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Competition News

Final World Cup Tapalpa, Mexiko

Gemütlicher 49km Task

Christian Maurer, 29. October 2004
Nachdem sich Gestern die doch bedrohlich grossen Wolken gründlich ausgeregnet hatten, war es Heute deutlich feuchter als die übrigen Tage. So mussten wir bei dickem Nebel statt Sonnenschein am Startplatz ausharren, bis sich die Basis genug angehoben hatte. Pünktlich um 12.50 Uhr konnten wir zum zweitletzten Task über 49km Zick Zack vor dem Startplatz starten, 40 Minuten später ging es auch in der Luft los. Schon kurz nach dem Airstart nahmen zwei Pulks verschiedene Linien, welche aufs gleiche kam. Danach musste viel gedreht werden, denn die Steigwerte waren mit bis zu 3m/s schwächer als an den übrigen Tagen. Mathias Roten, Alex Hofer und ich führten dann nach der zweiten Boje den Pulk an, was Mätu und ich fast mit einem Absaufer bezahlen mussten. Alex flog erst auf sicher, dann versenkte es Ihn bei der letzten Wende. Mätu versuchte es wie Alex, flog aber höher nach und landete wenige KM vor dem Goal. Ich lies mich von den übrigen Piloten einholen und konnte kontrolliert vorne mitfliegen bis ins Goal. Nur ein Japaner war ein paar Sekunden schneller, Stefan Wyss kam als vierter rein und verteidigt seine momentane Führung am Anlass. Für Peter Neuenschwander wurde es noch ganz eng, als er mit knapp 5m die Ziellinie überflog. Bei den Schweizerfrauen reichte es Naomi Ventura wiederum gut, für Caroll Licini wurde es wie für Petsch sehr knapp. Leider reichte es der führenden Elisabeth Rauchenberger gar nicht, sie musste auch einige KM vor dem Goal landen. Chrigel Maurer
Final World Cup Tapalpa, Mexiko

Winning Team: Spälti & Logo

Unknown User, 28. October 2004
Draussen ist Mondfinsternis, ich bin in einem neu gebauten Haus am Startplatz Tapalpa, Mexiko. Heute war ein Schweizer Tag und weshalb ich hier am schreiben bin wisst ihr vielleicht schon. Nach den zwei ungültigen Tasks ist das Komitee heute auf Nummer sicher gegangen. Sie setzten, nach zwei Bojen entlang der alltäglichen Klippe, das Goal am Ende eines halb trockenen Sees im breiten Tal. So konnte uns heute der Wind keinen Strich durch die Rechnung machen. Die Aufwinde gingen nicht sehr hoch, dafür aber stark und zuverlässig. Zusammen mit dem relativ einfachen Task ergibt sich nur eine gute Taktik: Wer schneller da ist, ist schneller oben. Gefolgt von einer grossen Gruppe meisterten zwei kleine Gruppen die weite Ebene zum Ziel. Die Erste wählte den sicheren Weg entlang der rechten Talseite, die Zweite teilte sich vor dem See. Chrigel folgte der führenden Gruppe nach rechts, Steffel konnte sich nicht so recht entscheiden und flog halbrechts. Ich setzte alles auf eine Karte und überquerte den See direkt. Da ich vor dem See 20 Km/h Rückenwind hatte, erschien mir eine Gleitzahl von 9.0 zum Ziel mehr als sicher. Nach dem ersten Kilometer Vollgas zeigte der Gleitzahlrechner das ich nasse Füsse kriegen werde. In der unteren Luftschicht war es windstill! Mit einer dezenteren Gasstellung konnte ich trotzdem ganz knapp den schnellsten der anderen Gruppe überholen und mit ein paar Metern über Grund die Linie überqueren. Uff geschafft, aber: Wenn man gewinnt geht immer alles auf. (oder war das umgekehrt?) Thanks Debi 1. Steph Morgenthaler Team Spälti & Logo 2. Marco Arnold F 3. Hausi Bollinger 4. Steffel Wyss Team Spälti & Logo 5. Bruno Arnold 6. Achim Joos D 7. Rene Hauser 31. Lise Rauchenberger Team Spälti & Logo 53. Carol Licini
Final World Cup Tapalpa, Mexiko

Der erste gültige Lauf!

Alex Hofer, 27. October 2004
Endlich ein schöner Lauf bei sauberen Bedingungen! 66 Kilometer waren abzufliegen. Zuerst durften wir wieder der Steilstufe entlang gasen. Da ist das Feld noch dicht beieinander geblieben und wie eine grosse Karawane der Krete entlang gezogen. Doch dann war Flachlandfliegen angesagt und wie erwartet war das Einsteigen auf das Hochplateau die Schlüsselstelle. Nur eine Variante war schnell genug, um dann später nicht in die Abschattung zu geraten. Viele Schweizer wählten den ungünstigen Weg, darunter auch Chrigel und Mattu. Nur die beiden Steffs, Petsch und ich waren noch bei der guten Gruppe dabei. Wir konnten gerade noch in schwachem Steigen die Abschattung meistern, etwa 20 Leute. Steff Morgenthaler hat dort leider den Anschluss verloren und tief über den Wäldern Mexicos noch erfolglos gekämpft. Endlich oben sogen die Wolken, so dass wieder anständig beschleunigt werden durfte. Ich überholte noch einige Piloten, zuletzt noch den Wyss Steff. Ich bin vierter geworden, Steff fünfter. Sein Comeback nach der Chemotherapie ist perfekt - auch als Spälti Team haben wir endlich mal wieder zugeschlagen. Gewonnen hat Tadano Shoichiro aus Japan. Petsch hat beim Abgleiten eine schlechte Linie geflogen und ist 400 Meter zu kurz gekommen. Olly Rössel ist auch bei den Leuten gewesen und baut seine Führung vor Chrigel im Gesamtweltcup aus. Bei den Frauen sind Elisabeth und Petra Krausova (Cz) am weitesten gekommen.
Final World Cup Tapalpa, Mexiko

1. Lauf gecancelled

Elisabeth Rauchenberger, 24. October 2004
Nachdem wir am Freitag nach einer 25 Stunden Anreise endlich um 01.00 Uhr morgens in Tapalpa angekommen sind, haben ein paar Piloten sichtlich mit dem Jetlag und der Zeitumstellung zu kaempfen. Mattu zum Beispiel geht um acht Uhr abends schlafen und ist natuerlich um drei Uhr morgens hellwach. Nachdem er eine Stunde mit lesen verbringt zieht er sich dann doch an und geht mit seinem Musikinstrument ausserhalb des Ortes zu den Kuehen sounden, bis er dann um sieben auch uns aus den Federn haut.. Der Samstag gilt als Trainingstag und alle fliegen am Nachmittag einen kleinen Task ab. Am Abend treffen wir uns dann alle zur offiziellen Opening ceremony in der Villa am Startplatz, der 12 Kilometer von Tapalpa entfernt ist. Die Vegetation ist jetzt im Oktober viel ueppiger und gruener als vor 3 Jahren im Januar. Die Regenzeit ist mehr oder weniger vorbei, und doch mussten wir den heutigen Task wegen einem Gewitter ueber Tapalpa cancelln. Insgesamt waeren es 57 Kilometer gewesen. Start um ein Uhr, Luftstart 45 Minuten spaeter. Die ersten 16 Kilometer zur ersten Boje werden noch problemlos dem ridge entlang im fast Geradeausflug gemeistert. Beim retour fliegen jedoch nimmt der Wind massiv zu. Nach zu 1 1/2 Stunden wird dann wegen zu starkem Wind und den Gewitterzellen der Lauf gecancelled. Viele landen wieder am 2000 Meter hohen Hochplateau am Startplatz, die anderen werden im Lee in die Ebene runtergewaschen... Mal schauen, was morgen auf uns wartet. Chrigel, Steph Morgenthaler und auch Alex, Steff Wyss und Mattu sind ganz vorne dabei als der Funkspruch von Xavier die Piloten zum Umdrehen bringt.
European Championships Greece

Safety Group Meeting Kalavrita

Martin Scheel, 18. October 2004
Einmal mehr gab es an einem Kategorie 1 Event einen tödlichen Unfall. In Kalavrita stürzte der Spanier Carlos Izquierda im 5ten Task bei einem Turnpoint ab, der sich schon in früheren Aufgaben als turbulent erwiesen hat. Ursache war ein Klapper in genügend Höhe, um den Notschirm zu werfen, was Carlos nicht getan hat. Der Belgier Philippe Broers landete beim Verunfallten (schwierig!) und stellte (über den Französischen Teamleader) Kontakt zur Organisation her. Es ging aber mehr als zwei Stunden, bis ein Helikopter an der Unfallstelle war. Wie sich jedoch nachträglich herausstellte, wäre Carlos auch bei sofortiger Bergung an inneren Verletzungen gestorben. Philippe Broers hat seine eigene Gesundheit gefährdet und ist ungeachtet seiner Spitzenposition zum Verunfallten. Es wurden ihm später Punkte gutgeschrieben, die seinen Resultaten und der aktuellen Position im Durchgang entsprechen; er wurde dritter. Er und auch dieser Entscheid wurden am Teamleaderbriefing mit Applaus überschüttet. Wie ich schon geschrieben hatte, war das mangelhafte Sicherheitsdispositiv der Organisation das Thema der nachfolgenden Tage. Insbesondere die Tatsache, dass es mehr als 2 Stunden dauerte, bis ein Helikopter an der Unfallstelle war erboste Teamleader und Piloten. Weitere unglaubliche Zwischenfälle (4 Stunden warten auf die Ambulanz mit Beinbruch, Fall von der Liege im Ambulanzfahrzeug und vieles mehr) kamen zur Diskussion. Auf mein Drängen hin wurden die Schimpfereien am Teamleaderbriefing gestoppt und eine Sitzung einberufen. Das Resultat ist ein recht umfangreiches Dokument, das als „Security Guidelines“ wohl jedem Organisator helfen kann. Es soll aber nicht nur bei Guidelines bleiben; vieles daraus soll in Zukunft umgesetzt werden. Insbesondere die Forderung, Nationen für die Austragung besser auszuwählen wird einiges an Unruhe und Diskussionen geben. Aber: Die Frage, ob wir auf viele mögliche Austragungsorte verzichten wollen, weil der Sicherheitsstandard in diesen Ländern zu Tief ist, wurde von 20 der 22 anwesenden Teamleadern mit ja beantwortet. Dies ist ein gewaltiges Umdenken gegenüber früher.
La Réunion Open

Es geht auch in La Réunion!!

Alex Hofer, 16. October 2004
Alljährlich findet auf Réunion dieser Wettkampf statt, der ja letztes Jahr – damals als Weltcup ausgetragen – mich so unverhofft ins Verderben geführt hatte. Nicht ein einziger guter Flug ist mir damals gelungen, und es sah danach aus, als ob es mir komplett verwehrt wäre, in dieser Inselluft aufzusteigen. Ja, es wäre falsch zu behaupten, dass meine Nachrede zum guten Ruf des Gleitschirmfliegens im indischen Ozean beigetragen habe. Doch dessen unbeirrt lud mich der Organisator nun für die neuerliche Austragung im 2004 ein. Ich dachte erst das müsse ein schlechter Witz sein, doch auch ohne es zu begreifen ist mir klar geworden, dass die mir tatsächlich den Flug, Unterkunft und sogar ein Auto offerieren würden. Dennoch, nein, ich wollte beim besten Willen überall hin – aber bitte nicht auf dieses La Réunion. Aber es begann mich dann zu wurmen: was könnten mir doch ein paar gute Flüge dort unten an Selbstvertrauen zurückgeben. Insbesondere im Hinblick auf die WM in Brasilien könnte mich das massgebend stärken. Zu verlieren habe ich ja nichts: Nein, schlimmer als im letzten Jahr würde es bei Gott nicht kommen ... Jedenfalls sass ich dann doch in diesem Flugzeug auf die vielbesagte Insel, wenngleich nicht zu verschweigen ist, dass vielleicht die Aussicht auf Sonne, Palmen, Strand, und Wellen auch noch ein kleines bisschen zur Entscheidung beigetragen haben ;-) Vor dem Wettkampf hatten sich für Réunion sensationelle Flugbedingungen eingestellt. Wesentlich höhere Basis und wahrnehmbare Steigwerte, jedenfalls wenn man nicht sofort zu Beginn abgesoffen ist. Sogar ich würde sagen, dass es recht gut war zum Gleitschirmfliegen. Ich habe ein leckeres Dreieck entjungfert ins Inselinnere, das ich gleich in den OLC gestellt habe. Nicht die siebzig Kilometer sind das Eindrückliche. Nein, es sind die unvergesslichen Landschaften in den beiden Kratern zu Maffat und Cilaos. Eine Mischung aus Vulkanlandschaft und Urwald, mit schroffen Schluchten und senkrechten Kreten. Spinnen so gross, dass ich auf der Hut sein musste mich nicht in ihren Netzen zu verfangen. Nie zuvor hatte sich jemand diesen Flug zugemutet. Starke Winde in den Schluchten und tagelanges Wandern im Falle eines fliegerischen Fehltritts hatten bisher die Gladiatoren der Lüfte zurückhalten können. Entsprechend unbezahlbar der Erlebniswert des kleinen Dreieckchens, um so schöner die Zeit über den Gipfeln und Wolken auf 2900m über dem nahen Meer. Rechtzeitig zum Wettkampf stellten sich dann wieder die bekannten Bedingungen ein, mit Basishöhe am Startplatz auf 900m. Jeder Meter Höhengewinn ist eine Herausforderung und nonstop ist man dem Absauffen nahe. Lange Abschattungen müssen irgendwie im nichts überlebt werden, ewiges Drehen auf der gleichen Höhe. Ja, es war mir wahrlich nach einem Nickerchen zu mute nach dem ersten Lauf, doch ich hatte ihn gewonnen. Die Konkurrenz nicht gerade zahlreich, der prestigewert des Wettkampfs mässig, aber der symbolische Wert für mich selbst immens! Es geht plötzlich! Ich kann auch in diesen Bedingungen gut oder gar sehr gut fliegen, und wenn ich es hier kann, dann werde ich es wieder überall können. Im zweiten Lauf eine kleine Ernüchterung: Am Ende sind wir alle tiefgeraten und ich traf eine falsche Entscheidung. Mit einer tollen Zeit aber leider ohne die Sicherheitsboje, die am Hang oben noch zu holen war, stand ich im Ziel. Ja, das ist halt furchtbar schnell geschehen, in diesem Réunion. Im dritten und letzten Lauf lief wieder alles rund. Die wirklich schwierigen Schlüsselstellen hatten mir nicht das Leben gekostet. Elisa Houdry und Caroline Brille waren bereits abgesoffen und Charles Cazaux wurde zuletzt gaaaanz tief gesehen. Als einziger konnte er mir jetzt noch den Sieg des Wettkampfs streitig machen. Zwar würde meine Zeit wieder die schnellste sein, doch wenn er durchkommt wird er dank dreimal Zielankunft gewinnen. Ich hatte schon den Schirm gepackt und ausgiebig im Meer geplanscht, als dieser verflixte orange Schirm doch noch über dem Horizont erschien. Dann werde ich eben zweiter sein, ist ja angesichts des Vergangenen auch schon ein kleineres Weltwunder... Zwar musste ich als Eingeladener auf das Preisgeld verzichten – aber dafür weiss ich jetzt etwas, von dessen Gegenteil ich vorher überzeugt war :-
European Championships Greece

Chrigel wird zu Hause europameisterlich empfangen

Elisabeth Rauchenberger, 15. October 2004
Der wilde(rswiler) Adler von Adelboden! Zum dritten Mal in Folge wird ein Berner Oberländer Europameister! Nach Kari und Alex ist es nun Chrigel, dem das Fest gebührt, das sein Hauptsponsor, das Jugendheim Sternen gemeinsam mit dem Deltaclub Jungfrau Tächi, dem Deltaclub Interlaken, Wilderswil Tourismus, der Gemeinde Wilderswil und last but not least der Firma Advance einen Tag nach Chrigels Rückkehr im Kreuz in Wilderswil, organisiert. Der Saal ist voll als Chrigel mit seiner Karin den Raum unter dosendem Applaus betritt und sichtlich gerührt ist. Der Moment ist echt ergreiffend! und Chrigel bahnt sich den Weg durch die Menge aufs Podium, wo ihm erst mal von einem Jugendlichen ein Plakette angesteckt und ein Kranz aufgesetzt werden. So wie die alten Griechen es bei den Olympischen Spielen mit ihren Helden zu tun pflegten. Röbi Schärz führt durch den Abend und vergleicht Chrigels Werdegang mit dem Mythos von Dedalus und Ikarus. Glückwunschreden von den diversen Gratulanten folgen, die allesamt Geschenke überreichen. Der Präsi des DCI weist dann auch darauf hin, dass 6 der 8 Nationalmannschaftspiloten vom Deltaclub Jungfrau Tächi Grindelwald oder vom Deltaclub Interlaken gestellt wurden. Das spricht für die Nachwuchsarbeit beider Clubs aber auch für das sensationelle Trainingsgelände und den Zusammenhalt der Piloten. Auch für das kulinarische Wohl der Gäste ist gesorgt und ein sichtlich glücklicher Chrigel bedankt sich bei den Gästen fürs Kommen. Der Abend findet im gegenüberliegenden Wydi Pub noch lange kein Ende und wir hoffen, dass wir recht bald wieder zusammenkommen können um noch weitere Erfolge mit Chrigel feiern zu können!
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