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Gedanken

Martin Scheel 2. February 2009 XI World Paragliding Championship (FAI)
Stefan ist heute zusammen mit seinem Freund Thomas auf der Heimreise in die Schweiz. Am Dienstag Mittag schon wird Stefan in seinem geliebten Berner Oberland ruhen. Ich bin sehr glücklich, dass Stefan so bald schon dort und in der Nähe seiner Eltern, Verwandten und Freunden ruhen darf.

Selbstverständlich beschäftigt mich als Teamleader die Frage, ob wir als Team geschlossen mit Stefan heimreisen. Ich würde mich nicht als ungläubig bezeichnen, aber ich glaube eher an den Menschen an sich, an die Natur, an das Leben. So habe ich mich schon bald nach Stefans Unfall entschlossen, selber sicher hier zu bleiben beim Geist Stefans und die Piloten in ihrer eigenen Entscheidung voll zu unterstützen. Was für mich zählt ist der Mensch. Sein Herz. Sein Leben.

Meine Piloten habe ich in unseren Gesprächen aufgefordert, nach ihrem Herzen zu entscheiden und nicht nach eventuellem Druck von Konventionen. Meine Piloten sind für mich so etwas wie meine eigenen Kinder. Ich begleite sie vom Junior Challenge bis hin zu den Welt- und Europameisterschaften, wo wir als Team jeweils gut zwei Wochen zusammen leben. Ich lebe die Träume mit und nun auch ihre Bestürzung und Sorgen.

Nach den extrem traurigen Tagen und totaler Unsicherheit hat dann einer nach dem andern gespürt, dass es auch für ihn richtiger ist, hier beim Geiste Stefans zu bleiben, als so schnell wie möglich nach Hause in die gewohnte Umgebung zu fahren.

Wir alle sind den Angehörigen Stefans, insbesondere der Mutter Yvonne sehr, sehr dankbar, dass sie uns in dieser Entscheidung unterstützen. Und dass sie mit der Beisetzung warten bis wir alle zurück sind. Heli Eichholzer, der Stefan in seiner letzten Stunde begleitete, wir alle und viele, viele mehr werden Stefan am Dienstag in einer Woche bei seinem letzten Flug begleiten.

Stefans Leben war viel zu kurz. Mehr aber als die Länge des Lebens zählt die Qualität. Stefans Leben war an Intensität wohl kaum zu überbieten. Er wird weiter fliegen. Für immer. Und wir alle werden ihn wieder antreffen.

In Trauer, Martin

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