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Competition News

9th FAI European Paragliding Championship

EM Schlussbericht

Martin Scheel, 14. July 2006
Das Schweizer Team flog trotz der schwierigen Wetterbedingungen extrem stark und holte sich erwartungsgemäss die Goldmedallie in der Nationenwertung. Auch in der Einzelwertung hätten eigentlich drei Medallien in die Schweiz gehen müssen - doch vereitelte ein unverständlicher Juryentscheide diesen Erfolg. Dennoch sicherte sich Christian Maurer aus Wilderswil hinter Luca Donini (It) die Silbermedallie, Michael Witschi aus Langenthal landete auf Platz vier. Bei den Damen erreichte die amtierende Schweizermeisterin Karin Appenzeller (Wilderswil) ebenfalls den vierten Schlussrang; Anja Kroll aus St. Gallen wurde sechste. Dass die Schweizer als Favoriten an die Europameisterschaften in der Haute-Savoie reisten, war von Beginn weg klar. Denn Christian Maurer (amtierender Schweizermeister, Europameister und Weltcupsieger), Michael Witschi, Andy Aebi, Stefan Wyss, (dritter an der WM Brasilien) und Stephan Morgenthaler (Schweizer-Vizemeister) sorgen mit ihren permanent guten Flugleistungen für Aufsehen bei der Konkurrenz. Bei den Frauen flogen mit Karin Appenzeller, Schweizermeisterin, und Anja Kroll ebenfalls Podest-verwöhnte Pilotinnen für die Schweiz. Aber gewesene Resultate sind nicht das A und O. Wichtig ist, dass die Piloten gerade eine gute Phase haben, Power, Wille und Spass. Und das hatten alle. Fast unglaublich, wie unsere Piloten täglich ganz, ganz vorne flogen, 3-5 Schweizer in den ersten 10 war die Norm. Die Ramenbedingungen Unser Chalet, nur 100 Meter neben dem Landeplatz war ebenso optimal wie Ron Grützner und Lorenz Grunder, unsere Biker-Köche, die uns mit gesundem Essen verwöhnten und eine häusliche Atmosphäre schaffen konnten (unsere Dinners liessen nichts zu wünschen übrig - die Bikes mussten trotz MTB-Paradies nicht konfisziert werden). Und unsere beiden Helfer rundeten mit einer Rundum-Hilfsbereitschaft und präzisen Windinfos aus den hintersten Tälern („Wirsch brun?\". Ela, nach zwei Stunden Marsch auf einen Pass: „Yes, Sioux Style!\") das Team ab. Zwei Tage aber haben diese, sonst optimal verlaufene Europameisterschaften geprägt und die Resultate entscheidend beeinflusst: Der Complaint wegen Wolkenflug nach der zweiten gültigen Aufgabe und der Endanflug nach 70 geflogenen Kilometern bei Task 3. Der Complaint Nach dem zweiten gültigen Durchgang machen die Franzosen wegen Wolkenflug gegen Chrigel Maurer und Karin Appenzeller insgesamt drei Complaints. Die Organisation kontrolliert daraufhin alle aufgezeichneten GPS-Tracks und stellt fest, dass mindestens 18 Piloten an dieser Stelle von der Wolke angesaugt wurden und darin verschwanden. 6 Piloten erhalten deswegen einen Abzug von 50 % der Punkte des Tages. Ein absolut nicht nachzuvollziehender Juryentscheid: - Weil 18 Piloten in der Wolke waren und nur 6 davon (ab einer sozusagen willkürlich gewählten Maximalhöhe) eine Strafe erhalten. - Weil an den Briefings klar gesagt wurde, dass im Fall eines ungewollten Wolkenfluges die Höhe wieder abgebaut werden muss um zu zeigen, dass man keinen Vorteil daraus ziehen will und die Piloten dies zumindest teilweise auch getan haben. Die Jury hat darauf kaum Rücksicht genommen: Wer höher als 2500 Meter war, bekam die Strafe. - Weil das Strafmass ebenso völlig willkürlich auf 50% gesetzt wurde - vorgesehen war 0 Punkte für den Task. Wolkenfliegen ist ein grosses Problem im Gleitschirmwettkampf. Immer wieder trifft es den einen oder andern Piloten, wenn einige gegen ihn protestieren. Wenn nun aber die GPS-Tracks als Beweismittel hergenommern werden, können Piloten ihre Konkurrenten recht einfach wegprotestieren - egal ob er in oder hinter der Wolke flog. Und wer wirklich drin ist, schaltet sein Gerät einfach aus... Auch Andy Aebi und Karin Appenzeller waren unter den sechs Bestraften - beide wären mit den ganzen Punkten dieses Durchgangs dritte geworden und die Schweizer hätten mit drei Medaillen in der Einzelwertung an den unglaublichen Erfolg der WM Brasilien 05 anknüpfen können. Task 3 Weil Avoriaz und Les Gets den Anlass finanziell unterstützten, wurde Task 3 auf einem 2200m hoch gelegenen Startplatz über Avoriaz gestartet, der zwar landschaftlich reizvoll ist, sich aber wegen dem hügligen Gelände keineswegs für 140 Piloten eignet. Und: Gelandet wurde in Les Gets, einem kleinen Pass unter dem Startplatz Mont Chéry, übrigens auf einem noch turbulenteren Startplatz als der normale, inmitten von Häusern. Genau dieser Landeort wurde den Schweizern zum Verhängnis: Sie versuchten nach 80 km an der Spitze den Landeplatz direkt anzufliegen, was wegen später Stunde und nicht mehr genügend hoch reichender Thermik misslang. Weswegen Morgenthaler und Wyss das Ziel nicht mehr erreichten und die andern über Morzine mühsam wieder aufsoaren mussten, um verspätet ins Goal zu gleiten. Gewonnen haben die Ex-Weltmeister Luca Donini und Petra Krausova, womit sich beide die Basis schafften für den späteren Sieg der Europameisterschaften. Chrigel Maurer und Luca Donini Der Überflieger und Titelverteidiger Christian Maurer war so gut wie gesetzt. Aber auch er kam bei Task 3 erst als 12 ins Ziel, mit gut 100 Punkten Rückstand auf Luca Donini, der damit Chrigel von der Spitze der Rangliste verdrängte. In Task 4 und 5 heftete sich der erfahrene Italiener an Chrigels Fersen und konnte dank schnellerem Gerät auf den letzten Metern sogar noch ein paar Punkte gewinnen. Erst am letzten Task geriet der 43 jahre alte Ex-Weltmeister in Rückstand und Chrigel hätte den Anlass gewonnen, wäre der Lauf nicht gestoppt worden. Chrigel Maurer war der bessere Pilot. Er leistete mehr Führungsarbeit, fand genialere Linien, flog im Ganzen taktisch souveräner, aber auch der Italiener Luca Donini, Vater von zwei Kindern und Hotelier am Lago di Molveno, einem der besten Fluggebiete Norditaliens ist ein verdienter Sieger dieser Meisterschaft. Der Veranstalter Das Drum Herum war gut organisiert. Die Lunchpacks dürfen als sensationell bezeichnet werden. An der Eröffnungsfeier beglückte uns Bertrand Piccard mit einer guten Rede (seine Gleitschirmkünste machten am nächsten Tag dann aber etwas Angst, schliesslich tat er seinen ersten Gleitschirmflug seit 10 Jahren und auch seinen ersten Flug an einem einigermassen gut gleitenden Gerät). Diverse Partys, BBQ\'s und Feiern sorgten immer wieder mal für Abwechslung und auch die Preisverteilung mit dem anschliessenden, vorzüglichen Essen war ein schöner Erfolg. Allerdings fanden all diese Aktivitäten sozusagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt - an der Eröffnungsfeier gesellten sich nur gerade mal eine Handvoll zufällig Anwesender zu uns, und in den Medien wurde selbst in der regionalen Zeitung wenig berichtet. Nun, dies sind die Schwierigkeiten unseres Sportes in den „alten\" Gleitschirmländer; wer reist schon nach Morzine, um ein paar Gleitschirme zu sehen? Bei der wettkampftechnischen Organisation haperte es allerdings an vielen Ecken. Das begann mit einer unleserlichen Bojenkarte, auf der bei der ersten Version sogar viele wichtige Bojen fehlten. Die Meteoinformationen waren spärlich und häufig falsch, was zu den drei gestoppten Tasks führte (an allen drei Tagen hätte mit präzisen Informationen und gutem Tasksetting ein gültiger Durchgang geflogen werden können). Ja, Meteo-Infos, die bei uns zum öffentlichen Standard gehören, wie z.B. das Niederschlagsradar, waren nicht zu erhalten. Begründung: Zu teuer. Unbrauchbar war auch das Sicherheitsdispositiv. Anfänglich sollte die allgemeine Nummer für Notfälle verwendet werden - was höchst ungeeignet ist, weil diese im Notfall immer mit Rückmeldungen und Suchaktionen besetzt ist. Im Weiteren konnte der Sicherheitschef Frédéric Escriba in entscheidenden Momenten nicht erreicht werden - weil er selber in der Luft war und nicht telefonieren konnte. Und an den äusseren Enden der Flugstrecken war keine Funkabdeckung des Veranstalters zu haben - die Teamleader leiteten die meisten Rettungsaktionen ein. Und zu guter letzt war der zuständige Arzt am Abend nicht zu haben um einen hart gelandeten Piloten zu untersuchen, der plötzlich heftige Schmerzen im Bauch hatte (der Arzt des deutschen Teams ist dann eingesprungen). Zu wünschen übrig liess auch die Informationspolitik: Die Ranglisten waren anfänglich permanent zu spät auf der Webseite, Complaints und Proteste wurden nicht gezeigt, die Zeitungsberichte nicht aufgehängt. Alles in allem hätte von einem Veranstalter in Frankreich mehr erwartet werden dürfen. Das Fluggebiet Das Fluggebiet südlich des Genfersees erstreckt sich theoretisch bis nach Chamonix, Annecy und Chambery - ein Dreieck, in dem Pierre Bouiloux vor Jahren mit den ersten 200er Dreiecken für Furore sorgte. Am Anlass aber wurde nur in einem relativ kleinen Umkreis von Morzine, 30 km südlich von Thonon geflogen. Aber auch hier sorgen viele, zwischen 1500 und 2500 Meter hohe Hügelketten für taktisch höchst anspruchsvolle Aufgaben, bei denen die Routenwahl sehr entscheidend war. Zudem stabilisiert die vom Genfersee einfliessende kühlere Luft an den nördlichen Begrenzungen die Luft und verändert die Flugbedingungen - wo normalerweise im Lee die besten Aufwinde zu finden sind, ist es dort und in den Talwinden oft im Luv. An den Teambriefings konnten wir auf einer Reliefkarte diese Eigenarten recht gut vorhersagen und zusammen mit den Windinformationen und sonstigen Beobachtungen vom Boden aus während den Tasks kam unser Team mit den anspruchsvollen Verhältnissen sehr gut zurecht. Das Tagebuch Sonntag, 2.7., Task 1: Guter Auftakt, zumindest für die Schweizer Herren: Chrigel Maurer gewinnt, alle Schweizer Herren in den ersten 17! Der Task führte bei stabilen, trickreichen Bedingungen über 69km in einem Dreieck um Morzine. Chrigel setzte sich zusammen mit mit Andy Aebi, und Michael Witschi schon früh mit einer kleinen Gruppe vom Feld ab, wurde aber kurz vor dem Goal vom Feld eingehohlt. Chrigel kam dann mit nur 30 Sek Vorsprung ins Ziel, gefolgt von 40 Piloten, die innerhalb der nächsten 2 Minuten die Ziellinie überflogen. Karin Appenzeller kam spät ins Ziel, Anja Kroll erreichte das Ziel nicht ganz. Montag, 3.7.: Task abgebrochen wegen Gewittern. Dienstag:, 4.7. Ein Task wird ausgeschrieben, 79 km, und zu Beginn sieht es wie geglücktes Tasksetting aus (zur Region Mieussy, weg von den Bergen). Doch gegen drei Uhr türmen sich die Wolken, so dass der Task wieder gestoppt wird. Andy Aebi, der zusammen mit Chrigel Maurer die Aufgabe sozusagen fertig flog: \"Zum Glück hats mir den Sitz wegen den Turbulenzen nicht gebrochen\". Mittwoch, 5.7.: Zuerst zu stabil, dann Gewitter: Nach 2 Std Warten am Startplatz gecancellt. Donnerstag, 6.7.: Wegen Regen wurde schon am Morgen abgesagt. Freitag, 7.7.: Wir fahren nach Samoëns, wo dann aber auch gleich abgesagt wird. Samstag, 8.7., Task 2: Nach langem Warten am Startplatz und dreimaligem Ändern der Aufgabe wird ein Speed Run angesagt. Der Start der Schweizer war wie erwartet zum letzten möglichen Zeitpunkt und die rund 47 km werden in 1:14 abgerast. 4 Schweizer in den ersten 6 und Karin Appenzeller gewinnt bei den Frauen. Complaints der Franzosen wegen Wolkenflug. Siehe Text. Sonntag, 9.7.: Parawaiting, 4 Std am Startplatz, dann Absage. Montag, 10.7., Task 3: Startplatz über Avoriaz auf 2200m.ü.M., 88km rund um Morzine. Erst die letzten Kilometer stoppten die Schweizer, die fast die ganze Aufgabe vorne flogen. Gewonnen haben der Ex-Weltmeister Luca Donini und Petra Krausova, womit sie sich beide die Basis schafften für den späteren Sieg. Dienstag, 11.7., Task 4: Andy Aebi gewinnt mit 6 min Vorsprung Nach dem gestrigen Pech auf den letzten Kilometern können die Schweizer wieder punkten wie es sein sollte: Trotz Gewitterneigung verkündet Tasksetter und Wettkampfdirektor Ali Gali zu aller Überraschung einen 90 Kilometer langen Task. Vor allem am Tete du Colonay bei Sallanches (einem bekannten windigen Eck Richtung Chamonix) berichten die Piloten von turbulenten Bedingungen. Den Rückweg ins Ziel meistert Andy am besten: Er erreicht auf der direkten Linie eine Abrisskannte zum richtigen Zeitunkt, lässt sich mit gut 5 m/sec an die Basis katapultieren und gast ins Ziel - mit 6 min Vorsprung vor Luca Donini, der gerade mal noch gut 900 Punkte erhält. Auch die andern Schweizer Jungs sind alle schnell im Ziel, der letzte ist 14., so dass wir den Vorsprung in der Teamwertung auf fast 200 Punkte ausbauen können. Mittwoch, 12.7., Task 5: Wieder Rundkurs um Morzine, wegen angesagten Gewittern jedoch nur 55 km. Kurz nachdem die meisten Piloten in Samoëns landen, wird der Lauf gestoppt - die weiteren erhalten die Distanzpunkte, fast alle Piloten gut in Samoëns ins Goal. Wieder alle 5 Schweizer Herren unter den ersten 10 und auch Karin und Anja konnten die Aufgabe gut beenden. Donnerstag, 13.7.: Letzter Wettkampftag - task cancelled wegen Gewittern. Schade - Chrigel Maurer war weit vor Luca Donini und wäre wohl Europameister geworden, und auch Karin war dem Medaillenplatz mehr als nahe... 1 Luca DONINI, Gradient - AVAX / ITA, 4650 Pkt 2 Christian MAURER, Advance - Omega / CHE, 4610 Pkt 3 Thomas BRAUNER, Mac Para - Magus 2S / CZE, 4432 Pkt 4 Michael WITSCHI, Advance - Omega / CHE, 4345 Pkt 5 Charles CAZAUX, Gin Glider – Boomerang / FRA, 4318 Pkt 15 Andy Aebi, Advance – Omega / CHE, 4119 Pkt 18 Stefan Wyss, Gin Glider – Boomerang / CHE, 4075 Pkt 23 Stephan Morgenthaler, Gin Glider – Boomerang / CHE, 3936 Pkt 1 Switzerland, 13534 Pkt 2 Italy, 13249 Pkt 3 Czech Republic, 13064 Pkt 1 Petra KRAUSOVA, Mac Para - Magus Proto / CZE, 3614 Pkt 2 Ewa WISNIERSKA, Advance - Omega Proto / DEU, 3602 Pkt 3 Caroline BRILLE, Advance - Omega S Proto / FRA, 2794 Pkt 4 Karin APPENZELLER, Advance - Omega Proto / CHE, 2686 Pkt 6 Anja Kroll, Gin Glider – Boomerang / CHE, 2477 Pkt
9th FAI European Paragliding Championship

Dienstag: Schweizertag; Andy Aebi gewinnt mit 6 min Vorsprung

Martin Scheel, 11. July 2006
Nach dem gestrigen Pech auf den letzten Kilometern können wir heute wieder mal gut durchatmen und Punkten wie es sein sollte: Trotz Gewitterneigung verkündet Tasksetter und Wettkampfdirektor ali Gali zu aller Überraschung einen 90 Kilometer langen Task. Der Start läuft ganz gut, aber Unterwegs sind die Bedingungen stabiler als erwartet und der Nordwind ist deutlich zu spüren. Vor allem am Tete du Colonay bei Salanches (einem bekannten windigen Eck Richtung Chamonix) berichten die Piloten von recht struben Bedingungen. Den Rückweg ins Ziel meistert Andy am besten: Er erreicht auf der direkten Linie eine Abrisskannte zum richtigen Zeitunkt, lässt sich mit gut 5 m/sec an die Basis katapultieren und gast ins Ziel – mit 6 min Vorsprung vor Luca Donini, der gerade mal noch gut 900 Punkte erhält. Ein guter Flug für Andy, dem wegen Wolkenflug vorgestern 50% der Punkte abgezogen werden (wie auch Karin Appenzeller). Übrigens ein absolut nicht nachzuvollziehender Juryentscheid. Einerseits, weil 18 Piloten in der Wolke waren und nur 6 davon (ab einer willkürlich gewählten Maximalhöhe) eine Strafe erhalten, obwohl sie, wie an den Briefings gesagt, nach der saugenden Wolke die Höhe (zumindest teilweise) wieder abbauten. Andererseits weil das Strafmass ebenso völlig willkürlich auf 500 Punkte gesetzt wurde – Vorgesehen war 0 punkte für den Task. Chrigel Maurer kommt als 8er ins Ziel, verliert mit diesem Flug aber doch ein paar Pünktchen gegenüber Luca Donini – hoffen wir, dass es noch ein, zwei gute Aufgaben zu fliegen gibt! Auch die andern Schweizer Jungs sind alle schnell im Ziel, der letzte ist 14., so dass wir den Vorsprung in der Teamwertung wieder auf fast 200 Punkte ausbauen können.
9th FAI European Paragliding Championship

Morgen geht\'s los

Anja Kroll, 1. July 2006
Die Vorbereitungen für den wichtigsten internationalen Wettkampf in dieser Saison, die EM in Morzine-Avoriaz, sind bald abgeschlossen. Das Haus ist bezogen, der Kühlschrank gefüllt, die Köche und die Helferinnen sind eingetroffen. Gestern waren Martin, Andy und ich bereits auf dem Mont Chéry. Die Startbedingungen waren anspruchsvoll. Windhosen wirbelten zeitweise ausgelegte Gleitschirme auf, und die Windfahnen am Gipfel und am Startplatz zeigten in entgegengesetzte Richtungen. Wer wollte, durfte einen Trainingstask fliegen. Martin, Andy und ich starteten früher, und nach den ersten schwierigen Höhenmetern ging\'s dann zuverlässig hoch. Basis nur auf 2300 m, aber neben der Wolke konnte man noch weitere 400 m aufdrehen, traumhaft! Lange Zeit hatten wir den Himmel beim Fotoshooting für uns allein. Die TV-Steckdose nutzten wir gestern fürs Bügeleisen, und statt Fussball gab\'s drum Karins umfassende \"Wie-bügle-ich-Sponsoren-Logos-aufs-Haglöfs-Gilet\"-Einführungsstunde, währenddessen Chrigel und Andy an ihren Schirmen bastelten. Noch sind nicht alle Schweizer Piloten hier in Morzine eingetroffen, aber wir rechnen mit ihrer Ankunft in den nächsten Stunden. Am Mittag sollte die Registrierung abgeschlossen sein, und um 13:30 - zur besten Flugzeit - erhalten wir heute eine Erste-Hilfe- und Sicherheitseinweisung. Erscheinen ist Pflicht. Danach dürfen wir dann alle unsere grünen Haglöfs Kleider anziehen und zur Eröffnungszeremonie gehen. Und morgen geht\'s dann endlich mit dem Wettkampf los!
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