Tag 8 - 79km
Morgends war der Himmel mit einigen Cirren verziert. Dies lässt uns eher an stabile Verhältnisse denken.
Der 79km Task führte uns im Kreis herum, wie eine grosse Rechtsvolte.
Vor dem Start war es recht anstrengend. Die wenigen Cumuli welche trotz Cirren gebildet wurden, zerfallen immer wieder.
Dies zwingt uns dazu, die Startposition dauernd neu zu überdenken. Zudem hat man durch den Positionswechsel immer die Chance beim Luftstart grade nicht oben zu sein.
Der erste Schenkel führte entlang einer Bergkette welche oben ein Plateau hat.
Die meisten Piloten versuchten auf der Fläche zu bleiben.
Alle die links oder rechts dem Hang entlang flogen, waren zuerst schneller aber hatten dann Mühe wieder genug Höhe zu tanken um die ersten Boje etwas ausserhalb der Kette anzufliegen.
Nach der ersten Boje mussten wir die Bergkette Richtung Westen nochmal überqueren.
Dank guter Line konnte ich die Flanke direkt, ohne nochmals zu drehen, überfliegen und gleich ins Flache rausstechen.
Draussen standen schon einige Cumuli, die Zirren haben sich inzwischen aufgelöst.
Auf meiner Linie begegneten mir promt einige gefiederte Freunde welche mir einen super Aufwind zeigten.
Bei Boje 2 stand schon länger eine schöne Wolke, welche aber leider nur noch ein Austellungmodell war - einmal untendurch, kein Aufwind gefunden.
Die grosse Gruppe fand zwar weit hinter mir eine brauchbare Thermik, für mich war es aber zu weit um umzukehren.
Eine kleine Gruppe flog mit mir zusammen direkt auf die nächste schöne Wolke los. Leider war auch diese schon am Zerfallen.
So mussten wir etwas umhersuchen und fanden schlussendlich eine einigermassen brauchbare Thermik.
Inzwischen sind wir schon fast wieder in Baixo Guandu zurück. Vor uns liegt eine Krete welche genau auf unserem Kurs liegt.
Am Ende der Krete beginnt eine Wolkenstrasse die fast bis zur dritten Boje reicht.
Wolkenstrassen ermöglichen ein zügiges Fliegen, vorausgesetzt man befindet sich in der Nähe der Wolkenbasis.
Das wissen alle Piloten, desshalb haben die meisten am Anfang der Krete einen langsamen Aufwind ausgedreht um dann auch wirklich hoch genug zu sein.
Maxime Pinot und mir ging das zu langsam. Wir sind die Krete abgeflogen und wie erwartet auch im Geradeausflug gestiegen.
Leider hat es nicht ganz bis zur Basis gereicht. Maxime flog nach der Krete ins nächstbeste Loch runter.
Ich traute dem nicht so recht und habe am Ende der Krete einige Kreise in mässigem Aufwind gemacht.
Von hinten kam schon die grosse Gruppe mit guter Höhe angeflogen. Da sah ich wie der Pinot aus dem Loch hochsteigt.
Ein kleiner Umweg und schon konnte ich seinen super Aufwind mitnutzen und gleich darauf mit Vollgas die Wolkenstrasse abfliegen.
Nun nur noch über die runde Ebene hin und wieder zurück und schon geht's ins Ziel.
Damit's auch noch etwas spannend wurde, bin ich schon mit negativer Ankunftshöhe aus dem letzen (guten) Aufwind losgeflogen.
Das kann man natürlich nicht alleine machen, die kommen immer mit.
Während den letzten 10km wurde der Endanflugrechner immer optimistischer und hat kurz sogar 350m über Ziel angezeigt.
Kurz nach dem letzen Hügel sank es dann für wenige Sekunden mir 5-6m/s. Das Ziel blieb aber für mich und die meisten der ersten Gruppe in Reichweite.
Nach der Ziellinie eine 180°-Kurve und schon standen wir am Boden. Einige wenige auch vor der Linie.
Also viel besser kann's nicht mehr werden, aber wenn Franky meint..
Markus Roschi on Thursday, 28. March 2019, 16:04