Zweiter Lauf
Heute Morgen war der Himmel mit Cirren bedeckt, die uns den ganzen Tag begleiten sollten. Um 10 Uhr ging es zum Startplatz. Kurz danach, beim Briefing, wurde der Task vergeben. Die Thermik sollte weniger stark sein als an den zwei Tagen zuvor, aufgrund der geringeren Einstrahlung. Ein 86 km langer Zickzack-Kurs in der Ebene wurde angesagt, mit einem Luftstart um 15 Uhr.
Vor dem Start erreichten wir dann doch noch fast tausend Meter mehr Höhe als die meisten vorher, bis auf 2700 m. Der Start war spannend, da das gesamte Feld etwa eine halbe Minute zu früh in Richtung Luftstart flog, weil ein Pilot in der Nähe der Startlinie Thermik anzeigte, die jedoch schon außerhalb des Starts war. Dies wurde einigen Piloten zum Verhängnis, da sie erst relativ spät bemerkten, dass sie den Start verpasst hatten und umdrehen mussten.
Danach ging es relativ zügig ins blaue Flachland. Pulkfliegen war angesagt, um nicht abgehängt zu werden, da man im Pulk die Thermik im Blauen viel zuverlässiger findet.
Ich selbst konnte nach einem durchschnittlichen Start relativ schnell aufholen und vorne mitfliegen. Aus vorherigen Erfahrungen wussten wir, dass tiefes Fliegen relativ schwierig und langsam sein kann. So ging es bis zur dritten Wende, die dann erstmals wieder an einer Felskante war. Dort spaltete sich die Gruppe in viele Untergruppen und das Feld wurde neu sortiert. Anderen Piloten ging es hier teilweise besser und sie konnten mehr aufdrehen, ich wurde von einigen überholt.
Beim anschließenden Gegenwind-Teil zur letzten Boje war das Feld etwas verhalten unterwegs, da es schon etwas mehr abgeschattet war. Das bot vielen die Möglichkeit, wieder Anschluss zu finden. Von der letzten Wende zur ESS (End of Speed Section) war dann mit etwas Rückenwind praktisch nur noch ein Abgleiten möglich, beginnend mit einer notwendigen Gleitzahl von 13,5 ins Ziel. Mit Stephan Morgenthaler genau an meiner rechten Seite sind wir dann mit einer kleinen, aber guten Reserve ins Ziel eingeflogen.
Für das Schweizer Team war es ein durchschnittlicher, relativ guter Tag mit Steph, Youri, Fabrice und mir im Ziel. Steve ist leider 200 m vor der ESS gelandet, Roger kurz vor der letzten Boje.
Wir freuen uns auf die kommenden Tage. Wenn es so weitergeht, wird das ein toller Wettkampf.
Christoph
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