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Task 5: 106 km, gestoppt nach 3 Stunden

Jörg Ewald 18. July 2015 World Cup Portugal
Die Prognosen sprachen von recht viel Wind aus West, vor allem in der Höhe. Zudem bestand eine kleine Gefahr für Überentwicklungen. Trotzdem wurde ein recht ambitionierter Task über 106 km gesetzt: nach dem Rennstart gleich beim Startplatz erst mal ein Schenkel von 14 km gegen den Wind, dann noch im Zick-Zack über zwei Bojen Richtung Osten, und dann nach Südosten ins gleiche, weit entfernte, Ziel wie beim ersten Lauf.

Der erste Gegenwindschenkel war deftig. Ich war sehr lange wirklich tief zwischen Startplatz und Montalegre, jeder Schlauch trug mich wieder weit zurück, die gewonnene Höhe ging dann beim Vorgleiten gegen den Wind grad wieder drauf. Irgendwann schaffte ich es dann aber endlich doch hoch, flog über Montalegre weg in die Konvergenz und ab da war der Weg zur Boje und zurück eigentlich einfach. Das Hauptfeld war, nicht zuletzt mangels Höhe um den Sprung auf die Krete zu wagen, im Tal unten entlanggeschlichen. Nur gerade die Hälfte des Feldes schaffte es überhaupt bis zur Boje hin, und noch viel weniger danach den Anschluss um Richtung zweite Boje weiterzufliegen.

Der Weg zur zweiten Boje war auch verblasen, aber wir konnten das immerhin auf der Luvseite eines Hügelzugs abfliegen. Es gab Thermik, mit bis zu 3 m/s, dazwischen war’s aber auch immer mal wieder für längere Zeit sehr ruhig. Zu der Zeit waren nur noch etwa 20 Schirme um mich rum, Tendenz stark abnehmend.

Nach der zweiten Boje fiel ich zwei Mal aus einem Schlauch und drohte schon das nächste Opfer zu werden. Ich konnte mich aber an einer kleinen Kante festkrallen, die nächste Ablösung kam, ich hing satt drin, da quäkt der Livetracker: Task is stopped. Die Wolken über dem Plateau hinter Chaves, die kurze Zeit vorher noch sehr verheissungsvoll ausgesehen hatten, waren zum Teil bereits am ausregnen.

Also schnell landen, während dem packen donnerte es einige Male, die Ausbreitungen drangen immer mehr in unsere Richtung vor. Aber als ich kurze Zeit darauf im Rückholerauto sass, hatte der Westwind gewonnen, die Wolken verzogen sich wieder.

Geflogen bin ich in den drei Stunden gerade mal 40 km weit. Das ist aber immerhin die elftweiteste erreichte Distanz heute, der Tagessieger kam nochmals 15 km weiter. Bei gestoppten Tasks wird aber auch die Höhe mit verrechnet, ich war zum Zeitpunkt als gestoppt wurde viel weniger hoch als einige Piloten knapp hinter mir, darum bin ich heute neunzehnter. Leider gibt’s für die Plackerei aber nur etwas über 300 Punkte.

Hoffentlich gibt's morgen nochmals einen tollen Task, der dann die Erinnerung an die letzten drei Tage etwas überdeckt.

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