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Spälti Team gewinnt den Weltcup, Schweiz auf Rang 3

Martin Scheel 3. October 2010 Paragliding World Cup Superfinal
Ein Schlussbericht:

Spälti Team gewinnt den Weltcup. Schweiz auf Rang 3

Schwache und zyklische Thermik, viel Wind
Der gesamte Wettbewerb war von starkem Wind begleitet, was beinahe täglich am Start zu chaotischen Szenen führte. Die Verhältnisse in der Luft waren dank dem extrem hohen Pilotenniveau im grossen und ganzen zu verantworten, Zwischenfälle gab?s beinahe keine.
Aus sportlicher Sicht waren die Flugbedingungen aber mehr als zweifelhaft. Dies begann damit, dass täglich bei weitem nicht alle Piloten rechzeitig hoch genug am Luftstart waren und endete meist damit, dass es oft Zufall war, wer im letzten Teil der Aufgabe hoch war um günstig in die Endphase zu starten. Wer die Ranglisten der ersten beiden Durchgänge studiert stellt fest, dass alle gut Platzierten des ersten Durchgangs am zweiten im Hinteren Teil der Rangliste zu finden sind. Noch schlimmer wirkte sich das Spiel mit Streichresultaten (es gab dann schliesslich nur eins, weil das Reglement an den letzten beiden Wettkampftagen keinen zusätzlichen Streicher vergibt) und unterschiedlichen Gewichtungen der Tasks aus (an guten Tagen mit vielen Piloten im Goal hatten alle beinahe gleich viele Punkte, an schlechten Tagen ohne Piloten im Goal ergaben sich enorme Punktedifferenzen).

Einzelwertung unter den Erwartungen
Micha Sigel erreichte als bester Schweizer den 20. Rang, Favoriten wie Stefan Wyss, Alex Hofer und Anders Baerheim blieben deutlich unter ihren Erwartungen. Da es allerdings viele Durchgänge gab, muss klar gesagt werden, dass sich die Sieger ihr Resultat sehr wohl verdient haben. Auf der andern Seite lässt die Rangliste nicht den Schluss zu, dass Toppiloten wie Alex Hofer (32), Stef Wyss (61), Yassen Savov (116), Luca Donini (129) schlecht geflogen wären. Sie hatten einfach nicht das nötige Wettkampfglück, insbesondere in den schlechten Durchgängen mit grossen Punktedifferenzen. Alex, der nach 5 Durchgängen noch auf Rang 2 war, hätte zudem dringend das zweite Streichresultat benötigt.
Bei den Damen konnte sich Petra Slivova (Krausova, die Mutter gewordene Weltklassepilotin der Jahre 2005-2008) am Schluss mit ihrem Niviuk gegen die einzige Ozone-Pilotin, die in Frankreich verheiratete Seiko Fukuoka-Naville durchsetzen. Dies, obwohl Fukuoka alle erste Durchgänge souverän gewann (eben Durchgänge mit wenig Punktedifferenzen). Regula Strasser aus Matten bei Interlaken zu ihrem 7. Rang: ?Ich fliege lieber in den Alpen. Für solche Regionen fehlt mir noch die Erfahrung. Kommt noch!?
Immerhin siegte in der Teamwertung das ausschliesslich mit Schweizern besetzte Team Spälti mit Regula Strasser, Alex Hofer, Steff Wyss und Micha Sigel und in der Nationenwertung erflogen die Schweizer mit den weiteren Piloten anders Baerheim, Hausi Bollinger, Joel Debons und Christoph Truttmann den dritten Rang.

Gleitschirm Weltcup weiterhin im ?Superfinal-Format?
Neben dem Wettkampf in der Luft gab?s einen in den Köpfen: Seit der Weltcup nicht mehr als ?Tour? mit 5 Anlässen, sondern im so genannten ?Superfinal Format? durchgeführt wird (viele Selektionsanlässe an denen man sich für das Final qualifiziert), hat sich die Pilotenschar in zwei Lager geteilt: Im Lager der Befürworter für ?Tour? finden sich die meisten Schweizer, die Valic?s, Jassen Savov und viele andere junge und aktive Toppiloten. Auf der andern Seite finden sich weltweit sehr viele Befürworter des Superfinals, weil sich diese mit etwas Glück an einem PWC in ihrer Nähe für den Final qualifizieren können. Unter den Beführworten finden sich auch ?alte? Helden, die zum Superfinal ganz einfach eingeladen werden.
Im Sommer wurde in einer Umfrage den Piloten der Puls gefühlt. Beinahe die Hälfte der angeschriebenen PWC-Piloten der letzten 4 Jahre nahmen an der Umfrage teil. Schon dort wurde ersichtlich, dass mehr als die Hälfte für das Superfinal-Format sind. Allerdings konnte auch herausgelesen werden, dass unter den ?Top 100? bei weitem mehr Tour-Befürworter sind. Am General Assembly wurde nun über die Zukunft mit einem sehr deutlichen Resultat abgestimmt: Von den rund hundert anwesenden und mit 120 Proxys ausgerüsteten Piloten wurde mit sehr deutlicher 2/3 Mehrheit für das Superfinal Format abgestimmt.

Ranglisten:
www.fastretrieve.com/PWCA/2010/8.html
Fotos:
http://www.azoom.ch/fotos/suchergebnisse.php?quality=6+7&shooting_no=573

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