Die Rennstrecke verkehrt rum
Heute war ein Race-Day sondergleichen, auch für mich. Nach dem Start auf der Alp Mora kam Kaspar, wie tags zuvor, nicht so schnell voran. Tip top, dachte ich, genug Zeit zum Einkaufen, Wassertanks auffüllen und vielleicht noch eine Runde schwimmen gehen irgendwo unterwegs. Man soll sich bekanntlich nie zu früh freuen: Nach dem Kaspar über dem Val Frisal bei Brigels Basis machte, legte er mit vollem Tempo los. Dank einigen kriminellen Überholmanövern am Oberalp, konnte ich bis Andermatt mithalten. Am Furka schliesslich habe ich ihn verloren, erhielt aber einen erleichterten Anruf von ihm: “Ši bi druber (Kein Schreibfehler, sondern Obersaxner-Dialekt)!!\" . Wegen der Tageszeit, es war so um halb vier Uhr, flog er auf der südlichen Talseite weiter bis zur Antenne Gebidum über Visp. Unterdessen gesellten sich die Obersaxner Freunde wieder zu mir, sie wollten eigentlich nur bis zum Oberalp mitfahren um ihren Helden zu beobachten. Aber eben, Kaspar war zu schnell! So veranstalteten wir ein privates PW- und Busrennen durch das Wallis . Mittels Anrufe bei Freunden und Verwandten zu Hause vor dem Compi, versuchten wir seine Position ausfindig zu machen. Das war gar nicht so einfach! Mein Bruder ortete ihn gegen sechs Uhr in der Nähe von Visp. Es stellte sich heraus, dass die beste Sicht zur Antenne vom Gleis 1 aus des Visper Bahnhofs war. Da stand ich also mit Karte, Feldstecher, zwei Obersaxner, Evelyn und Handy leicht nervös auf dem Perron und beobachtete das Geschehen über uns. Schliesslich querte Kaspar das Haupttal Richtung Norden, ein Weiterkommen nach Westen war wegen des starken Talwindes nicht mehr möglich. Sein Landplatz lag unmittelbar unterhalb von Brischeru, ein wohl bekannter Wendepunkt für Wettkämpfe, auf etwa 1600m. Morgen laufen wir zusammen Richtung Gärsthorn hoch um zu starten. Ich leide unter akutem Bewegungsmangel nach dieser Fahrerei heute!
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