Safety Group Meeting Kalavrita
Einmal mehr gab es an einem Kategorie 1 Event einen tödlichen Unfall. In Kalavrita stürzte der Spanier Carlos Izquierda im 5ten Task bei einem Turnpoint ab, der sich schon in früheren Aufgaben als turbulent erwiesen hat. Ursache war ein Klapper in genügend Höhe, um den Notschirm zu werfen, was Carlos nicht getan hat.
Der Belgier Philippe Broers landete beim Verunfallten (schwierig!) und stellte (über den Französischen Teamleader) Kontakt zur Organisation her. Es ging aber mehr als zwei Stunden, bis ein Helikopter an der Unfallstelle war. Wie sich jedoch nachträglich herausstellte, wäre Carlos auch bei sofortiger Bergung an inneren Verletzungen gestorben.
Philippe Broers hat seine eigene Gesundheit gefährdet und ist ungeachtet seiner Spitzenposition zum Verunfallten. Es wurden ihm später Punkte gutgeschrieben, die seinen Resultaten und der aktuellen Position im Durchgang entsprechen; er wurde dritter. Er und auch dieser Entscheid wurden am Teamleaderbriefing mit Applaus überschüttet.
Wie ich schon geschrieben hatte, war das mangelhafte Sicherheitsdispositiv der Organisation das Thema der nachfolgenden Tage. Insbesondere die Tatsache, dass es mehr als 2 Stunden dauerte, bis ein Helikopter an der Unfallstelle war erboste Teamleader und Piloten. Weitere unglaubliche Zwischenfälle (4 Stunden warten auf die Ambulanz mit Beinbruch, Fall von der Liege im Ambulanzfahrzeug und vieles mehr) kamen zur Diskussion.
Auf mein Drängen hin wurden die Schimpfereien am Teamleaderbriefing gestoppt und eine Sitzung einberufen. Das Resultat ist ein recht umfangreiches Dokument, das als „Security Guidelines“ wohl jedem Organisator helfen kann.
Es soll aber nicht nur bei Guidelines bleiben; vieles daraus soll in Zukunft umgesetzt werden. Insbesondere die Forderung, Nationen für die Austragung besser auszuwählen wird einiges an Unruhe und Diskussionen geben. Aber: Die Frage, ob wir auf viele mögliche Austragungsorte verzichten wollen, weil der Sicherheitsstandard in diesen Ländern zu Tief ist, wurde von 20 der 22 anwesenden Teamleadern mit ja beantwortet. Dies ist ein gewaltiges Umdenken gegenüber früher.
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