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Der vierte Weltcup dieser Saison fand in Krushevo, Mazedonien statt. Die guten Wetterbedingungen liessen 5 Durchgänge über 70, 95, 75, 42 km zu. Dies sind keine Rekord-Zahlen, aber beim Wettkampffliegen geht es mehr darum interessante, als lange Tasks zu setzen. Zudem waren die Piloten wegen Gegenwind oft mit tiefen Durchschnittsgeschwindigkeiten lange in der Luft und mussten entsprechend viele Entscheidungen treffen. Normalerweise wird in diesem Fluggebiet zuerst in den Hügeln Richtung Nord und Süd geflogen bis die Tagestemperatur so weit steigt, dass die Thermik in der Ebene durchbricht. Für einige unserer Piloten war es aber zu Beginn auch in den Hügeln nicht ganz einfach zu verstehen, wo die beste Thermik steigt. Leider wurde in der Ebene dann immer sehr langsam geflogen. Dies war aus taktischen Gründen auch korrekt, zahlte es sich doch eigentlich nie aus, alleine vorauszufliegen. Insbesondere weil die Thermik - wie meist an solchen Orten - zyklisch und sehr grossflächig steigt, innerhalb dieser grossen Flächen aber doch als einzelne Bubbles organisiert ist. Dies hängt in erster Linie mit der stabilen untern Schichtung zusammen und machte es schwierig und langsam, alleine zu steigen. So reduzierte sich die frühe Zielankunft meist darauf, wer in der letzten Thermik am besten stieg und am frühesten abflog - und das Ziel dann doch erreichte. Die Rangliste sah zu beginn dann auch etwas "gewürfelt" aus, da es aber 5 Durchgänge gab, glich sich das wieder aus und gute Piloten führten die Rangliste an. Steph Morgenthaler war einer der Führenden, leider aber verpasste er den letzten Endanflug um ein paar Kreise und rutschte auf der Gesamtwertung des Anlasses auf Rang 4. Auch Nanda Walliser erreichte das Goal am letzten Tag nicht und rutschte auf Rang 5. Gewonnen hat der bisher wenig bekannte Olivier Michielsen, der sich bisher vor allem als Flachlandflieger rund um Paris einen Namen machte. Flachland ... was hier entscheidend war. Bei den Damen setzte sich (in diesem Feld) ohne Überraschung Klaudia Bulgakov durch. Erwähnenswert ist der hervorragende 6te Rang unseres jungen Michael Küffer aus Pieterlen. Gleitschirmweltcup in Krusevo (Mazedonien) – Schlussrangliste nach fünf Läufen: Herren: 1. Olivier Michielsen, FRA, 4490 Punkte; 2. Armin Eder, Aut, 4487; 3. Charles Cazaux, FRA, 4485; 4. Stephan Morgenthaler, Oftringen, 4474; 5. Alexander Schalber, AUT, 4458; 6. Michael Küffer, Pieterlen, 4446. Ferner die weiteren Schweizer: 19. Christoph Trutmann, Spiegel bei Bern, 4207; 20. Dominik Frei, St. Gallen, 4201; 25. Michael Maurer, Unterseen, 4115; 39. Jörg Ewald, Zürich, 3933; 56. Adrian Hachen, Utzenstorf, 3622; 78. Joel Debons, Sion, 3163; 90. Alfredo Studer, Eggenwil, 2874; 108. Tim Bollinger, Nods, 2384. Frauen: 1.Klaudia Bulgakow, POL, 3392; 2. Ayse BAYRAK, TUR, 2863; 3. Joanna Di Grigoli, VEN, 2809. Ferner: 5. Nanda Walliser, Niderpipp, 2691. Wenn auch Steph und Nanda ganz zuletzt das Podium knapp verpassten war unser Team doch erfolgreich, ging es vielen doch um die Selektion an den Superfinal in Kolumbien. Die ersten 30 dieses hochkarätig besetzten Weltcups dürfen mit einer Selektion rechnen. Neu sind dies: Stephan Morgenthaler Michael Küffer Christoph Trutmann Dominik Frei Michael Maurer In Brasilien selektionierten sich Petsch Neuenschwander (als Weltcupgewinner der Saison 2011 hat er ohnehin eine Wildcard) Michael Sigel Stefan Wyss Jonathan Vigano Emmanuelle Zufferey In Annecy: Alfredo Studer Joel Debons Der nächste Weltcup findet in Sun Valley, USA statt. Auch hier dürften sich nochmals einige Schweizer für den Superfinal selektionieren, insbesondere Regula Strasser, die dort als haushohe Favoritin antritt.

Wir fragen uns, woher der Regen am Morgen kommt, da es nur wenig Wolken hat - später schiebt sich dann aber doch noch die Antwort über uns. Nachdem dieser morgendliche Congestus aber durch ist, wirds schnell schön, mit tiefer Basis aber super Thermik im Flachen. Der Task ist ein abgekürzter von gestern und beinahe alle kommen ins Goal. Dominik Frei tut das einzig Richtige in seiner Situation (er will für den Superfinal selektioniert werden) und greift richtig an: 2ter. Leider sind unsere Top-Ten-Piloten Morgenthaler und Küffer ein, zwei Minuten hintennach. Steph wird immerhin 4ter und in der Weltrangliste wahrscheinlich auf den ersten Rang rutschen. Michael wird super 6ter. Nanda allerdings stand kurz und wird vom Podest auf Rang 5 verdrängt.

Schönstes Wetter am Morgen und dennoch sind wir eher pessimistisch; der Wetterbericht spricht von Gewittern und das Emagram eine ebenso klare Sprache. Der Veranstalter scheint aber optimistisch und tut nicht dergleichen. Der Task ist jedenfalls optimal angepasst, indem er ausschliesslich in der Ebene gefllogen werden müsste. Am Startplatz blästst zügig und es gibt entsprechende Szenen. Das Fenster wird immer wieder geschlossen. In der Luft aber gehts butterweich hoch. Aber eben vielleicht ein bisschen zu gut, über den Bergen entwickeln sich schon bald Congestus mit Ausbreitungen und Abschattungen, nur noch gerade die Ebene im Taskbereich ist anfänglich noch besonnt. Nach weniger als einer Stunde Flugzeit wird gestoppt, was bedeutet, dass der Task gecancelled ist. Die weitesten waren so um die 22 km geflogen. Bleibt noch morgen Samstag. Betrachet man das Meteogram von Meteoblue, könnte man sich schon vorstellen, dass es nochmals einen gültigen Durchgang gibt.

Die Tasksetter haben Angst vor Nordwind uns senden die Piloten ähnlich wie gestern ins Goal vor der Griechischen Grenze. Es hat aber sozusagen keinen Wind und die Bedingungen sind markant besser als gestern. Gute und sogar recht zuverlässige Thermik steht in der ganzen Ebene, aber dennoch fliegt der grosse Schwarm verhalten. Einige versuchen schnell zu fliegen, aber alleine gehts halt doch nicht. So wird auch Adrien, der nach dem Start alleine wegzieht wieder eingeholt und auch andere Ausreisser... Aber absaufen tut heute eigentlich niemand. Joel Debons ist schnellster Schweizer und auch die andern kommen bald ins Ziel. Steph Morgenthaler hat in der Gesamtwertung die Führung übernommen haben und auch Micha Küffer hat sich ein paar Ränge auf 6 vorgeschoben. Fraglich ist immer noch die Superfinal-Selektion von Christoph Trutmann. Nanda Walliser bleibt auf Rang 3. Das General Assembly ging bis 1 Uhr.

Heute wird (trotz Emagramm, das zu viel Stabilität zeigt) ein 70km-Task ausgeschrieben, der weit gehend im Flachen geflogen werden muss. Am Start schaut alles noch halbwegs ok aus, da die Hügel einigermassen ziehen. Top ist allerdings 2400, was stutzig machen müsste. Kaum müssen die Piloten aber ins Flache, beginnt ein Kampf, der Stunden dauert und nur drei Piloten for dem unweigerlichen Termikende um 17:30 ins Ziel führt. Keine Schweizer, aber der Schaden dürfte sich im Rahmen halten, weils drei sind, die bisher nicht vorne dabei waren. Alle von uns melden obermühsames und superlangsames Pulk-Warten, weil keiner getraut loszufliegen. Die, die es dennoch tun werden meist bestraft, weil die andern nicht mitkommen um zu helfen. Alleine ist das Flache einfach nicht zu schaffen bei den Bedingungen. Steph Morgenthaler ist in der Gesamtwertung nun auf Rang 4, Micha Küffer 8, und Nanda Walliser ist auf Rang 3 vorgerutscht.

Es bläst einem die Tischtücher beim Früstück um die Ohren... Der Tag wird um 11 Uhr abgesagt, unsere Piloten gehen an die grossen Seen. Auf der Suche nach einem Emagramm von hier habe ich eine Seite gefunden, auf der die Koordinaten eingegeben wrden können. Link unten. Ob das was taugt, kann ich aber noch nicht sagen, mit Wetterberichten muss man ja erst Erfahrungen sammeln. Wäre aber ein gutes Tool. Auch gut gemacht, es kann an einem Auslöseort geklicht werden und die Temperatur und Basishöhe wird gleich eingezeichnet. Ich hänge auch noch einen Link für Meteoblue an.

Heute ist das Tasksettingteam zu optimistisch. Goran verkündet, dass es kaum Nordwind hat. Es sei aber stabil, weswegen man ein Zick Zack dem Ridge entlang mache. Option durch die Fläche. Viel weiss ich noch nicht, nur, dass schon kurz nach dem Start einige von Level 3 redeten und die Verhältinisse unterhalb der Inversion (1700m) in der Tat mehr als bockig waren. Mix mit Wind. Auf Fotos sind diese engen, tiefen Bedingungen ja hübsch anzusehen ... aber gemütlich ist es nicht. Viele Piloten aber knackten die Inversion und meldeten Level 1 :-). Den Gegenwindschenkel nach Norden schafften aber nur wenige, das Ziel keiner. Selber kam ich nicht mehr in den Genuss des oberen Levels, da ich einem baumgelandeten Venezuelaner bei der Rettung half (Knöchel verstaucht). Gemäss Pilotenaussagen war der Wind wirklch penetrant und viele hätten den Durchgang abgesagt. Von der Boje im Süden wurde weit gehend gerade über die Fläche geflogen, gegen den Wind ging das aber einfach zu langsam und der Tag lief dem Ende entgegen. Steph Morgenthaler wurde 5ter (78,6km) und setzte sich damit im Zwischenklassement auf Rang 2. Micha Küffer 28 (68km), gesamt nun 7ter. Bei den Damen soff die gestrige Gewinnerin Yvonne Dahte (Ger) ab. Nanda wurde mit 61km 5te, was auch ihr Zwischenklassement ist. Erwähnenswert ist die heutige Siegerin Klaudia Bulgakov, die mit 74km 8te zwischen den Herren wurde!

Basis auf 3700, beinahe kein Wind und dennoch werden nur 80km gesetzt. Die Tasksetter befürchten, dass die Ebene stabil sei. Aber der Reihe nach: Am Morgen um 9 gibts ein super Briefing über das Gebiet (Meerwind wenn die Ebene heisser als 40° wird), Gefahren (keine), Heli (lange respond time), Flugbedingungen (gemütlich) und - schon beinahe witzig - über das Verhältnis zu Griechenland (dont cross the boarder, we can not help you there, they don't speak with us!). Auch am Start klappt alles wie am Schnürchen, man sieht, der Veranstalter organisiert nicht seinen ersten Wettkampf. Nur der Task ist für die hammer Bedingungen eindeutig zu kurz gesetzt: 70km Flugdistanz rund um die Fläche. Da wäre mehr drin gelegen, und so fliegen auch einige (von uns) nach der Ziellinie zurück nach Hause. Abgesoffen ist beinahe niemand, ausser einige kurz vor der Ziellinie. Und Alfredo muss den Notschirm ziehen, bisschen an einem abgelegenen Ort und bleibt in 20m Höhe im Baum hängen - aber auch er kommt bald ins Hotel zurück (und wird morgen wohl wieder Enzo fliegen). Michi Küffer ist von Anfang an gut dabei und kommt "nach den ersten zwei" ins Ziel. Gratuliere! 3 Michael KÜFFER Niviuk Icepeak 6 982 17 Stephan MORGENTHALERCHE Ozone EnZo 939 20 Dominik FREI Niviuk Icepeak 6 929 25 Michael MAURER Gin Boomerang X 921 3 Nanda WALLISER Niviuk Icepeak 6 561

Vorgestern sind die ersten, gestern die meisten und heute noch die letzten in Krushevo angekommen: Adrian Hachen, Alfredo Studer, Christoph Trutmann, Dominik Frei, Joel Debons, Jörg Ewald, Michael Küffer, Michael Maurer, Nanda Walliser, Stephan Morgenthaler, Tim Bollinger und ich. Das offizielle Hotel ist riesig, die Zimmer klein, aber auch günstig. Ein Kaffee oder Bier kostet 1.- (je nach Laune des Kellners auch mehr - wir sind im Balkan, Bakschischland) und was uns allen am meisten freut ist die Temperatur: Krushevo liegt auf 1350m und so werden wir von der Hitze in den Niederungen verschont. Jedenfalls die, die nicht absaufen... Heute war Trainingstag. Es werden kurze 50km ausgeschrieben, die Thermik ist schwach bis angenehm, Wind hats beinahe keinen. Herrlich entspannt geniessen wir ein paar Stunden in der Luft. Erste Eindrücke seht ihr auf den Fotos. Morgen gehts los!