Alfredo Studer bestätigt seine gute Form mit dem zweiten Platz beim Bawü Openau Open
Mit einem Laufsieg beim zweiten und letzten Task konnte ich mich auf den zweiten Gesamtrang setzen und nur Pepe Maleki konnte mich dank seinem Vorsprung aus dem ersten Lauf von einem weiteren Sieg abhalten.
Nun aber der Reihe nach:
1. Tag Samstag wurde wegen zu starkem Wind abgesagt
2. Tag Sonntag: Schon vor dem Start ziehen Ausbreitungen auf. Aber die Vorfliger können immer noch gut aufdrehen und so wird der Start freigegeben. Die Toppiloten starten alle früh und bringen sich in Position für das Race. Schon die später startenden Piloten haben Mühe hoch zu kommen und die Basis sinkt immer weiter ab. Das Window geht auf und ich nehme die erste Boje nach dem Startzylinder als zweiter. Auf halbem Weg zur zweiten Boje sehe ich aber, dass ich diese vielleicht noch erreichen kann, aber ein Weiterflug danach unwahrscheinlich ist, da alles im Schatten liegt und ganz leichter Regen einsetzte. Es sah aber so aus, als ob es wie vorhergesagt wieder aufreissen würde. Also entschloss ich mich zurück zum Start zu fliegen wo ich die besten Chancen zum oben bleiben und warten sah. Viele Piloten sind einfach weitergeflogen und gelandet. Schliesslich waren nur noch Pepe, Davide, Joachim und ich etwa 2 Stunden beim Startplatz am soaren. Die Sonne kam dann tatsächlich! Aber leider haben alle ausser Pepe den Übergang vom Hangaufwind zur Thermik nicht geschafft und so konnten wir am Landeplatz nur noch zusehen wie Pepe ganz alleine den Rest des Tasks abflog und einen Tagessieg hinlegte. Zusätzlich habe ich natürlich nun noch etliche Plätze und ein paar Punkte vergeben, da ich als erster umkehrte. Rang 22 nach dem ersten Lauf sieht nicht gerade sexy aus, aber ich wusste, dass ich nur 70 Punkte auf den zweiten Platz verloren habe und ein Podest Platz immer noch drin lag!
3. Tag Montag: Wir starten heute am Weststartplatz, obschon immer noch leichter Nordwestwind angesagt ist. Leider ist der Wind stärker als angesagt und die Basishöhe tiefer, und so wird der Lauf viel schwieriger als das Taskkomitee gedacht hatte! MEINE Bedingungen sage ich mir und fliege von Anfang an ganz vorne und meistens alleine führend. Zwischendurch bleibe ich aber auch hängen und so kann Daniel Thyrkas mich ab und zu an der Spitze ablösen. Leider ist es aber sehr zyklisch und wir können uns nicht zusammen tun um die Führungsarbeit zu teilen. Dann macht Daniel den entscheidenden Fehler als er ganz nach hinten in den Kessel fliegt um gute Höhe für die Querung zum Startplatz gegen den Wind und durchs Lee zu machen. Ich fliege stattdessen direkt von der Wende über das Tal und kann die Konvergenz zwischen Nordwind und Talwind für eine perfekte Linie zurück zum Startplatz nutzen. Nero, der dritte im Bunde welcher auch vorne mitflog und Daniel und mir auf den Fersen blieb, sah meine geniale Linie und folgte meinem Beispiel. Zurück über dem Startplatz kam mir Pepe entgegen. Er hatte sich also schon einen beträchtlichen Rückstand eingefangen! Ich gab nun alles, um ihn noch weiter in Bedrängnis zu bringen und flog eine schnelle und direkte Linie über die letzte (un)-Sicherheitsboje ins Ziel. Unsicherheit deshalb, weil es noch einmal wirklich Turbulent wurde! Die Boje lag mit dem hier aufkommenden Westwind im Lee und ich erwischte gerade einen heftigen Spülgang. Ich hatte danach nur noch wenige Meter Höhe als ich den Zielzylinder erreichte und schaffte es gerade noch wenigstens auf der Festwiese zu landen und den Applaus der Zuschauer mitzunehmen. Für ein schönes Foto von Andy Busslinger reichte das aber wohl nicht mehr… Nero, der 9 Minuten nach mir ins Ziel kommt schaft es nur noch bis zum Parkplatz…
Als Pepe dann etwa 50 Minuten später ins Ziel kommt ist der Lauf wegen den Turbulenzen bereits gestoppt. Nach der ersten Freude fängt er dann schon bald an zu rechnen und blickt traurig drein und geht mir aus dem Weg. Ich gehe aber zu ihm hin und sage ihm, dass ich weiterhin damit rechne, dass er die Führung behält und ich mir wünsche, dass er gewinnen möge. Das OK ruft zur Siegerehrung ohne vorher die Resultate zu veröffentlichen und hält damit die Spannung hoch. Schliesslich werde ich als zweiter auf das Podest gerufen und ich bin glücklich hinter Pepe den zweiten Platz zu belegen und so freuen wir uns beide sehr! Wir trinken danach zusammen und mit den anderen Piloten welche uns die letzten Tage immer begleitet haben gemütlich ein Radler und diskutieren die Umstände welche dazu führten, dass der Task zu gefährlich wurde und gestoppt werden musste.
Alfredo
Martin Scheel on Thursday, 31. May 2012, 12:17