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Competition News

PWC Portugal

Joel Debons machts!

Stefan Land, 14. August 2010
Die Busse fuhren fast Pünklich mit allen Piloten los. Es ging Richtung Manteignas, einigen Piloten bereits aus vorjahren bekannt. Dort aber nicht auf den bekannten Südstartplatz sondern auf einen winzigen Nordstartplatz. Die konsternierten Gesichter der Piloten sprachen Bände. Irgendwie war uns nicht ganz klar was das soll. Ein Einheimischer Pilot klärte uns dann auf: Hier kann man nach dem Mittag starten. (Der Letzte Lauf der Portugiesischen Meisterschaft wurde auch hier geflogen) Bald wurde schon "Briefing" geschrien und Xavier würdigte in seinen besonderen Art ein paar Piloten des Wettkampfs. Danach wurde der Tag offiziell gecancelt. Die Schweizer plazierten sich geschickt in den ersten Bussen welche runterfuhren. Wir hofften auf eine rasche Rückkehr ins HQ und auf einen sinvollen freien Tag. Nun folgte aber eine ziemlich schräge Odyssee, als wir unten am Berg ankamen, starteten oben Piloten raus,wurden mit 5-7m/s in den blauen Himmel katapultiert und flogen friedlich umher, zt nach Linhares. Der Wind hatte offenbar gedreht... Für war vorgesehen das wir baden gehen...leider hatte keiner der Piloten Badesachen dabei, wir rechneten schliesslich mit Fliegen. Schlussendlich konnten wir dann einen Chauffeur überzeugen uns ( voller Bus ) doch ins HQ zurück zu fahren. Vermutlich diente die ganze Posse nur dazu die Piloten am vorzeitigen abreisen zu hindern ! Schade,ansonsten war die Organisation gut und vieles klappte ausgezeichnet. Joel qualifiziert sich somit als einziger Schweizer noch direkt für den Superfinal. Regula reiste ja bereits qualifiziert an. Die restlichen Schweizer machen sich nun Gedanken zur vergangenen und kommenden Saison.
PWC Portugal

Dritter Tag / Task über 50 km

Jörg Ewald, 11. August 2010
Joël wär ja heute eigentlich bester Schweizer und somit dran mit Berichteschreiben, aber nach der skanalösen Nichterwähnung im gestrigen Bericht und einer sehr grosszügigen Hilfestellung mir gegenüber heute (dazu weiter unten mehr) hat er das an mich delegiert. Im Gegensatz zu gestern war heute viel Wind angesagt, aus westlicher Richtung, drum ging die Aufgabe nahezu direkt nach Osten zum gleichen Goal wie gestern, an der Grenze zu Spanien. Einzig ein etwas stark leeanfälliges Gebiet wurde mittels einer 5 km-Boje (der aktuelle Trend im Weltcup, zur Förderung von mehr taktischen Entscheidungen) umflogen. Die schnellsten rasten die knapp 50 km in weniger als einer Stunde ab - sagt etwas aus über die Rückenwindunterstützung. Gleich beim Luftstart teilte sich das Feld in zwei Gruppen, die einen flogen Richtung Norden einer Krete entlang, über der sich eine nette Wolke gebildete hatte - die sich dann aber leider als Rauchwolke von einem der vielen Feuer hier entpuppte und kaum Steigen produzierte. Die andere Gruppe, angeführt von drei Lokalmatadoren, stach direkt Richtung Ziel, mit dem Plan, die "Umwegboje" am Südrand zu streifen. Ich war da ganz vorne mit dabei, Mario kam dann auch noch hinterher, die andern Schweizer wählten die Rauchwolke. Die drei Vorflieger sind diese Strecke vermutlich schon sehr oft geflogen, zielsicher steuerten sie von einer super tragenden Linie zur nächsten, drehten unterwegs kaum einmal auf und liessen uns alle, die wir dem nicht so sehr trauten, früher oder später stehen. Bei mir war's etwa 20 km vor dem Ziel so weit, ich dreht in einer lahmen Thermik und musste mich vom nachfliegenden Hauptfeld einholen lassen. Zusammen liessen wir uns weiter Richtung Ziel treiben, aber irgendwie stieg's einfach nirgends mehr so richtig. 10 km vor dem Ziel ging's plötzlich links und rechts von uns hoch, nach kurzem Entscheidungs-Zick-Zack zog ich nach rechts, Joël nach links. Von meiner Gruppe schaffte es kaum jemand ins Ziel, Joël, als einziger Schweizer, und seine Gruppe schon. Petsch kam etwas hinterher, da war auch links nichts mehr zu finden, er stand rund 4 km vor dem Ziel am Boden. Stefan hatte bereits ein gutes Stück vorher dem auffrischenden Wind nichts mehr entgegenzusetzen, Regula und Mario kamen auch etwa bis 10 km vors Ziel. Ich konnte mich da immer noch knapp halten, flog Freesbee-Style übers flache Land und auf einen Taleinschnitt zu, die letzte Hürde vorm Goal. Der Wind drückte ständig von hinten, also geht's doch sicher auf der andern Einschnittseite hoch, da war's auch gestern noch - völlig unnötig bei der damaligen Höhe - super gestiegen. Heute, unterm Rand, war's aber eher ungemütlich, gestiegen wär's vermutlich schon, aber so lange konnte ich meinen Schirm nicht aufbehalten. Nach der vierten Attacke innerhalb weniger Sekunden war das rechte Flügeldrittel hübsch in die Leinen eingewoben und das Karussel nahm Fahrt auf Richtung Boden. Notschirm raus, der Beamer knallte auf und setzte mich nach einigen Sekunden verhältnismässig sanft zwischen einigen Felsbrocken in ein paar Büsche. Danke High Adventure! Mit Hilfe zweier Piloten, die das aus der Luft beobachtet und in meiner Nähe gelandet waren (Danke Luciano und Aaron!) konnte ich die beiden Schirme aus den Bäumen und Büschen befreien und mal notdürftig im Rücksack verpacken. Drei Stunden später drang dann das Rückholfahrzeug endlich auch zu uns durch - als allerletzte wurden wir aufgelesen, da praktisch das ganze Feld, über 20 km verteilt, zum nahezu gleichen Zeitpunkt gelandet war, nur halt näher an der Hauptstrasse als wir. Im HQ dann eben Joëls Hilfestellung: Ein kleines Loch im R10 geflickt, den Notschirm neu gefaltet und mir das Auto ausgeliehen, damit ich dem Rest des Teams hinterherfahren konnte. Toller Service, vielen Dank Joël und adamair.ch! Dann endlich zum Camping: kurz duschen, hinhocken, Pasta à la Petsch und Fruchtsalat à la Stefan und ein sehr detailliertes Debriefing des heutigen Tages. Danke Swiss Team! Morgen soll's noch mehr Wind haben, wir fahren drum schon mal etwas später hoch. Übrigens, wer Zeit und eine schnelle Internetverbindung hat: Uns kann man jetzt beim Fliegen zuschauen, via Livetracking unter www.livetrack24.com. Nachtrag: Tschuldigung, der Internetanschluss im Camping streikte gestern Abend, drum kommt der Bericht leider mit etwas Verspätung.
PWC Portugal

Vorhut ist angekommen

Jörg Ewald, 5. August 2010
Der letzte diesjährige Weltcup-Anlass vor dem Superfinal im September/Oktober findet ab Samstag in Portugal statt, genauer in Linhares da Beira im Naturschutzgebiet "Serra da Estrela", in dem unter anderem die höchsten portugiesischen Berge untergebracht sind. Mit dabei sechs Schweizer, die sich alle bis auf Regula Strasser ihren Startplatz im Superfinal noch erkämpfen müssen - hierfür ist die nächste Woche die letzte Gelegenheit. So quasi als Vorhut bin ich bereits gestern Mittwoch Abend losgefahren und heute Abend, mit haargenau 2000 km mehr auf dem Tacho und knapp 20 Stunden reiner Fahrzeit in den Knochen (davon hat zum Glück ein Mitfahrer bis Bilbao einen guten Teil übernommen) in Linhares angekommen. Der erste Eindruck ist sehr vielversprechend: Landeplatz bereits eingerichtet und mit Flaggen verziert (geschieht ja oft genug im letzten Moment am Sonntag Morgen), das Headquarter ist tip-top ausgestattet und schön klimatisiert, das Schlange stehen vor Registration und Download sollte hier recht angenehm vor sich gehen. Dazu noch ein Gratiscamping mit WiFi - unsere Berichteschreiber wirds freuen (wie wir mit der Situation umgehen werden, dass pro Geschlecht genau ein Duschkopf und eine Kloschüssel zur Verfügung steht - bei 11 erwarteten Pilotinnen und 109 erwarteten Piloten - werden wir sicher noch berichten). Und der Clou am ganzen: Es hat WEGWEISER! Klare, international verständliche Symbole führten mich an alle wichtigen Orte, ohne dass ich mich einmal verfahren hätte! Da sind offensichtlich Organisatoren am Werk die ihr Metier beherrschen. Weil, verfahren könnte man sich schon (hab ich nachher mit dem Velo ausprobiert): Der Ort, zwischen Lande- und Startplatz auf einer kleinen Anhöhe gelegen, ,wird von einer grossen Burg aus dem 12. Jahrhundert dominiert und weist ein Gewusel engster Gässchen auf, alle mit holprigstem Kopfsteinpflaster belegt. Also ein Labyrinth halsbrecherischer Downhillstrecken - vielleicht ganz gut ist Michael Witschi diesmal nicht mit von der Partie... Die übrigen Schweizer (Regula Strasser, Joël Debons, Stefan Land, Petsch Neuenschwander und Mario Pfister) treffen dann am Samstag ein, die meisten per Flieger. Neben dem Fliegen dürfte hier auch die Ernährung eine spannende Sache werden, schon das Willkommenskommittee lässt böses vermuten: Vor dem Dorf lauert ein Rudel halbwilder Hunde den vorbeifahrenden Autos auf und erlegt wohl ältere, langsamere Modelle, um sie in die Büsche zu verschleppen und genüsslich zu verspeisen. Mein Bus war zum Glück noch fit genug, wir sind ihnen knapp entkommen. Im Ort selber dann genau ein einziges Restaurant mit gerade fünf Tischchen und einem Koch der vor 21 Uhr nicht kochen mag. Ich denke, dass die Lunchpakete hier bald schon eine wichtige Alternativwährung darstellen werden, so à la "Ich lass dich im Task morgen mit meinem Zweileiner fliegen wenn du mich einmal von deinem Sandwich abbeissen lässt". Der Sonnenuntergang schaut spektakulär aus, Abend-Glass-Off-Flüge sollten hier super schön sein - heute hat das wegen vorherrschendem Nordwind aber nur ein riesiger Schwarm Stare genossen.
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