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Tag 9 - 100 km

Stefan Wyss 28. March 2019 Superfinal Brazil
Heute hatte Franky wieder Recht: Blauer Himmel, viel Sonnenschein und ein leichter Wind aus Südost verhiessen einen guten Flugtag. Einige Piloten waren der Ansicht, man müsse diese Lage unbedingt ausnutzen für einen One-Way-Task nach Governador Valadares, eine Stadt etwa 120 km von hier, in welcher schon zahlreiche Gleitschirmwettkämpfe stattgefunden haben. So verlockend die Idee auf den ersten Blick auch scheinen mochte, hätte die Rückfahrt für die Piloten im Ziel voraussichtlich über drei Stunden gedauert. Zudem hätten Aussenlandungen in mehreren schwer zugänglichen Gebieten für die Rückholer eine kaum lösbare Aufgabe bedeutet. Oder einen mehrstündigen Fussmarsch für die betreffenden Piloten. Zum Glück wurde nach langem Hin und Her von diesem Projekt abgesehen, und es wurde stattdessen ein Race über 100 km mit Ziel unweit von Baixo Guandu beschlossen.

Zu Beginn ging‘s eher langsam vorwärts, der Gegenwind machte die ersten Kilometer schwieriger als erwartet. Michi Sigel zog voller Optimismus und Selbstvertrauen eine eigene Linie ins Flachland, und eine ansehnliche Schar folgte ihm. Nur ganz knapp verfehlte er einen starken Thermikschlauch, den die Verfolger aber aufspürten und zu nutzen begannen, während er weiter vorwärts preschte und schon bald in Bodennähe auch mit schwächeren Thermiken Vorlieb nehmen musste. Dies bedeutete bereits einen erheblichen, kaum mehr wettzumachenden Rückstand für Michi. Das Feld drehte hingegen zügig auf und konnte dann einige Zeit lang sogar recht schnell unter einer Wolkenstrasse vorwärts fliegen, bis die Schatten der sich immer weiter ausbreitenden Wolken die Aufwinde immer schwächer werden liessen. Sogar ein paar Regentropfen gab es zwischendurch. Sollte sich Franky etwa geirrt haben, und die Verhältnisse heute die gestellte Flugaufgabe verunmöglichen? Trotz Schatten gings an vielen Orten wieder hoch, und sogar so hoch, dass wir 20 Kilometer vor dem Ziel mit gutem Gleiten bereits in den Endanflug gehen konnten. Dank Rückenwind und vielerorts leicht steigender Luft reichte es (fast) allen in meiner Gruppe bis über die Ziellinie.

Die Rangliste ist zur Zeit noch nicht erstellt. Gewonnen hat heute wahrscheinlich der Italiener Marco Busetta, ich bin etwa auf Rang 30, nur wenig hinter mir Franz, Yael und Mörgu, etwas später dann auch Michi. Die übrigen Schweizer mussten leider unterwegs irgendwo landen.

Die verbleibenden zwei Tage sollen ähnlich werden wie heute, sagt Franky. Mal schauen, was wir da noch herausholen können...

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