Samstag 9. 10. Freud und Leid
Die Würfel sind wohl gefallen, glaube ich. Chrigel konnte mit seinem zweiten Platz von heute den EM-Titel Platz einnehmen. Mattu hingegen ist 10km vor dem Ziel abgestanden und deswegen auf Rang 5 zurückgefallen. Auch so ziemlich alle anderen Gegner von Chrigel haben das Ziel nicht mehr erreicht: die beiden Tschechen, Jimmy, Zammarchi. Jetzt führt Chrigel mit 200 Punkten vor Thomas Brauner (Cz) und Bruce Goldsmith (Gb).
Auch die Nationenwertung ist wieder so wie es sich gehört: Dank drei schnellen Piloten führen wir jetzt vor den Italienern und den Tschechen mit 200 Punkten Vorsprung.
Etwa nach der Hälfte der 80km sah ich Chrigel im Spitzenpulk, soweit alles wie gehabt. Doch sah ich diesmal von den beiden Tschechen weit und breit nichts. Ich, selbst eh schon abgeschrieben seit dem zweiten Lauf, wollte möglichst die Spitze antreiben und flog aggressiv und oft tief voraus. So wollte ich den Tschechen den Anschluss an Chrigel erschweren. Ans Gewinnen habe ich erst noch gar nicht gedacht, doch wie das Ziel dann näher kam und ich plötzlich alleine voraus war... Schliesslich fand ich meinen Weg in schwierigen Bedingungen bis ins Ziel. Es ist mir endlich wieder mal alles aufgegangen und am Ende hatte ich sogar 5 Minuten Vorsprung, wie in alten Zeiten. Chrigel kam als zweiter und Anton wenige Sekunden später, als achter ins Ziel.
Lediglich 16 Piloten sind heute ins Ziel geflogen. Danach ist schon der Abend hereingebrochen – so sind die hinteren auf der Strecke geblieben. Elisabeth landete mit einigen Gegnerinnen rund 11 km vor dem Goal und konnte sich damit auf den vierten Rang verbessern.
Eigentlich hätten wir heute gar nicht fliegen sollen, weil die Bedingungen teilweise gefährlich, der Wind zu stark war. Mehrere Piloten sind abgestürzt, Carlos Izquierdo aus Spanien ist seinen Verletzungen erlegen. Das schmerzt – morgen gibt es einen Ruhetag und wir haben alle Gelegenheit über das Ganze nachzudenken.
Alex Hofer
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