SHV/FSVL
Menu

Competition News

Paragliding World Cup Àger, Spain

Ager Task 5 - kalt und heftig

Stephan Morgenthaler, 27. August 2011
Nach dem Durchzug der gestrigen Kaltfront ist es heute saukalt am Startplatz. Es wird ein Task über 99km angesagt, nach Abzug der Bojenradien nur gut 80km. Der Flug geht entlang der Krete mit mehreren Abstechern nach Süden. Der Luftstart läuft ab wie jeden Tag, warten an der Krete und zur richtigen Zeit rausfliegen um den Startzylinder zu touchieren. Anschliessend geht's zurück an die Kette. Wir queren die Schlucht Richtung Osten. Die Boje ist die gleiche wie bei Task 4 und desswegen kennen wir die dortigen Verhältnisse bereits. Die guten Aufwinde stehen wieder an denselben Stellen. Heute geht's aber richtig zur Sache, es steigt mit bis zu 8m/s und der Wind produziert noch ordentlich Turbulenzen (Christoph holt sich ein Leinenbrenner auf der Nase). Dann zurück über Schlucht gegen den Wind. Ich bin an der Spitze und die grosse Gruppe folge mir etwas höher. Wegen dem Westwind in der Höhe sind die aber ein wenig langsamer. Nach der Schlucht drehe ich mit den anderen Tieffliegern in gutem Steigen auf, die folgende Gruppe findet das Steigen schneller und kann wieder zu uns aufschliessen. Nun kommt eine Boje die etwa 15km im Süden liegt. Meistens ist es nicht ratsam alleine ins Flache rauszufliegen. Einer geht trotzdem direkt. Ich entschliesse mich, zusammen mit den anderen der Krete entlang Richtung Westen zu folgen. Wir drehen auf, bis zu eine mageren Quellwolke, dann fliegen alle weiter entlang der Kante. Ich ziehe Richtung Süden und hoffe dass mir einige folgen. Als keiner kommt bin ich recht enttäuscht und überlege mir zu der Gruppe zurückzukehren. Da es aber weiter vorne an der Krete keine Wolken mehr hat, fliege ich halt alleine los. Der Rest gestaltet sich recht einfach, ich erwische eine super Linie bis zur Boje. Einmal erwische ich eine so starke Thermikblase, welche mir beim Durchflug den Schirm zuhaut, mein erster Klapper diese Saison:-). Auf dem Rückweg zeigen mir die anderen die Aufwinde. Die 15min Vorsprung kann ich locker mit ins Ziel nehmen. Ager im August ist heftig, aber auf jeden Fall einen Abstecher wert.
Paragliding World Cup Àger, Spain

2. Lauf

Urs † Schönauer, 24. August 2011
Erstmal sorry, dass der Bericht von gestern erst jetzt online ist, aber es wurde doch ziemlich spät, bis alle Piloten zurück im HQ waren. Der zweite Lauf war ein Race über ca. 97km, mit der gleichen Startboje wie im ersten Lauf. Danach ein kurzes hin und her im nördlich gelegenen Tal, mit einem langen Endanflug bis ins Ziel in Castejon de Sos. Das erste Problem dabei war schon mal der Start. Es hatte ziemlich starken Aufwind, so dass es zeitweise ziemlich spektakuläre Szenen zu bewundern gab. Mir und noch ein paar andern Piloten war die Sache doch etwas zu stark, und wir warteten ziemlich lange mit starten. Schlussendlich getraute ich mich doch noch in die Luft, gerade mal eine viertel Stunde vor dem Luftstart. Zum Glück konnte ich genau im richtigen Moment zum Startpulk aufdrehen und das Rennen in guter Position beginnen. Nachdem der Sprung übers Ridge nach norden gelungen war, fanden wir recht gute Thermik im Flachland. Dort erwischte ich eine günstige Linie und konnte so immer mit der Spitze mitfliegen. Nach der letzten Wende Richtung Ziel ging^s endlich mit sattem steigen bis an die Basis bei ca 3500m. Mein C-Pilot meldete eine lockere Zielankunft mit 400m über Goal. Nur leider war da noch ein ziemlich fetter Berg einige Kilomtere vor dem Ziel im weg. Dieser Berg, der Turbon, kam mir noch sehr bekannt vor, waren wir ja schon mal an einem PWC hier in Castejon. Bei einer Krete musste ich in etwas sehr turbulenter Thermik einige Meter aufdrehen, bevor ich mich Tief über das dahinter liegende flache Gebiet Richtung Ziel schieben lassen konnte. Leider kostete die Aktion mich und ein paar andere bestimmt fünf Minuten, aber trotzdem konnte ich als 11. die Ziellinie überfliegen. Stef Morgenthaler kam auch gleich nach mir ins Ziel, wie auch alle anderen gestarteten Schweizer. Zum Glück warteten Martin und Christoph mit Autos beim Goal, und so hatten wir eine bestimmt die gemütlichere Heimfahrt als die meisten Piloten im Bus....
Paragliding World Cup Àger, Spain

Erster Task

Jörg Ewald, 21. August 2011
Gestern, am offiziellen Trainingstag, bauten sich hinter uns, im Norden, am Nachmittag wunderschöne Cumuli auf. Diejenigen, die sich getrauten, trotz "no retrieval" dorthin zu fliegen, wurden mit einer Basis von deutlich über 4000 m/M und seeeeeehr tiefen Temperaturen belohnt. So war natürlich auch die Rückkehr ins Tal von Àger kein Problem. Das Schweizer Team erforschte die Umgebung vom südöstlichsten bis zum südwestlichsten Wendepunkt, den Neuankömmlingen wurd's bald mal etwas zu ruppig, ich fand's im Vergleich zum Vortag und meinen Erinnerungen von vor 4 Jahren fantastisch und konnte mich erst nach über 4 Stunden zur Landung durchringen. Heute ging's dann grad richtig zur Sache: Prognostiziert war der beste Tag der Woche, mit Basis wieder bei über 4000 m/M und sozusagen null Wind (der soll dann dafür morgen umso heftiger nachgeholt werden). Also wurden wir auf eine 110 km lange Reise geschickt, bis nach Organya im Westen, und dem Ziel an einem Badestrand etwas nördlich von hier. In der Luft war's zwar etwas kühler als am Startplatz, aber es war auch ziemlich zäh. Der Luftstart, direkt über dem Camping/HQ, muss von unten super ausgeschaut haben. Dann auf die viel tiefere Ridge eins nördlich - dort war's noch zäher. Die Mutigen flogen raus ins Flache. Dort war's - ja genau, noch zäher, aber dennoch konnten sich fast alle halten. Adrian Hachen flog mit einer Gruppe direkt an die nächste Ridge, tief, konnte anhängen und aufdrehen und fand beim Weiterflug ein grosses Sinkgebiet, das ihn zu Boden brachte. Derweilen zog's in der Fläche endlich an, wir weniger Mutigen zogen von der Ridge her nach, der Sturm auf den Pass Richtung Organya war eröffnet. Wer es dorthin schaffte, wurde mit satten Steigwerten belohnt, die einem den Ausflug zur Boje und zurück recht einfacht machten. Hier war auch der Moment wo wir endlich froh waren über die zusätzlichen wärmenden Schichten unter unsern Speedarms - vorher, im Bodenkampf waren die doch eher überflüssig gewesen. Das Feld war immer noch recht gross, als wir auf dem Rückweg wieder an den Pass kamen, nun ging's mit 8, 9, 10 m/s bis auf über 3500 m/M. Wieder über die Fläche zurück zur ersten Boje, dort war die Luft mittlerweilen tot, schnell umgedreht und wieder in die Fläche. Dort liess sich der "Führungspulk" (dachten wir) abdriften, John zog einen super Schlauch an, der uns im Nu weit über das restliche Feld hinauf katapultierte - nur rechts von uns sahen wir noch eine kleine Gruppe sogar noch schneller steigen und irgendwann in den Endanflug gehen. Wir hinternach, die Schirme unter uns fingen auch schon an zu drücken. Steph Morgenthaler schaffte es als erster Schweizer zum End-of-Speed-Section-Zylinder, der heute 8 km und eine Ridge vor der Ziellinie lag, dicht gefolgt von John Bockstatt, Urs Schönauer und mir. Der Plan war einfach: Tief über die Linie, und dann in aller Ruhe an der Ridge aufdrehen und ins Goal gondeln. Ging voll auf. Hinter uns kam Christoph Trutmann dann auch noch hoch rein, für Regula ging der Plan leider nicht ganz auf, sie stand in der Fläche ab. Was uns nicht wirklich bewusst war: Vor uns waren 5 Piloten unterwegs gewesen, meist so hoch dass wir sie gar nicht wahrnahmen. Der Sieger, Yassen Savov, kam 20 Minuten (!) vor Steph Morgenthaler (sechst-schnellste Zeit) an. In der Rangliste fallen wir Schweizer noch ein bisschen weiter zurück, da wir erst am Schluss so richtig aufholen konnten und darum etwas weniger Leading-Points erhielten. Aber heute war ja erst der Anfang...
Paragliding World Cup Àger, Spain

Erster Flug!

Jörg Ewald, 19. August 2011
Um mir genügend Zeit zu geben, mich nach dem "Fremdfliegen" letzte Woche wieder an meinen R11 zu gewöhnen, bin ich schon am Mittwoch Richtung Àger in den Spanischen Pyrenäen aufgebrochen. Ich liess mir Zeit, legte in Annecy einen schönen Wiederangewöhnungsflug ein, gestern in Millau blies es das Mobiliar der Cafés durch die Gassen, also kein Flug, dafür freut sich vermutlich einer meiner Arbeitgeber über die stattdessen erledigte Arbeit. In der Nacht schaffte ich's bis kurz vor Castejon, einem anderen Weltcup-Austragungsort der letzten Jahr, heute Morgen dann noch das letzte Stück über die Hügel nach Àger. Und ich war nicht mal der erste! Zu siebt wurden wir kurz nach 12 zum Startplatz gefahren, der Wind stand schon recht stramm an, nicht lange gewartet, noch ein paar bekannten Gesichtern Hallo gesagt, dann raus und dreieinhalb Stunden lang Thermik, Landschaft, Vögel und meinen Schirm genossen. Nach zweieinhalb Stunden und einem Ausflug ins Flache war der Flug ja eigentlich zu Ende, über dem Landeplatz zog's aber aus 100m Höhe nochmals bis auf 1500 m über Grund an, das nahm ich gerne mit, dort war's doch deutlich kühler. Jetzt tropfen so langsam die weiteren Piloten herein, hatte eben ein interessantes Gespräch mit Ronny aus Norwegen über sein Notschirmerlebnis an der WM. Die Zukunft unseres Sports wird auch hier in dieser Woche heiss diskutiert werden, so heiss wie das Wetter, für die nächsten Tage sind deutlich über 30 Grad angesagt. Unser Team hier wird die nächste Woche verstärkt durch Martin, es erwarten uns also super Bilder, tolle Briefings und Debriefings, und ich freu mich drauf, mich voll und ganz auf den Wettbewerb und die Qualifikation für den Superfinal konzentrieren zu können. Hasta luego! Jörg
Seite: 1
Total: 9 Einträge