Halbzeit in Mexiko
Das Monarca Paragliding Open in Valle de Bravo, Mexiko, ist bereits zur Hälfte durch - höchste Zeit für einen Update für die Daheiminderkältegebliebenen:
Die Trainingstage (Freitag bis Sonntag) sowie der erste Wettkampftag waren geprägt durch eine stabile Hochdrucklage. Blauthermik, keine Wolken, welche uns die Konvergenzlinien angezeigt hätten, es war etwas schwierig zu fliegen, vor allem im Flachen. Gestern Dienstag, am zweiten Tag, stellten sich am Nachmittag dann die ersten klassischen Konvergenzwolken über dem Hochplateau hinter dem Startplatz ein - und heute hat's einfach überall Cumuli gehabt. Nachteil: Dadurch war heute die maximale Flughöhe je nach Ort nur 2800-3000 m - nicht grad hoch wenn der Boden teilweise schon bei 2400 m kommt. An den blauen Tagen ging's, wenn denn die Inversion mal geknackt war, bis 3500 m hoch.
Am Start sind sehr viele Piloten aus den USA, viele Norweger, Mexikaner, und dann noch so kleine Häufchen von Dänen, Franzosen, Südafrikanern, Kanadiern, Tschechen (u.a. David Ohlidal und Radek Vecera), Italienern und ich als einziger Schweizer. Anja fliegt als Thermik-Technikerin mit und nutzt die Zeit bevor der Himmel sich mit Startgaggles füllt, um Schirme für die nächste Saison zu testen.
Zum Wettkampfgeschehen: Die Tasks waren bisher alle so zwischen 60 und 70 km lang. Am ersten Tag konnte ich die ersten zwei Bojen als erster nehmen - die zweite eher unfreiwilligerweise: Der Rest des Feldes flog eine weniger direkte Linie, hatte dafür nachher noch genügend Höhe um wieder wegzukommen. Ich nicht. Rang 82 (später dann sogar korrigiert auf 106).
Gestern ging's dann für mich in unbekanntes Gelände: Die Boje ganz im Süden des Fluggebietes fliegt man erst seit letztem Jahr an. Hat aber nach einer kurzen Durststrecke (50m über Boden, Füsse schon aus dem Beinsack draussen) doch gut geklappt, ich war lange ganz vorne dabei, hatte dann aber auf dem Rückweg, am Startplatz vorbei, einen 10-Minuten-Hänger, musste elf andere Piloten an mir vorbeiziehen lassen, Platz 12, Overall 33.
Heute ging's im klassischen Valle-Zick-Zack nach Westen, dann ganz nach Osten (Saucos) und dann wieder zum westlichsten Wendepunkt (Divisadero), dann heim. Auf dem Weg zur letzten Boje konnte ich mich vom Rest des Feldes absetzen, stach alleine über das Hochplateau, gegen einen guten 25er Wind. Erst als klar war dass das geht kamen die andern nach. Der Vorsprung hätte eigentlich reichen müssen bis ins Goal, ich flog aber auf Nummer sicher und einen kleinen Umweg, während drei meiner Verfolger direkt ins Goal flogen, über Waldhügel und See hinweg - das war mir zu riskant gewesen. Mit dem 4ten Tagesrang bin ich trotzdem zufrieden. Overall weiss ich noch nicht, aber da heute wieder ein paar Top-Leute kurz gestanden sind, sollt's weiter tüchtig aufwärts gehen...
Ziel für Morgen: Die Führung endlich mal bis ins Ziel behalten. :-)
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