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Competition News

Swiss Cup Montreux 2001

21. May 2001 Montreux
Samstag
Das Einschreibeprozedere beginnt gemütlich bei Kaffee und Gipfeli. Einiges hektischer verläuft allerdings das Taskbriefing am SM-Startplatz Plan-de-Chatel. Die Koordinaten der gleichen Wendepunkte konnte man sich je nach Liste aussuchen. Nach Fensteröffnung starten die ersten Wagemutigen. Einige bleiben jedoch am Boden: Überwürfe, Knoten, verdrehte Gurte und sogar Zaunpfähle (autsch!) machen ihre Startbemühungen zunichte. Den anderen Wagemutigen geht es aber nicht besser, sie verschwinden ohne Lüpfer hinter den Bäumen. Auch Siml wird, obwohl er auf den Knien rutschend startet, nicht vom Thermikgott erhört. Den anderen Piloten vergeht vorerst die Lust zu starten. Dann endlich dreht weit draussen ein Schirm auf und das Feld wirft sich ohne weiteres Zögern in die Luft.

Erst nach den ersten Kilometer taucht bei mir die Frage auf: Wo ist denn die erste Boje? Da muss ich doch gleich Chrigl fragen, der unmotiviert einen Nullschieber ausdreht. Doch der meint nur: \"Weiss i au net!\" Schliesslich einigt man sich eine Krete weiter zu fliegen und bei der ersten Boje geht dann endlich mal vernünftige Thermik ab. In diesem Moment taucht so hoch wie ein Satellit auf seiner Umlaufbahn Elisabeth auf, sie holt die Boje und geht in Führung. Petsch heizt ihr nach. Bei der nächsten Boje sind sie aber schon wieder tief und verlieren Zeit.

Wir machen uns auf den Weg zum Wendepunkt oberhalb von Leysin und wie immer spült\'s mich im Talwindlee runter. Wir retten uns im Jo-Jo-Flug an eine Südflanke, an der wir von tief unten wieder hinauf soaren können. Mittlerweile holen Bruno, Andi B und andere über uns hinweg fliegend die Boje und machen sich auf den Rückweg. Vor der nächsten Kante spült es einmal mehr und einige müssen dahinter auf der Hochebene landen oder verlieren beim Höhe machen Zeit. Für die andern heisst es jetzt Gas geben, denn die letzte Boje und das Ziel sind schon fast im Gleitwinkel.

Bruno gewinnt den Lauf mit einem sagenhaften Vorsprung von 11 Minuten, vor Markus Wicki und mir.


Party
Nach einem tollen Abendflug landen wir gleich bei unserem Nachtlager am Ufer des Lac Leman. Mit wilden Trommelklängen von Mätthl und Petsch, begleitet von den mystischen Klängen des Digeridoos gespielt von Alain, geniessen wir den Anblick der Funken und der züngelnden Flammen unseres Lagerfeuers.


Sonntag
Wieder Kaffee und Gipfeli am Landeplatz und Wurst- und Käsebrot am Startplatz. Nein, am Swiss Cup Montreux verhungert man nicht! Gestern sind wir 39 km geflogen, heute sind 58 angesagt, aber die Bedingungen sind schlechter. Schon vor dem Startpfeil droht das Feld abzusaufen, doch die meisten schaffen es noch. Doch wer zu tief an den Rochers-de-Naye fliegt versenkt sich. Die glücklicheren Piloten arbeiten sich langsam hoch. Über der Antenne des Gipfels gibt\'s kurz Action: Markus lässt die Bremse zum Fotografieren los und die rechte Seite seines Kryptons verabschiedet sich. Zum Glück fliegt\'s gleich wieder, den bedrohlich nah scheinen die unwirtlichen Felswände.

Den Rest des Rennens wird noch mühsamer. Wir müssen uns durch den Schatten kämpfen und wer-den immer weniger. Am Fusse der letzten Boje will ich schon mein Fahrwerk ausfahren, als ich wirklich in letzter Sekunde einen Schlauch erwische. Mein boomerang zentriert sich wie von selbst und lässt mich genau im Sektor der Boje hochsteigen. Ich knipse den Wendepunkt 2-3mal und verwickle mich dann fürchterlich an der Sicherungsschnur des Fotoapparats. Um ins Ziel zu kommen muss ich unbedingt diesen Schlauch ausdrehen, also lass ich den Apparat widerwillig in die Schnur fallen... Was soll\'s, die Höhe passt und mit der Hilfe von Rückenwind und ein paar Lüpfer geht\'s entlang der Riviera ins Ziel.

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