Task 2 gecancelled
Die positiven Nachrichten zuerst:
- Steph Morgenthaler steht nun offiziell als Sieger des ersten Tasks fest. Mit Hausi schaffte es ein zweiter Schweizer unter die Top 10, die erste Hälfte des Feldes liegt punktemässig sehr nahe zusammen. Bei den Damen liegt Anja an vierter Stelle in Lauerposition. Die Resultate schafften es aufgrund einer Strompanne noch nicht aufs Netz, das würde aber demnächst behoben, wurde uns versprochen.
- Mit vereinten Kräften und sogar unterstützt durch ein Mitglied des deutschen Teams (danke Papa Siegel) konnte gestern Abend Stefan Wyss' Schirm wieder mit der korrekten Anzahl Leinen versehen werden. Der Flugtest heute verlief erfolgreich - siehe unten.
- Nach einigen Tagen ohne Anschluss an den Rest der Welt sind wir seit heute Abend auch in unserer Team-Behausung "Monterosato" mit WiFi ausgestattet und dadurch in der Lage, vom Tagesgeschehen zu berichten.
Den Rest des heutigen Tages kann man leider eher weniger als "positiv" vermerken: Die lokalen Organisatoren planten schon seit längerem, einen Task dieses Superfinals in der Gegend von L'Aquila durchzuführen. Dies anscheinend auf Wunsch der lokalen Bevölkerung, die noch so gerne medienattraktive Events ins Erdbebengebiet zieht um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Soweit so gut, wenn sich das mit einem guten Task vereinbaren lässt, hat da sicher niemand was dagegen. Nur, die Wetterbedingungen für die absehbare Zukunft erlauben eigentlich keine Tasks dort, der "einzig mögliche Tag" war heute, weshalb wir per Truppentransporter des Forstservice in nahezu 3 Stunden ("it's only one hour away") auf einen schön (im Lee) gelegenen Startplatz gefahren wurden. Der Wind schien uns etwas stark, aber der als Winddummy agierende lokale Wetterprophet funkte von der Basis, die Bedingungen seien perfekt und der Wind doch gar nicht so stark. Also wurde ein 57-km-Race gestartet, mit Goal in Onna, wo uns eine Party erwarten würde: die Ziel-Wahl war also nicht unbedingt aufgrund der vorherrschenden Bedingungen erfolgt.
Nach kurzem Zögern warf sich rund das halbe Feld in die Luft, und kam auch recht gut weg. Nur, dazu mussten die ersten 5 Minuten in eher ungemütlicher Luft zugebracht werden (eben, Lee). Zudem wurden die Bedingungen am Startplatz immer grenzwertiger. Nachdem Urban und Aljaz Valic direkt nach dem Start eine eindrückliche Demo ihrer Schirmbeherrschung geben durften wurde das Startfenster erst mal geschlossen, etwa 20 Minuten später der Task abgesagt. Bezeichnenderweise packten anschliessen alle noch am Start verbliebenen ihre Schirme zusammen.
In Onna erwarteten uns dann zuerst die wirklich bedrückend anzuschauenden Steinhaufen, die mal Wohnhäuser waren, viel später dann noch ein paar lokale Fleisch- und Wurstspezialitäten. Die mittlerweilen gelandete andere Feldhälfte berichtet von guten Bedingungen an der Ridge, aber auch von starkem Gegenwind und extremen Sinkwerten auf dem Weg zum Goal - das nur ein einziger erreichte.
Fazit: Ein Tag, an dem wir in Poggio Bustone ziemlich sicher einen guten Task hätten fliegen können, wurde lokalen Interessen geopfert, den Preis dafür zahlten die Piloten in Form unsäglicher Wartereien, weitem Herumgefuhre und zum Teil grenzwertigen Flugbedingungen.
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