Zick-Zack Race über 68 km im Kessel
Am Morgen sieht es schon wieder nach Überentwicklungen aus. Rund um den Kessel stehen um 11 bereits gute entwickelte Cumuli auf dem Weg zu Castellani. Über der Fläche ist es blau, gute Thermik also garantiert.
Die Tasksetter entscheiden sich für ein relativ kurzes Race über 68 km, wieder im Zickzack vor den Bergen entlang und mit der letzten Boje auf der anderen Seite des Tales. Für die, die es genau wissen wollen: P02, P10, P29, P11, P35, P08 und P03.
Um 12 geht es am Boden los, eine Stunden später in der Luft. Das Spannende an diesem Task ist sicher, ob der direkte Weg über die Ebene funktioniert, oder der sicherere Umweg über die Berge sich auszahlen wird.
Beim Anschluss nach der ersten Boje splittet sich das Feld. Urban Valic & Co fliegen zurück zum Berg, und erwischen dort gutes Steigen. Zur 29 bin ich nicht weit hinter dieser führenden Gruppe, Urs und Petsch sind in der Nähe. Die Schirme weiter draussen in der Ebene kommen nicht so gut voran, es steigt selten.
Von der 29 zur 11 fliegen wir dann doch etwas direkter, eine Thermik am See reicht fürs Gleiten zum Hangfuss etwa 5 km vor der nächsten Boje. Dort haben wir Anschluss in einem Superbart. Von der Basis holen wir die Boje, und wieder zurück Richtung Berge. Dieses Mal liegt das nah, denn die vorletzte Boje, die 35, ist näher am Berg.
Das Tempo zieht an, und in dem Gerumpel über den Hängen kann ich das Tempo nicht halten, bin so etwa im zweiten Pulk. Andy Aebi schliesst zu uns auf, andere auch. Über den Bergen machen wir ordentlich Höhe, ehe wir auf eine längere Durststrecke zur 35 und weiter auf die letze Wende, die 08 zufliegen. Kurz vor der 08 gibt es endlich schwaches Steigen. Als ich in die Thermik einsteige, kommt mir Urban schon im final glide entgegen, und kurz darauf Andy als führender der Verfolgergruppe. Die Thermik lässt leider kurz darauf nach, und als ich von der Boje zurückkomme, ist sie leider ganz weg.
Der Endanflug ist nach der Regie von Hitchcock. Mit Sollgleiten 7.8 sieht es am Anfang nicht schlecht aus, es trägt und geht gut voran. Zwischen den beiden Seen erwische ich dann über 2 km ein 4-5 m Sinken, und ich benutze das erste mal die dritte Stufe, um diesem Elend zu entkommen.
Fliegen wie im Paternoster - absolut typisch für diese Gegend. Wenn es passt, wird man weggebeamt, wenn man 10 m daneben fliegt, geht's gnadenlos zum Boden runter.
Es gelingt! Mit 20 m Reserve überfliege ich die Linie und kann den Schirm sogar noch gegen den Wind drehen. Andy und Stefan Schmoker sind schon im Ziel. Michi Sigel habe heute endlich mal hinter mir gelassen. Da muss sich der Youngster morgen halt mal mehr anstrengen ;-)
Petsch, der eine Linie weiter aussen gewählt hat, musste leider landen, ebenso wie Elä, Joël und Housi. Urs und Stef Wyss fliegen ins Ziel.
Den Task gewinnt Nikolay Shorokov, Andy wird fünfter, Stef Schmoker zehnter. Mir reicht es zu Platz 16. Bin damit bei den Damen deutlich vorn, weswegen mir Andy die Ehre des Berichtschreibens heute abgetreten hat.
Nachher ist hier am Landeplatz Party angesagt, und die Gewitterwolken lösen sich langsam wieder auf. Alles wird gut!
1. Nikolay Shorokov (RUS)
2. Thomas Brauner (CZE)
3. Urban Valic (SLO)
4. ???
5. Andy Aebi
...
10. Stefan Schmoker
...
16. Anja Kroll
PS: Den Wettkampf führt Urban Valic vor Primoz Podobnik an. Und dann - yes!- folgt Stefan Schmoker.
Drückt uns die Daumen für beiden kommenden Tage!
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