Task 3 - 57 km, gestoppt
Jörg Ewald,
26. February 2013
Die Temperaturen sind weiterhin sehr hoch hier in Südafrika, die realen wie auch die in den vielen vielen Diskussionen. Der Lauf gestern gibt für einige Piloten Anlass zu Kritik, da der Endanflug gegen eine ziemlich starke Meeresbrise ging, welche den grössten Teil des Feldes vor der Ziellinie groundete. Dann gibt's noch Unstimmigkeiten zu den nominalen Parametern, mit denen hier ausgewertet wird, und ob man die im Nachhinein noch ändern darf. Gemäss den gerade publizierten Resultaten anscheinend doch nicht, der Lauf gestern ergab also "nur" (siehe etwas weiter unten) 767 Punkte für den Sieger. Die Prognosen waren auch heute nicht berauschend, eine Kaltfront war für den Nachmittag angekündigt, die starke Winde bringen würde. Darum wurde ein eher kurzer Lauf ausgeschrieben, zwei Mal über die Fläche, dann Goal im HQ in Porterville. An der Ridge ging's heute eigentlich recht gut hoch, aber es dauerte deutlich länger als gestern bis sich die ersten ins Flache raus getrauten und sich dort auch etablieren konnten. Die eher geladene Stimmung war dann auch in den Schläuchen heute deutlich spürbar. Gleitschirmfliegen als Kampfsport, was natürlich bei Flachlandtasks mit schwacher, verrissener Thermik besonders ungeschickt ist, da wir nur eine Chance haben, ins Ziel zu kommen wenn wir zusammenarbeiten. Aber das Feld besteht diese Woche fast zur Hälfte aus PWC-Neulingen, welchen das anscheinend noch nicht so klar ist. Wie schon gestern krochen wir nach dem Start über die Ebene, meist eher etwas tiefer als uns lieb war - die Thermik trug uns zu dem Zeitpunkt bis maximal 800m über Grund, das ist nicht viel Arbeitshöhe um vorwärtszukommen. Von der ersten Boje zurück ging's schon besser, jetzt stieg's auch nochmals 200m höher, aber auf dem Weg zur westlichsten Boje war dann Schluss: Die Kaltfront war da, der Wind auch, mit über 30km/h auf allen Höhen, immer wieder bildeten sich grosse Dust Devils auf den abgeernteten und staubtrockenen Feldern. Folgerichtig wurde der Task gestoppt. Da zu dem Zeitpunkt das Feld noch recht nah zusammenlag, wird er stark abgewertet, der Sieger (Pepe Malecki, D) erhält gerade noch 91 Punkte. Ich hatte es am Schluss recht gut erwischt, konnte bei der Boje maximal Höhe machen und mich dann zusammen mit Torsten weit nach Westen vorkämpfen bevor uns der Wind frass. Siebter Tagesrang, yeah. 88 Punkte, doppel-yeah! :) Overall liegt nun Marc Wensauer (D) vor den punktegleichen Goran Dimiskovski (PWC-Präsi und wohnt in Genf, also auch fast ein Schweizer) und Colin Hawke (GBR). Bester Schweizer bleibt Joël, nun auf dem 25. Platz. Für morgen ist wieder viel Wind prognostiziert, es könnte einen Ruhetag geben. Donnerstag schaut gut aus.