Rette sich wer kann…
Es kam wie es kommen musste. 6 Tage vor dem Start stehen wir da ohne Landeplatz und ohne unser Haus. Alles wurde uns, vorübergehend, von den massigen Fluten des Rio Doce genommen. Zynisch, dass „Doce“ süss heisst.
Es hat wiederum die ganze Nacht geregnet und so war es kaum verwunderlich, dass ein Teil der Stadt inklusive dem Landeplatz 45cm unter Wasser standen. Soweit die schlechte Nachricht, die Gute ist, dass es heute das erste Mal so richtig geflogen ist. Soll heissen, dass es möglich war, einige wertvolle Trainingskilometer im Flachland zu absolvieren.
Bei den Gin-Piloten herrscht nach wie vor eitle Freude betreffend den neuen Geräten:
Steffl: „Der neue Schirm ist einfach zu starten, dreht sehr schön und zieht gut in die Thermik. Der Beschleuniger ist leichtgängig und effizient, und der Schirm bleibt im Gas sehr stabil. Die extreme Streckung von nahezu 7 merkt man beim Thermikfliegen nicht, aber beim Gleiten... :-) Alles in allem genau der Schirm, den ich mir gewünscht habe. Ich freue mich sehr auf die WM!“
Leider gab es noch einen kleinen Zwischenfall beim Startplatz. Ein trainierender Pilot wurde nach einem Klapper mit anschliessendem Notschirmwurf wohl unverletzt, aber doch relativ ungemütlich in der weit und breit einzigen Felswand gelandet. Jedenfalls konnte er sich nicht selber in Sicherheit bringen. So rückte die Feuerwehr von Valadares an, um das vor einigen Tagen geübte in die Tat umzusetzen (siehe vorherigen Bericht). Nach einigen Stunden mussten sie jedoch einsehen, dass sie wohl über das Rettungsknowhow verfügen, die eingesetzten Seile jedoch schlicht zu kurz waren, um damit zum Piloten zu gelangen. So wurde ein Hubschrauber der brasilianischen Militärpolizei aufgeboten. Die Bergung klappte - wenn auch nicht ganz in Rega Manier – und so blieb es beim Schrecken. Wir waren alle froh darüber.
Das Deutsche Team ist heute eingetroffen und wird morgen wohl mit dem Training beginnen. Wir unsererseits erwarten natürlich bereits Sehnsüchtig den Rest des Schweizer Teams, das am Mittwochnachmittag erwartet wird. Wir hoffen, dass es bis dann nicht nötig sein wird, ein Motorboot zu mieten, um an den Startplatz zu gelangen!
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