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Teambuilding und Mentaltraining

Teambuilding und Mentaltraining: Titlis Rundtour und Seminar in Buochs

Martin Scheel, 1. February 2016
Die Swiss League hat zu ihrem Teambuilding und Mentaltraining gerufen. Gekommen sind 8 verwegene, die am Samstag unter der Leitung von Bergführer Thomas Theurillat die Titlis Rundtour in Angriff nahmen. Am Sonntag überlegten sich dann 13 ihre Stärken und Schwächen in Bezug auf das Gleitschirmfliegen - wiederum unter der Leitung von Thomas, der die Liga als Mental-Coach schon lange betreut. Bevor s los ging wurden die Nerven allerdings strapaziert: 40 Minuten anstehen! Mentales Zwangstraining - war das womöglich so geplant ? :-)). Sobald wir aber die Gondel, den Touristen-Twister auf den Klein-Titlis verlassen konnten, war die Welt perfekt: Wir waren beinahe alleine und der angekündigte Wind störte nicht. So gings nach kurzer Abfahrt seilfrei über den ersten steilen Grat zur Abseilstelle, wo einige der Teilnehmer zum ersten Mal an derart dicken Seilen hingen - dick schon, aber halt nur eins! Wie wenn wir dies schon ein Dutzend Mal geübt hätten wusste jeder gleich, was er zu tun hatte, oder wo er den "neuen" helfen konnte. Unsere Truppe war so schnell unterwegs, dass eine private Gruppe gleich mal Platz machte und uns passieren lies. Auch bei der folgenden Abfahrt und der nächsten Abseilstelle gings flott von statten und so standen wir schon bald unter der mächtigen Südwand des Titlis, wo nun ein 600-Meter Aufstieg auf uns wartete. Aber auch hier: Einige machten zum ersten Mal im Leben Spitzkehren mit den Tourenski - andere waren flink unter ihnen um die Situation abzusichern. Es war richtig toll, es war wie ein eingespieltes Team, obwohl das Team und der der Führer, ja die ganze Situation für alle neu war. Die zweite Abfahrt, 1600 Höhenmeter vom Grassenbiwak nach Engelberg, waren dann aber leider in wirklich schlechtem Zustand: Oben gings recht gut, unten aber war der Schnee von Regen und Leuten derart vereist, dass die Nerven strapaziert und das Können gefragt war. Zum Glück stand auch da wieder ein Ski-Profi dem Skitouren-Anfänger auf der ganzen Abfahrt bei. Das Seminar am Sonntag stand für die 13 Teilnehmer ganz unter dem Motto Stärken fördern. Wieso bist du mal gut geflogen, welche Bilder kannst du hierzu hervorrufen? Welche Methoden helfen dir, um dich wieder in dieses Gefühl zu versetzen? Natürlich mussten wir uns systematisch analysieren und in Gruppen erarbeiten. Thomas Methode darf aber sicher als "konkret" bezeichnet werden. Nix mit Händchenhalten - ein Zettel aufs Vario oder ein persönliches Drehbuch helfen, den realen Transfer der Erkenntnisse in den Flug zu schaffen. Chapeau! PS: Vielleicht fragt man sich, warum die "Helden der Liga" an diesem Weekend weitgehend fehlten. Nun, das liegt daran, dass a) viele schon ein Seminar besucht und b) ihre Methode schon gefunden haben, und c) ... vielleicht ist es dem einen oder andern auch ein wenig unangenehm, in einer Gruppe über mentale Schwächen zu diskutieren. Sicher ist, dass sich beinahe jeder Toppilot mit dem Thema beschäftigt und aktiv damit arbeitet. Beim Fliegen wird kaum einer Gross, wenn er nicht in seinem persönlichen ILZ (Idealer Leistungszustand) ist - wie er ihn erreicht, ist Nebensache.
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