Competition News

Meine Chancen, den Anlass hier zu gewinnen, schienen heute Morgen sehr gering. Als sich am Startplatz dann noch Nebel und Regen durchsetzten, schien die Sache schon fast gelaufen zu sein... Doch nach langem Warten (4 Stunden oder mehr) stieg die Wolkenbasis plötzlich doch noch, und der Organisator gab ein Race to Goal über 45 km bekannt. Während dem Rennen versuchte ich ständig, den Spitzenpulk voran zu treiben und so etwas auseinander zu ziehen, damit das Spiel für den mit 150 Punkten führenden Berlioux etwas schwieriger wurde. Nach etwa zwei Dritteln der Strecke war die Spitze auf nur noch vier Piloten geschrumpft, darunter auch Berlioux und ich. Er war plötzlich wegen einer unglücklichen Linienwahl etwas tiefer als wir anderen, zog aber mutig mit uns weiter Richtung letzte Boje. Auf dem Weg dorthin verlor er dann immer mehr Höhe und musste schliesslich landen, während wir zur Wende und ins Ziel fliegen konnten. So konnte ich meinen zweiten Laufsieg hier feiern, und den Sieg in der Gesamtwertung noch dazu! Als Prämie habe ich neben einem wunderschönen Pokal aus Muscheln und Meeresschildkröten-Panzer eine PlayStation3 erhalten! :-) Die Plätze 2 und 3 gingen an die Franzosen Julien Wirtz und Jérémi Lager; bei den Damen siegt Elisa Houdry. Teams: SPÄLTI / ABAC gewinnt jeden Durchgang und somit auch die Gesamtwertung!

Heute hatte es noch weniger Wolken und kaum Wind, aber es war zu Beginn ungewohnt stabil. Trotdem kamen wir gut vorwärts, und ich konnte die Aufgabe von 55 km in 2 Stunden abfliegen. Von Beginn weg war ich stets mit dem Spitzenpulk unterwegs, konnte mich aber ca. 15 km vor dem Ziel von den anderen absetzen und den Vorsprung bis ins Ziel behalten. Als 2. und 3. kommen Jean-Marc Caron und Jean-Baptiste Berlioux (Sieger von gestern) ins Ziel. Wenig später auch Jérémi Lager, sowie haufenweise "Prominenz": Elisa Houdry (FAI Weltmeisterin), Petra Slivova (mehrfache FAI Weltmeisterin), Charles Cazaux (PWCA World Champion), Nevil Hulett (Weltrekordhalter) und etliche andere. Auf jeden Fall war die Stimmung heute nach der Landung bei den allermeisten Piloten deutlich besser als gestern... :-) In der Teamwertung hat unser Team "SPÄLTI / ABAC" (Petra Slivova, Jérémi Lager, Jean-Marc Caron und ich) heute mit den Plätzen 1 und 2 deutlich gewonnen! :-D "Qu'est-ce que c'est, Spälti?" wurde ich heute immer wieder gefragt... Wer es immer noch nicht weiss, soll mal den Link ganz unten anklicken (oui, c'est aussi en français)! ABAC ist übrigens ein Ingenieurbüro in Frankreich, welches einige französiche Top-Piloten unterstützt (www.abac-ingenierie.fr).

Heute war das Wetter endlich richtig gut: Blauer Himmel und kaum Wind. Als Aufgabe wurde ein Race to Goal über 74 km gewählt, was für Réunion-Verhältnisse eine relativ grosse Distanz ist. Zudem ist noch viel Feuchtigkeit vom Regen der vergangenen Tage vorhanden, was zu Abschattungen und schwacher Thermik führt. So erstaunt es wenig, dass nur ein einziger Pilot, der Franzose Jean-Baptiste Berlioux, bis ins Ziel fliegen konnte. Alle anderen mussten vorher landen gehen, so auch ich: 14 km vorm Ziel stand ich am Boden. Mal schauen wie es morgen weiter geht...

Wegen schlechtem Wetter findet auch am 2. Tag kein Wettkampf statt. Als Alternativprogramm bietet der Veranstalter den Piloten verschiedene Ausflüge an. Wir (Jeremi, Ludo und ich) haben aber schon etwas anderes vor: Das gestern im Schlamm versenkte Mietauto muss wieder flott gemacht werden. Ein kräftiger 4x4 und ein dickes Seil sollten dafür ausreichen...

Wie jedes Jahr organisieren die Piloten der französischen Insel La Réunion (im Indischen Ozean, östlich von Madagaskar) einen Gleitschirm-Wettkampf. In den Jahren 2003 und 2006 fanden hier die Paragliding World Cup Finals statt, 2005 die Französischen Meisterschaften, und in den anderen Jahren Pre-Worldcups oder "World Cup Series". Die Organisation ist jeweils erstklassig, die Inselbewohner sind sehr gastfreundlich und hilfsbereit. Sie freuen sich offensichtlich über Besucher aus Europa und anderen Teilen der Welt. Zum Gleitschirmfliegen eignet sich normalerweise nur die Westseite der Insel; die meisten Start- und Landeplätze sind in der Gegend von St. Leu zu finden. (Hier befindet sich übrigens auch einer der bekanntesten und beliebtesten Surf-Spots der Welt!) Die Thermik ist hier meistens relativ schwach, und man fliegt mit relativ wenig "Arbeitshöhe", was zumindest für uns Alpenpiloten eine grosse Umstellung bedeutet. Dafür kann man hier normalerweise fast jeden Tag fliegen. Nur jetzt, wo der Wettkampf beginnen sollte, macht das Wetter überhaupt nicht mit: Es regnet gerade wie aus Kübeln, was die Einheimischen nach der längeren Trockenzeit offensichtlich mehr erfreut als uns. Ab morgen soll es dann deutlich besser werden, verspricht der Wetterbericht. Mal sehen... Da ich hier der einzige Schweizer Pilot bin, wird die Berichterstattung auf dieser Seite wahrscheinlich nicht so aktuell und detailliert erfolgen wie sonst. Dafür ist die Homepage des Oranisators (auf französisch und englisch) hoffentlich immer auf dem neusten Stand (siehe Link weiter unten).