3. Hammertask und Streckenflug zum Schluss
6. Tag
Dienstag 3.8.: Ein 117 km Dreieck durchs Flache. Endlich meint es das Wetter gut mit uns - und wie! Fast kein Wind und sogar Thermikwolken - was ganz Neues, seit ich in Chelan bin!
Ich bin zwar beim Start wieder mal nicht bei den höchsten, quere aber tief und schnell. Da heute die Anschlussthermik nach der Colombia River Querung sehr gut ist, kann ich die fehlende Höhe tanken, bis die andern eintreffen. Bis zur ersten Wende zieht sich das Feld in die Länge.
Das Feld kommt wieder zusammen
Eine erste kleine Gruppe beginnt sich abzusetzen, ich folge mit der zweiten. Die zweite Wende entspricht dem Goal des ersten Tasks. Beim ersten Task stand hier in diesem kleinen Tal ein Hammerschlauch - heute leider nicht. So kommt es, dass wir dort, wo wir es am wenigsten erwarten, am tiefsten fliegen. Wir können uns aber alle früher oder später nach oben retten und sogar einen Teil der Spitzengruppe einholen.
Der vor uns liegende Teil ist eigentlich der Gegenwindschenkel. Der Wind ist aber sehr schwach, und wir kommen gut voran und beginnen schon 20 km vor dem Goal den Endanflug. Das Goal wäre eigentlich schon im Gleitwinkelbereich. Da das Goal aber im Tal des Colombia Rivers liegt, muss man aufpassen, dass man nicht auf der Kante der Hochebene stecken bleibt.
Endanflugkrimi
So wird der Anflug für mich noch mal zum Krimi. Etwas rechts von der direkten Linie hat es einen Canyon, der etwas weiter oben im Tal liegt als das Goal. So kommt es, dass einer nach dem andern nach rechts ausweicht und durch den Canyon rausschleicht. Ich sträube mich dagegen, weil ich ein Talwindlee befürchte und versuche, an der Canyonkante noch mal aufzudrehen. Dies gelingt mir erstens nicht und zweitens ist es auch nicht nötig, weil es gar keinen Talwind gibt - wieder mal zwei Minuten verspielt und was dazugelernt...
Gewonnen hat schlussendlich derjenige, welcher als erster nach rechts ausgewichen ist. Der Teil der Spitzengruppe, welchen wir nicht eingeholt hatten, ist unterwegs gestrandet. Ich komme als fünfter ins Ziel mit einem 30 km/h-Schnitt! So macht fliegen Spass!!
Fazit
Mein Gesamtresultat am XC Open Chelan ist zwar mit Rang 18 unter meinem Wunschresultat, mit nur drei Läufen wog aber der Absaufer im zweiten Lauf zu schwer, um mehr zu erreichen. Gesamtsieger des Opens wurde der Mexico-Schweizer Santiago Baeza.
Dessert
Am nächsten Tag habe ich mit Matt Dadam ein 140 km Dreieck mit einem Abstecher in die Berge gemacht. Wir sind 5.5 Stunden gemeinsam geflogen. Ein Flug, den ich nie vergessen werde! Chelan ist definitiv eines der schönsten Gebiete, welches ich je beflogen habe.
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