Meissen und Philipp Bethge dazu. Wir sind mit 11 Teilnehmern und mir ein nettes Schweizer Grüppchen hier, an diesem kleinen, aber wahrscheinlich feinen Open, das wir im Vorfeld definiert haben, um motivierten Piloten viel zum Lernen zu bieten: - Tägliches Briefing vor dem Start - Regelmässige Debriefing mit Fluganalysen - Individuelle Gespräche mit Piloten (Potentialanalyse (im Anhang) mitbringen) Unter anderem fiel die Wahl auf Greifenburg wegen der hervorragenden Infrastruktur: Super Zeltplatz mit integriertem HQ, Landeplatz und Badesee gleich anbei, und fliegerisch ist Greifenburg auch etwas vom Besten. Dies macht die lange Anreise bei weitem wett! Das Wetter heute war wegen Wind und Thermik ehrlich gesagt etwas am Limit, aber doch sind die meisten von uns nach einem Morgenbriefing hoch, um einen Flug zu machen. Es war dann wie erwartet ziemlich heftig, hatte es doch 7 hp Druckunterschied (Föhn) und auf 2000m 25kmh, auf 3000m 60kmh Wind. Einige sind dennoch eine gute runde geflogen, andere waren schon fast froh, bald wieder Boden unter den Füssen zu spüren… Spontanes gemeinsames Essen (danke, Dominik!) und langes Briefing (danke, Jörg für die technischen Infos), Einschreiben und um 20:15 dann das General Briefing. Die Stimmung ist super und ich freue mich auf die nächsten Tage, die meteomässig ganz ok ausschauen :-)
PWC China

Tag 4 - Task nach 45 Km vom Winde verweht und gestoppt

Michael Küffer, 12. June 2019
Der Tag beginnt unspektakulär: Fahrt an den Startplatz, dort leichter Aufwind, etwas Dunst, etwas Cirren. Die Winddummies steigen schwach. Es wird ein 63-Km-Lauf gesetzt mit einem Ausflug in die kleinen Berge bzw. grossen Hügel im Nordosten des Gebiets. Der Meet Director prognostiziert leichten Südwind, «five, maybe six meters per second». Soweit so gut. Den Start nehmen wir so hoch wie noch nie und ziehen direkt übers Flache zur ersten Boje. Das Steigen ist stark, aber oft nicht konstant und verzettelt. Zahlreiche Gruppen und Grüppchen bilden sich, das Ganze wird unübersichtlich. Viele Gruppen machen Fehler, fliegen einen zu grossen Umweg oder fliegen zu langsam. Aufholen geht gut, Zurückfallen kann man aber auch. Die Schweizer sind soweit gut dabei, mal besser, mal weniger gut. Jedenfalls sind es oft wieder wir, die das Tempo machen. Auf dem Weg zur zweiten Boje wird es spannend. Die direkte Linie quert ein Tal und führt über weitere Hügel zum Radius. Es scheint typisch für Linzhou zu sein, dass man sich oft in langanhaltendem, starkem Sinken wiederfindet. Doch der Tauchgang auf dem Weg zur letzten Boje setzt diesbezüglich neue Massstäbe: Mit konstant über 3 m/s werden in zügigem Gegenwind mal schnell 1'000 Meter abgebaut. Ich war viel tiefer als die Gruppe und musste zwangsläufig eine andere Linie fliegen, da es nicht über die Hügel reichte. Also fliege ich die Boje ein Tal weiter hinten an. Das ist zwar etwas länger, dafür werde ich vom Dauersinken verschont und kann schliesslich den Cylinder gar höher nehmen als die Gruppe. Die restlichen Schweizer finden sich bei der Boje tief wieder. Der Wind nimmt stetig zu und um die Hügel wird es langsam aber sicher unangenehm, viele entscheiden sich für eine Flucht mit dem Wind. Adi Hachen, Michi Sigel und Andy kommen wieder hoch, Dominik, Adi Seitz und Christoph landen nach der Boje. Kurz darauf wird der Lauf gestoppt. Das war ein richtiger Entscheid, denn mittlerweile zeigt das GPS auch beim Drehen gerne mal über 70 km/h. Michi Sigel, Andy und ich fliegen noch zurück Richtung Goal beim HQ und üben schon mal Starkwindlandungen für Brasilien. Morgen sieht es offenbar gut aus, danach wird es windig. Den Wetterprognosen trauen wir nach heute aber definitiv nicht mehr...
PWC China

PWC China, task 1 65km

Adrian Hachen, 9. June 2019
Heute morgen fand die eröffnungs zeremonie am landeplatz statt. Tonnenweise ansprachen von politikern und sonstigen funktionären wärend das publikum in der sonne verglüht. Zur abwechslung gab es paramotor paraden. Um 10 dann endlich in die autos und an den startplatz. Auch heute ist die sicht gut, die landschaft atemberaubend. Es wird ein task vom norden der fläche in den süden und zurück ausgesteck. Auch wenn die bojen alle in der fläche sind, gibt es optionen zurück an die berge zu fliegen. Etwas überraschend für die schweizer fliegen dann auch alle nach dem start zunächst zurück richtung berge. Gut 2/3 des pulks entscheidet sich dann noch um und folgt uns in die fläche. Nach anfänglichen schwierigkeiten folgen gute schläuche welche schnelles fliegen erlauben. Die linie ist auch hier entscheidend... Aufholen desshalb relativ einfach und es kommt zu vielen spitzenwechseln. Um zurück in den norden zu kommen soaren wir doch noch die bergkanten ab bis zum startplatz zurück. Nachdem wir etwas höhe getankt hatten machen wir uns mit gz 11 auf ins 9km entfernte goal. Nun steigt es entgegen unserem erwarten überall und für die frechsten, die keine extra höhe gemacht haben, zahlt sich dies aus. Die schweizer kommen krz danach alle gut ins ziel (adi h. 6, nick 8, 2xmichi 13&15, adi s. 17, chrugel 20, andy 51). Das wetter sieht auch weiter gut aus und wir hoffen es gibt noch ein par weitere schöne flüge. Bis morn
XXXII Trofeo Valerio Albrizio in Laveno

JD Kugler auf dem Sport-Class Podest – Class 1 Schweizer im Mittelfeld

Benedikt Braun, 7. June 2019
Text und Bilder von Chrigel Küpfer Der 32. Trofeo Valerio Albrizio fand dieses Jahr ausnahmsweise erst Ende Mai und damit einen Monat später als üblich statt. Ob es Zufall war oder ob es Ende April im Tessin zuverlässiger schifft als Ende Mai wissen wir nicht, aber auf jeden Fall ist es lange her, seit an diesem Wettbewerb drei Tage durchgehend bei besten Verhältnissen geflogen wurde. Laveno ist ein pittoreskes Fluggebiet und die Bahnfahrt zum Startplatz, dem 960 Meter hohen Sasso del Ferro, ist die spektakulärste weltweit, denn nirgendwo sonst wird man buchstäblich mit dem Delta unter dem Arm in der offenen Gondel transportiert. Die Flugaufgaben verlaufen entlang der Krete des Monte Nudo Richtung Nordosten an den thermisch eher unbeständigen Monte Sette Termini, von welchem der lange Gleitflug über die Schweizer Grenze an den Fuss des Monte Lema angesetzt wird. Am Lema geht es dann meistens zum ersten Mal an die Basis und an dieser ziemlich zügig der Krete entlang bis zum Monte Tamaro. Wegen der CTR Lugano geht es meist diese Strecke rauf und runter, mit kurzen Abstechern nach Norden zum Ufer des Langensees und nach Süden ins Flache an den Rand der CTR. Am Freitag wurden ursprünglich 108 Kilometer ausgeschrieben, mit vorgesehenem Start um 14 Uhr. Als erster startete einer von zwei anwesenden Starrflüglern, das heisst er versuchte es aber crashte in die Büsche unterhalb der Startrampe. Das Fenster musste für eine Stunde geschlossen werden, damit eine Motorsägencrew den Rigid aus dem Gestrüpp entfernen konnte. Die Aufgabe wurde auf 95 Kilometer verkürzt und erst um 15 Uhr gestartet. Durch die Startverschiebung wurde es auch auf verkürzter Strecke ein langer Tag. Gägu flog die vierte Boje im Flachen bei Laveno zu frech an und stand nach 70 Kilometern am Boden. Doppel-Weltmeister Alex Ploner gewann vor (Einfach-) Weltmeister Christian Ciech und Vierfach-Weltmeister Manfred Ruhmer. Ubaldo und Chrigu verloren in der schwächer werdenden Abendthermik Zeit, sie kamen als Achter und Dreizehnter mit grossem zeitlichem Rückstand und mässiger Wertung ins Goal. Der 40 Kilometer Task der Sport-Class wurde von keinem der zehn Piloten bewältigt. JD (Jean-Daniel Kugler) war mit seinem 7. Platz ziemlich unzufrieden, obwohl er nur vier Kilometer hinter dem Tagessieger landete. Der zweite Task sah 97 Kilometer vor, als Erster machte sich der übrig gebliebene Rigid auf der Rampe bereit. Wie sein Kollege am Vortag touchierte auch er das Geländer, blieb aber mit Glück und per Zufall in der Luft, so dass der Task wie geplant um 14 Uhr in Angriff genommen werden konnte. Nach schnellem Race flog wiederum Ploner vor Ciech und Ruhmer über die Ziellinie. Allerdings schob sich Marco Laurenzi in der Rangliste vor Manfred, weil der sich früh vertan hatte, zwischenzeitlich weit zurücklag und deshalb Leading Points verlor. Mit Chrigu als Sechstem, Gägu als Elftem und Ubaldo als Achtzehntem waren alle Schweizer der Class 1 im Goal. JD gewann den 47 Kilometer Task der Sport-Class mit acht Minuten Vorsprung und war entschieden vergnügter als am Vortag. Der Start zum letzten 94 Kilometer Task erfolgte ohne Zwischenfälle, da der immer noch übrig gebliebene Rigid vorsichtshalber zur Sport Class an den Startplatz Monte Nudo verbannt wurde. Nach einem schnellen Race an den Monte Gradiccioli (zwischen Lema und Tamaro) hielt der Tasksetter zum Schluss einen trickigen Zickzack in Goalnähe bereit. Zweitletzter Turnpoint war der höchste vorgelagerte Hügel (mit 1140 Metern fast zwei Hundert Meter höher als der Startplatz) mit dem Minimalradius von 400 Meter. Wer einem Einheimischen hinterherflog entdeckte die abstrakte Hundekurve aussenrum ins Luv dieses Hügels, soarte auf und nahm den Turnpoint mit ausreichend Höhe und Rückenwind locker mit. Wer es analytisch versuchte, an der Krete etwas zurück- und den Turnpoint auf dem kürzesten Weg anflog, hatte dagegen im Lee keine Chance. Wenn sieben von dreissig Piloten knapp über den Bäumen im Lee alles versuchen um den Radius zu erreichen und um weniger als 500 Metern scheitern, dann ist die Frage sicher erlaubt, ob das selektives Tasksetting oder eher gefährliche Unvernunft war. Leider war Chrigu einer von den Sieben. Trotz fehlenden zehn Kilometern Strecke hatte er nur geringfügig weniger Leading Points als der Tageszweite Ciech eingefahren und darum am vorletzten Turnpoint eine Top Platzierung vergeben. Es gewann Ploner vor Ciech und Laurenzi, Ubaldo kam als Zehnter mit bereits über einer halben Stunde Rückstand ins Ziel, Gägu wurde Dreizehnter. Im Gesamtklassement gewann Ploner klar vor Ciech und Ruhmer. Ubaldo wurde als einziger Schweizer ohne Tolggen im Reinheft Elfter, Chrigu knapp dahinter Zwölfter und Gägu Vierzehnter. JD kam als Dritter der Sport-Class Piloten nach 45 Kilometern ins Goal, verlor aber mehr als zwanzig Minuten auf den Tages- und Gesamtsieger Pawel Wierzbowski aus Österreich. Damit komplettierte er hinter dem Italiener Luca Belli als Gesamtdritter das Podest. Gratulation! Mit der kurzen Anfahrt (177 Kilometer ab Interlaken, ca. 3 ½ Stunden Fahrzeit inklusive Autoverlad Kandersteg-Goppenstein und Fähre Intra-Laveno), der wunderschönen Aussicht auf den Langensee (Lago Maggiore) und die verschneiten Alpen im Hintergrund, sowie wesentlich weniger Touristen und viel günstigeren Preisen als das nahegelegene Tessin, ist Laveno immer eine Reise wert. Mit über zehn Stunden Airtime und fast 300 Kilometern Strecke war es 2019 auch fliegerisch ein absolutes Highlight. Resultate: https://airtribune.com/xxxii-valerio-albrizio-trophy/results
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