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Competition News

Korea Mungyeong

Warm am Startplatz

Stephan Morgenthaler, 19. May 2011
Michi und ich kommen wie immer mit dem letzten Bus an den Startplatz. Als wir aussteigen, fühlt sich die Luft unerwartet warm an, viel zu warm für einen Startplatz. 5 Minuten später zieht Michi ein paar kurze Hosen aus dem Packsack. Gleichzeitig kommt ein wenig Wind auf und sofort wird es einiges kälter. Ich überlege mir nun, ob ich nicht eher einen Pulli anziehen soll. Anscheinend ist die Luft heute sehr stabil geschichtet. Der Wind kommt alle paar Minuten aus einer anderen Richtung. Es werden nach und nach Vorflieger geopfert, im besten Fall fliegen sie schnurstracks zum Landeplatz. Andere bleiben beim Starten in den Büschen hängen. Dabei wird uns auch die koreanische Starttechnik demonstriert. Fünf Helfer halten den Schirm hoch, einer steht neben dem Piloten und greift ihm beim Aufziehen in die Bremsen. Wir warten lange. Es werden mehrere Taskvarianten aufgeschrieben und ausführlich erklärt. Während einem Briefing fliegen 6 Militärhelikopter (4 davon mit Doppelrotor) tief über den Startplatz. Es tönt wie ununterbrochenes Donnergrollen. Als endlich einer der Vorflieger steigt, geht’s ganz schnell los. Ich starte als erster. Nach dem ich gestern gelernt habe wie man Reis pflanzt, spielt das taktisch nicht mehr so eine Rolle. Es steigt schlecht und ist ruppig, trotzdem überhöhen Jassen Savov und ich etwa 100m. Die Windrichtung ist SE, der Startplatz ist aber nach Westen ausgerichtet. Ich fliege gegen den Wind in eine Mulde welche ein wenig besser ausgerichtet ist, dort steigt‘s auch noch ein wenig höher. Ich warte etwa eine Stunde, hinter mir startet einer nach dem anderen und alle werden an den Landplatz gespült. Der Task wird dann wegen zu starkem Wind abgesagt. Da morgen das Wetter wahrscheinlich nicht besser wird, versuche ich trotzdem den angesagten Task zu fliegen. Nach wenigen Kilometern lande ich auf einer alten Hauptstrasse. Ich melde mich mit dem Livetracker zurück. Das Ding funktioniert zwar schlecht, aber man kann damit praktischerweise auch telefonieren. Wenig später holen mich drei Koreaner ab um mich ins Hotel zu fahren. A+
Korea Mungyeong

Tag 4 in Korea

Michael Maurer, 18. May 2011
Die Prognosen für Heute sahen nach starkem Südwind aus. Trotzdem fahren wir um 9 Uhr los zum Startplatz. Oben angekommen, waren wir überrascht, dass uns für einmal kein strammer Aufwind entgegen blies! Etliche Winddumies zeigten uns, dass es trotz angesagtem Südwind fliegt. Jedoch ist die Thermik noch nicht stark genug um einen Task zu Starten. Warten ist angesagt. So um 12 Uhr wird dann endlich ein kurzer Task über 52.8 km ausgesetzt. Ein Elapsetime Race, mehr oder weniger Zick-Zack im Kessel von Mungeyong. Dank des für einmal Schwachen Aufwindes am Startplatz, konnten die 117 Piloten pünktlich um 13 Uhr gestartet werden. Auch in den höheren Lagen war es sehr angenehm und nicht so windig wie Prognostiziert. Wir konnten zügig höhe machen (leider nicht so hoch wie gestern) und um 14 Uhr pünktlich starten. Schon nach der ersten Wende wurde es interessant, da viele zu tief zum Startberg zurück kamen. So leider auch Stefan, der sich dann am Landeplatz mit einem zugewanderten Amerikaner unterhielt und mir im Nachhinein erzählt, das solche Läufe super währen für Zuschauer am Landeplatz, da man fast alle Wendepunkte sehen konnte. Wie auch immer… schon bald zog ein grosses Zirrenfeld über Mungeyong und verlangsamte die ganze Geschichte erheblich. Mühsam mogelte man sich von Thermik zu Thermik bis man entweder einen Fehler machte und am Boden Stand, oder im Goal war. Ich wählte die erste Variante und stand nach 30 geflogenen km direkt neben dem Rückholfahrzeug am Boden. Zurück am Landeplatz, kamen dann schon die ersten ins Goal. Gratulation denjenigen! Am Abend kamen wir dann noch in den Genuss einer Taekwondo Show und eines vielfältig gedeckten Buffet. Dazu noch Livemusik und viel Bier... Für morgen ist die Prognose noch unsicher
Korea Mungyeong

Es fliegt in Korea!

Stephan Morgenthaler, 17. May 2011
Präventiv fahren wir heute schon um 9 Uhr los. Eigentlich wär eine Stunde früher noch besser. Wenn man den Sonnenstand mit der Schweiz vergleicht, geht die Uhr hier 2 Stunden nach. Das heißt inklusive Rauffahren und Briefen wird es schnell mal „13 Uhr“ bis zum Start. Dies ist auch den Tasksettern klar und darum geht’s heute flott voran. Kurzes Briefing, wenig Zeit zum Vorbereiten und die ersten dürfen sogar 15 Minuten vor der angesagten Zeit starten. Trotzdem hat‘s schon einen strammen Aufwind. Als einer der ersten lasse ich mich wegkatapultieren. Uiuiui.. Meine Suche nach starkem Aufwind gestaltet sich recht schwierig. Alles was ich finde sind lahme 1m/s Steigen, was mir bei 20 km/h Wind nicht genügt. Deshalb bin ich eine halbe Stunde vor dem Luftstart immer noch auf Startplatzhöhe am rumkurven. Die Büsche gleich unterhalb des Startplatzes sind inzwischen mit einem roten und einem gelben Schirm verziert. Jetzt aber schnell Höhe machen, hoch über mir sind mindestens schon hundert Piloten am Warten. Kurz vor 12 Uhr bin ich mit den anderen auf 2600 m an der Startlinie und bereit die 67 km abzufliegen. Plötzlich fliegt, wenige hundert Meter über uns, ein viermotoriges Passagierflugzeug durch. Ich frage mich sogleich ob der Jet zu tief fliegt oder wir zu hoch!? Hab‘s bis jetzt nicht rausgefunden. Der Flug durchs Flachland ist dank Rückenwind und der super Arbeitshöhe richtig einfach. 20 km vor dem Goal kommen wir in den Bereich eines Militärflughafens und dürfen deshalb nur noch auf 2000 m steigen. Weil ich aber noch deutlich höher bin, schaue ich gespannt auf den Höhenmeter. Dabei fällt mir gar nicht auf, dass das Ziel schon in meinem Gleitzahlbereich liegt. Sofort drücke ich die 2te Stufe meines Beschleunigers. Vor mir rechts und hinter mir links fliegen Boomerangs, alle ein wenig höher als ich. Einer vor mir kassiert plötzlich einen Einklapper inklusive kleinem Verhänger. Der Schirm beginnt eine Spirale und der Pilot scheint nicht sonderbar viel dagegen zu unternehmen. Obwohl wir noch genügend Höhe haben zieht er nach wenigen Umdrehungen den Notschirm. Nach dieser Szene fliegen wir etwas langsamer. Nach einer Minute kehrt aber der Wettkampfeifer zurück und es geht mit etwa 80kmh (Geschwindigkeit über Boden) ins Ziel. Michi ist auch da, trotz seinem guten Einstieg in den PWC ist er nicht ganz zufrieden mit seiner Leistung. Dennoch sind manche noch weniger zufrieden. Yassen Savov z.B. ist mit 2min Vorsprung, aber 1km vor der Ziellinie gelandet. Zurück im Hauptquartier frage ich den einheimischen Piloten Kobayashi nach seinem persönlichen Höhenrekord. Er sagt: „Ich bin noch nie so hoch gewesen wie heute!“ Es fliegt in Korea!
Korea Mungyeong

Heute wieder viel Wind in Mungyeong

Stephan Morgenthaler, 16. May 2011
Exakt um 9.30 sind die Busse heute vom Parkplatz unseres Hotels abgefahren. Das heißt die Piloten sind alle vor der angesagten Zeit erschienen, was für mich richtig ungewohnt ist. Michi und mir hat’s nur auf den großen Bus gereicht, welcher bis zum Landeplatz fährt. Von da geht’s mit den kleinen Bussen im zweiten Durchgang rauf. Schon am Landeplatz hatte es genug Wind und auch der Blick durchs Fernrohr stimmte mich nicht wirklich zuversichtlich. Oben angekommen schaut‘s schon ein wenig besser aus. Während Xavier Murillo (Technischer Delegierter des PWC’s) ein ausgedehntes Briefing hält, sind die Bedingungen gut startbar. Anschließend haben wir noch genügend Zeit um ein Swiss-Teambriefing abzuhalten ;-) Um 13.00 starten die ersten Piloten, der Wind hat deutlich aufgefrischt und ist jetzt mit starker Thermik durchmischt. Nach einer Viertelstunde sind nur etwa 15 Piloten in der Luft, wenn das so weitergeht kommen die 120 Piloten nie alle rechtzeitig in die Luft. Wir sind noch in der Warteschlange aber darüber sind wir nicht gerade unglücklich. Wie an jedem Wettkampf, mit viel Wind am Start, werden auch hier die Piloten ausgehebelt, quer über den Startplatz geschleift oder starten mit Verhänger. Als dann ein koreaninscher Boomerangpilot kurz nach dem Start mit einem 2/3 Klapper in die Büsche geht, wird es den Verantwortlichen doch langsam zu bunt und sie sagen den Lauf ab. Wir warten noch ein wenig am Startplatz aber der Wind gibt nicht nach, also fahren wir mit dem Bus runter. Unten gibt’s ein rechtes Durcheinander mit den Rucksäcken. Da die Schirme immer mit separaten Lastern transportiert werden, muss man immer schauen wo der eigene Schirm grad zu liegen kommt. Einige wollten gegen Abend wieder nach oben fahren um in der nachgebenden Thermik einen gemütlichen Abendflug zu machen. Dazu mussten sie aber zuerst vom Landeplatz mit dem Bus zum Hotelparkplatz um da ihren Schirm wieder auf einen Laster zu laden. Anschließend ging der Bus wieder zum Startplatz. Michi hat noch nicht genug und macht den zweiten Viehtransport zum Startplatz auch noch mit, ich geh ins Dorf zum Geldwechseln. Kurz vor dem Eindunkeln kehrt Michi ins Hotel zurück, er schaut zum Fenster raus und sagt: „Gug, jetz flüge si!“ Wir hoffen auf weniger Wind, drückt uns die Daumen. Bis bald.
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