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Task 3: 136 km, ein Mix aus Tasks 1 und 2

Jörg Ewald 15. July 2015 World Cup Portugal
Yep, schwieriger an allen Fronten, aber nicht genug: Einerseits mit 136 km länger, und andererseits auch noch eine Boje mehr, womit meine Notizzettel definitiv zu klein sind, um die ganzen Taskinformationen aufzunehmen. Die Routenführung war ein Mix aus den Tagen 1 und 2, also zuerst mehrere Schenkel hin und her vor dem Startplatz durch, und dann noch etwa 60 km direkt nach Südosten ins Goal, das schlussendlich doch wieder von 98 Piloten erreicht wurde.

Der super Startschlauch stand heute eine Mulde neben dem Startplatz, was am Startplatz selber für zeitweise interessante Windsituationen sorgte. Aber schlussendlich kamen doch alle gut raus, hoch ging’s dann so ziemlich gratis, schon vor dem Rennstart bis über 2800m. Der Start war heute ein Exit-Zylinder draussen im Flachen, aber leider hat sich niemand getraut, dort draussen zu warten. Zu dem Zeitpunkt war’s nämlich noch ziemlich zyklisch, die schönen Konvergenzen auf die wir natürlich heute auch wieder hofften waren noch nicht etabliert. Also ging’s überm Startplatz los, ein längerer Gleitflug am Start vorbei zur ersten Boje. Ich fand mich da plötzlich ganz alleine ganz vorne wieder, kein gutes Gefühl wenn man noch weit über 100 km zu fliegen hat. Anscheinend waren alle andern auf direktem Weg in den Startzylinder eingeflogen, statt ihn sauber anzuschneiden. Im nächsten Schlauch waren wir dann wieder alle zusammen.

Ab da wie gestern: Vollgas, und nur aufdrehen wenn’s wirklich nötig ist. Meistens reichte es, in den Konvergenzen etwas aus dem Gas zu gehen, um mit dem Feld mitzuhalten. Meistens. Bei der dritten Wende kam ich ein bisschen hinterher, und wo’s für die vor mir noch gut trug sprang mich der Boden an. Da ich den Anschluss halten wollte ging’s halt ein Stockwerk tiefer weiter, 500 m unter den anderen. Das ging recht gut, aber in der Höhe war der Wind etwas stärker, weshalb sie dann mit der Zeit, als wir gegen Osten flogen, doch etwas entschwanden. Die Schläuche zogen heute mit bis zu 7 m/s, dazwischen, neben den Konvergenzen, ging’s aber auch ähnlich schnell nach unten. Einige dürften heute die Höhenlimite von 3650 m zumindest gestreift haben.

Zum Glück kamen wir wieder an Chaves vorbei, mit Sprung aufs dahinterliegende Plateau, wie am ersten Tag. Eine kleine Gruppe flog ganz vorne direkt aufs Plateau rauf, und das sah gar nicht gut aus. Sofort zog der Hauptpulk die Bremse an und schlich sich nur noch so der Kante entlang auf der Suche nach der nächsten Thermik. Gut für mich, so konnte ich sie alle wieder einholen. Der Schlauch kam, ziemlich kräftig sogar, und bald schon machten sich die ersten auf den Weg Richtung Ziel. So tief wie die mochte ich dann aber doch noch nicht weiter, 1:10 für 27 km Endanflug war mir zu riskant. Ich drehte mit einigen anderen weiter bis 200 m unter der Höhenlimite, Gleitzahl 1:8, und ab da flogen wir nur noch geradeaus ins Ziel. Zwischendurch "glitt" ich auch mal nur noch mit 1:3 und war richtig froh über meine zusätzlich getankte Höhe. Die vor mir sahen lange gar nicht gut aus, zumal wir noch kurz vor dem Ziel die Ausläufer eines kleinen Berges überfliegen mussten. Schlussendlich schafften sie’s dann aber doch, ihren Vorsprung ins Ziel zu retten, nicht zuletzt weil wir in der Höhe über den besagten Ausläufern ziemlich durchgeschüttelt wurden und für längere Zeit aus dem Gas mussten.

Ich hatte 5.5 Minuten Rückstand auf den Tagessieger, platzierte mich irgendwo in den Vierzigern. Gemäss Prognosen sollten noch 4 weitere Läufe folgen. Und das ist gut so, macht Spass hier! Gewonnen hat übrigens heute mit Seyed Barikani zum ersten Mal in der Geschichte des Weltcups ein Pilot aus dem Iran.

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