Task 7: Der Tag danach
Wie wohl alle mittlerweile mitbekommen haben, musste ich gestern eine Erfahrung erleben welche nie eintreffen sollte.
Somit begann der Tag für mich mit der Ungewissheit ob ich heute fliegen möchte und wenn ja, womit und wie.
Fabrice organisierte mir einen Ersatzschirm und lieh mir sein Gurtzeug, damit ich, falls ich mich bereit fühle zumindest einen Flug erleben kann.
Der Tag startete gleich stabil wie die letzten mit dem Unterschied, dass zusätzlich Cirren den Himmel bedeckten. Dies verzögerte den Start enorm, da wir von Montlambert nur noch starten, wenn der Winddummy auch wirklich steigt.
Die Aufgabe war mit 60km kurz gesetzt, jedoch mit einigen Schlüsselstellen und Unklarheiten gespickt.
Ich liess Dominik den Vortritt, startete jedoch bewusst hinterher, um einen bekannten Schirm um mich zu haben.
Wie gewohnt war der Einstieg harzig, ich fühlte mich jedoch genug bereit um zumindest an die Basis zu steigen.
Dank guter mentaler Vorbereitung konnte ich sehr gut zwischen sogenannten "Modi" wechseln, so gelang es mir mich stets auf das relevante zu konzentrieren. Dabei stieg ich der Gruppe weg und konnte so ungestört und fast alleine eine halbe Stunde testen, wie sich das Gefühl an der Basis anfühlt.
Da sich dies genügend "OK" anfühlte, entschied ich den Task zu versuchen.
Auch heute waren schlussendlich nicht alle Piloten am Start, die Schweizer waren jedoch gut positioniert.
Es ging wieder über das kleine Ridge, welches uns problemlos in die Höhe brachte. Gegen den Wind raus und links abbiegen. Über den ganzen Flug hinweg war die Thermik sehr zyklisch und so gab es immer wieder gute Möglichkeiten aufzuholen. Stephan probierte eine eigene Linie, welche heute leider nicht aufging.
Tim und Dominik ganz pushten vorne mit, ich konnte immer wieder den Anschluss herstellen und auch Nanda war gut dabei. Als es zurück über das kleine Ridge ging, welches wir bereits vor dem Start abgeflogen haben, war schwierig eine gute Mischung zwischen Höhe machen und pushen zu finden. Dominik wurde ein Opfer davon und später auch Tim, der einen Kilometer vor dem Goal abstand. Er wäre mit den ersten im Goal gewesen.
So flogen heute leider nur Nanda und ich ins Ziel.
Leider hat es heute nicht geklappt mit den angestrebten Tagessiegen, aber der Mut und die Bereitschaft früh eine Entscheidung zu suchen ist definitiv da.
Morgen wird das Wetter schlechter, vermutlich gib es den obligatorischen Restday.
Ps. Wir kämpfen hier täglich mit Autoposern ;-)
Roger Aeschbacher on Wednesday, 31. May 2023, 12:31