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Competition News

Fiesch - Switzerland

Ein 82.5 km-Task

Anja Kroll, 9. August 2006
Der Plan war gut: Von der Galvera mit einem Abstecher über den Fiescher Landeplatz ins Goms zur Ritzinger Alpe (B17), dann talabwärts zur Kirche in Leiggern (B09), Querung nach Rosswald (B58), weiter nach Chäserstatt ((B61), zurück zur Sicherheitsboje bei Ausserbinn (B63) und Landung in Lax, 82.5 Km. Die Basis stieg langsam aber sicher an, und um 12:40 ging das Fenster auf, Start eine halbe Stunde später. 7 m/s Steigen über Bellwald, prima, die Bedingungen im grünen Bereich. Doch ab der Riederalp, bei einer Basishöhe von etwa 3000 m, sorgte der Nordwestwind für zunehmend turbulente Verhältnisse. Der Spitzenpulk war schon auf dem Weg nach Rosswald, als sich über Funk die Level-3-Meldungen - das bedeutet \"nicht mehr sicher fliegbar, Task sollte abgebrochen werden\" - der Piloten vor der Boje B09 häuften. Ein Abgang in einen Baum und ein Absturz mit Verletzungsfolge und Helikoptereinsatz - beides an derselben Stelle, etwa 2.5 km vor der Boje. Die Lage war ernst und ungemütlich. Viele Piloten entschlossen sich, bei diesen Bedingungen freiwillig zu landen, und nicht auf eine offizielle Entscheidung zu warten. Tatsächlich wurde der Task dann auch um kurz vor 15:00 abgebrochen. Da zu diesem Zeitpunkt noch kein Pilot im Ziel war, ist der Lauf nicht gültig. Bei Visp konnte man bei etwa 35-40 km/h in recht laminaren Verhältnissen landen, bei Brig war der Wind noch stärker und leider in Bodennähe auch turbulent. Auch vom Landeplatz Lax gab es unschöne Geschichten zu berichten. Zum Glück keine weiteren Unfälle. Heute abend ist Pilotenabend, und wer diesen Flug wohlbehalten überstanden hat, hat einen guten Grund zu feiern. Gute Nachricht nun auch von Ewa Wisnierska, der verletzten Pilotin: entgegen ersten Befürchtungen hat sie sich nicht den Rücken verletzt, allerdings einen Knochenbruch davongetragen. Von ganzem Herzen: gute Besserung!
Fiesch - Switzerland

Gestern nix und heute auch nix

Anja Kroll, 7. August 2006
Die sicherste Möglichkeit, eine Schönwetterperiode zu beenden: man veranstalte einen Gleitschirmwettkampf. Auch wenn es in den letzten hundert Jahren immer in der zweiten Augustwoche in Fiesch schön war, so ist es halt in diesem Jahr anders. Gestern war\'s sehr kalt und sehr nass, und der Tag wurde bereits nach dem General Briefing abgesagt. Zeit für Alternativaktivitäten wie Basteln am Material, Thermenbesuch, Biken in Norditalien. Am Abend wurden wir von Odile, der Organisatorin des Weltcups in St. Leu (La Reunion), zum kreolischen Apéro eingeladen. Ein wirklich feiner Vorgeschmack auf diese letzte Station der diesjährigen Tour im November. Heute ein wenig verheissungsvoller Blick am Morgen, die Basis noch tief. Schlimmer noch: mit 6 hPa viel zu viel Druckunterschied und damit Nordwind prognostiziert. Zwar würde das noch fliegbar sein, solange uns die Wolkendecke schützte, aber mit den ersten Sonnenstrahlen musste befürchtet werden, dass der Nordwind heftig durchbricht. Trotzdem wollten wir\'s versuchen, und so machten sich die Piloten gemächlich zum Startplatz Galvera auf. Kühboden im Nebel und rund um uns Kuhglockengebimmel sorgten für eine spezielle Atmosphäre. Die Entscheidung von Meetdirektor Martin Scheel um 12:00 war klar und eindeutig: kein Task bei 10 hPa gemessener Druckdifferenz. Freies Fliegen war zu diesem Zeitpunkt aber noch ohne Gefahr möglich, die schützende Wolkendecke lag nur knapp über uns, als wir kurze Zeit später in die Luft gingen. Es wurde noch ein schönes Flügli. Sehr tief, sehr sanft am Anfang. Als dann die Sonne ein wenig durchkam, konnte man das Potential des Wallis gut erkennen, denn ruckzuck ging es mit 3-4 m/s nach oben. - Im Augenblick ziehen gerade heftige Böen durchs Tal, jeglicher Zweifel an der Richtigkeit des Meteoentscheides dürfte damit ausgeräumt sein. Immerhin ein Flug, Sonnenschein und wieder sommerliche Temperaturen, und so sieht man denn auch ohne Taks viele zufriedene Gesichter am Landeplatz und im Worldcup village.
Swiss Cup Anzère

Soll ich gehen oder soll ich einen Ruhetag machen...

Karin Appenzeller, 30. July 2006
Die Entscheidung viel mir nicht leicht. Zumal ich die Swisscuprangliste anführe, und diese nicht ohne Kampf abgeben möchte, doch aber die letzte Woche sieben schwierige Tasks in Italien geflogen bin und eigentlich müde und ausgelaugt bin. Ein SMS von Michael Sigel ermutigte mich zu kommen. Er schrieb: ich solle nicht kommen, er habe schon genug Konkurrenz!! Danach fuhr ich am Sonntag Morgen um zwei Uhr direkt aus Italien in Anzère ein. Nach einer kurzen, kühlen Nacht schien mir um sieben Uhr schon wieder die Sonne ins Gesicht. Um neun Uhr trudelten so langsam die aufgestellten Piloten ein. Nach einem Kaffee mit Gipfeli fuhren wir an den Startplatz, welcher anfangs noch in der Basis lag. Einen 47 Kilometer Task war die Aufgabe, welche um 13.00 Uhr startete. Die Einstiegsthermik war harzig und nicht so einfach. Viele Piloten, inklusive ich waren zu zuversichtlich und starteten spät. Bei mir reichte es gerade so rechtzeitig beim drei Kilometer Zylinder an der Basis zu sein. Danach war für mich hohes Fliegen angesagt. Alle die mal tief kamen, verloren viel Zeit mit schwacher, ruppiger Thermik. Oben, das heisst über 2100 Meter über Meer, zog die Thermik schön und gleichmässig. Die Basis stieg hoch bis zirka 3200 Meter. Es war ein spannender Wettkampf mit 23 Teilnehmer wovon 13 ins Ziel flogen. Ich durfte die virtuelle Linie als erste überfliegen und sichere mir somit den ersten Platz in der Swisscup Overall Rangliste 2006. Ein Bericht von Karin Appenzeller
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