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Competition News

Task 5 und Zwischenbericht + Medieninfos

Martin Scheel 29. January 2008 XI World Paragliding Championship (FAI)
Task 114 km, wobei wegen grossen Bojenradien nur knapp 100 geflogen werden mussten. Das Wetter war fast wie täglich, allerdings gab's in den Konvergenzen um den See mehr Wolken, was einigen, die die Konvergenz nicht erwischten, erste Probleme bereitete (Abschattungen). Andy Aebi und Stef Wyss kommen sehr früh ins Ziel, Chrigel (nach einer unglaublichen Aufhohljagd) erreicht das Ziel um 100 m nicht und Stef Schmoker landet noch weiter weg. Auch Anja läuft's nicht super und muss erst noch an einem haarsträubenden Ort landen (ich traue meinen Augen nicht, als ich sie finde).

Nun noch ein etwas generellerer Zwischenbericht:

Die Weltmeisterschaften in Valle de Bravo sind vom feinsten, was ich in meiner (mit 14 Jahren doch eher schon längeren) Teamleaderkarriere angetroffen habe - jedenfalls was das Wetter und die Organisation betrifft:

> Seid wir hier sind (inkl. Trainingstage) kann an jedem Tag super geflogen werden. Die Thermik setzt um 11 Uhr ein und ist ab Mittag bis 16 Uhr stark, an einigen Orten sogar turbulent. Dann wird sie schnell schwächer (wir sind auf der Nordhalbkugel - es ist nur von 7 - 18 Uhr hell). Aufgaben um 100 km sind aber fast täglich möglich.

> Gutes Tasksetting. Wobei zu sagen ist: Es scheint bis jetzt auch recht einfach: Man kann fast überall hinfliegen.

> Fast unglaublich gute Organisation. Was mir gerade so einfällt:
- Transporte (zum Start, Rückholdienst), klappt immer
- Absperrungen, Medienbereiche etc.
- Strasse zum Startplatz wird täglich ausgebessert
- Tribüne ! am Startplatz
- überall Verkehrsregelungen (am Wochenende auch sehr wichtig: Es kommen tausende von Zuschauern)
- permanent gereinigte Toiletten am Startplatz (sauberer als in den meisten Restaurants).
- Sehr gutes Organigramm - jeder weiss genau, was er zu tun hat
- Pünktlichkeit

> Ebenfalls fast unglaubliche Medienpräsenz. Täglich eine Stunde im Mexikanischen Privatfernsehen, täglich in den meisten Stationen, haufenweise Zeitungen... Wenn ich beim Fotografieren einen Blick zurück werfe, schaut's fast aus wie an einem Skiweltcup - ich seh nur Kameras.

Karel Freudenthal und sein Team verstehen es, ausgesprochen straff zu führen und doch mit viel human sense und gutem Willen eine schöne Atmosphäre zu schaffen. Ein Gleitschirmfest also, wie es sein sollte.

Taktisch extrem schwieriges Fluggebiet:

Wie aber eingangs erwähnt, ist es für uns doch nicht immer ganz einfach. Dies wegen den Flugbedingungen: Die Thermik ist sehr zyklisch. Nun, dies ist sie auch in andern Fluggebieten, insbesondere z. B. in Brasilien. Im Gegensatz zu dort ist die Thermik hier aber stark, so dass mit hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten geflogen wird (ca. 33 km/h). Das Problem, dass sich nun für die Toppiloten ergibt: Ist man im falschen Zyklus, oder macht taktisch einen kleinen Fehler (es gibt meist verschiedene Routenmöglichkeiten), ist es ausgesprochen schwierig, die Vorderen wieder einzuholen.

Vor allem am zweiten Tag haben dies unsere Piloten deutlich zu spüren bekommen: Wie meist flogen sie zuoberst im Spitzenpulk und kontrollierten das Geschehen - haben sich dann aber mit der ganzen Gruppe für die sichere Variante entschieden - die sich dann als 15 Minuten langsamer herausstellte. 10 Minuten des Rückstandes brachten sie dann auch ins Ziel. Das Gros der Piloten flog den Schnelleren nach... und hopp sind 150 Punkte pro Pilot verloren.

Und natürlich kann bei den Bedingungen schnell mal abgestanden werden ... Stef Schmoker läufts gar nicht gut und heue hat's auch Chrigel - 100 m vor der Ziellinie - erwischt.

Anja gewinnt zwei Durchgänge, an den andern aber ist sie nicht ins Goal geflogen, so dass es auf der Zwischenrangliste nicht so gut ausschaut.

Da es nun aber wahrscheinlich noch viele Durchgänge gibt, kann erst am Schluss die Rechnung gemacht werden. Viele rechnen damit, dass es am Samstag einen offiziellen Ruhetag gibt (nach 6 Durchgängen) und dann nochmals 6 Aufgaben geflogen werden - ich selbst kann's noch nicht so ganz glauben....


Übrigens: Nach langem hin und her haben wir ein sehr komfortables Haus mieten können. Nicht dass dieser Komfort das Ziel gewesen wäre - aber während der Suche wurden die Preise hier ins unermessliche hochgehoben. Dank Mexiko-Schweizer Santiago Baeza konnten wir dann aber diese Villa zu einem Preis mieten, den wir über den offiziellen Weg für eine enge Wohnung mit zu wenig Betten in der Stadt hätten berappen müssen.

Sehr schön auch, dass wir hier Wireless haben. Dies erleichtert die Arbeit ungemein.

In diesem Zusammenhang muss ich doch noch etwas negatives über Mexiko sagen: Wenn's irgendwo geht, wird abgezockt... dies betrifft nicht die Organisatoren sondern jeder, der hier im "St. Moritz" von Mexiko etwas verkauft. Und am meisten betrifft es die Reichen, die in Mexiko-City leben und uns Hotelzimmer, Wohnungen oder Häuser vermieten.

Drückt uns weiter die Daumen (eine Portion Glück braucht hier jeder), Martin

Medienschaffende:
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martin@azoom.ch

Resultate und News: http://www.pwmex2009.com/

Meine Telefonnummer in Mexiko (Martin Scheel, Teamleader):
+521 7221 55 44 04
Bitte 7 std Zeitverschiebung beachten: erst ab 3 Uhr Nachmittags CH-time anrufen - Danke.

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