Kurzer Task an der sicheren Nordseite des Eigers
Wegen dem angesagten Ostwind (nur leicht schwächer als gestern) entscheiden wir uns wieder für Grindelwald. Aber oho: Auf First blästs mit strammen 20km/h von Osten (dies wohl, weils viel weniger Wolken hat als am Vortag plus 5hp Druckunterschied). Nach einigen Gesprächen mit Urs Dubach und Ueli "Blätz" Bohren entscheiden wir uns für eine aufgabe Burg-Nothalten-Alpiglen-Pfingstegg-Arvengarten (das ist gleich unter der kl. Scheidegg)-Pfingstegg-Goal in Grindelwald Grund.
Etwa eine Stunde lang "gewinnt" die Thermik im Kampf gegen den Ostwind und wir haben perfekte Startbedingungen. Die Thermik bis Burg ist sehr stark, aber weniger giftig als am Vortag (heute keine Subsidenz). Wolken entwickeln sich wieder einige (2/8) auf einer Basishöhe von rund 2500m.
Notalten ist eine Boje direkt nördlich Grindelwald, nicht oben am Berg sondern weit vorn. Ein Standardschlauch. Die ersten streifen diese Boje nur gerade knapp und...: Andy Aebi gleitet locker rüber nach Alpiglen, von der kleinen Herde Junioristen aber erreichen nur zwei direkt Alpiglen, viele müssen dort mühsam Höhe machen. Ohnehin: Dass es dort schon so früh steigt ist eine Ausnahme. Glück gehabt.
Chrigel, der uns auch besuchen kommt (er ist von zu Hause (Leisigen) nach Interlaken gelaufen, verpasste uns um Minuten, weil wir zu früh abgefahren sind, lief dann auf die Schynige Platte, hatte dort einen eher haarsträubenden Start und traf uns in der Luft ), Chrigel machte es eigentlich taktisch am saubersten: Von Burg möglichst schnell zu Nothalten, dort Höhe gemacht und gemütlich nach Alpiglen gegleitet.
Am Pfingstegg beamts schon um 13 Uhr mit 4-5m/s hoch, was auch sehr ungewöhnlich ist, aber natürlich positiv aufgenommen wird. Arvengarten ist dann aber so schwierig wie erwartet und der eine oder die andere errechen die Boje zwar, kommen aber nicht mehr aus dem Kessel raus.
Etwa um 14 Uhr stoppe ich den Lauf, weil ich Angst habe, dass die Bise nach Grindelwald reinfällt. Eine halbe Stunde später ist es dann auch so: 20-30km/h von Osten.
Nach der Tagesbesprechung macht Andy Aebi noch eine sehr beeindruckende Theorie zur Sicherheit der Gleitschirme (Klapper trainieren!), von mir folgt dann noch 2 Stunden "Wettkampftaktik".
Ein interessanter Tag. Für alle.
Dank an Andy Aebi, der mitgeholfen, mitgeflogen und mit der Theorie "Schirmbeherrschung" alle beeindruckt hat. Und Chrigel, der uns fliegend besuchen kam.
Ich möchte an dieser Stelle ganz herzlich den vielen Freunden danken, die uns am Junior- und Ladies Challenge helfen:
- Urs Dubach, der uns diese Tage sehr, sehr viel geholfen und auch heute (zusammen mit Blätz) zum korrekten Tasksetting beigetragen hat.
- Susanne Wyss, die stundenlang geduldig GPS' erklärte und auf soooo viele Fragen der Wettkampfanfänger einging. Und erst noch immer Freude verbreitet...
- Anja Kroll, die von Samstag bis Montag auswertete und generell mit den GPS half, sowie Jo Wehrenberg, der heute und am letzten Tag morgen diese Aufgabe übernimmt.
Am Abend gingen wir alle miteinander ins Appaloosa nach Spiez. Gute Stimmung inklusive ;-)
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